Wirtschaft ‐ 06/2025

Aus Tansania Information
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Helium

Das tansanische Ministerium für Bodenschätze genehmigt der Helium One Global Company den Heliumabbau im Rukwa-Becken bei Itumbula im südlichen Hochland, wo sich letzten Studien zufolge 46 Mrd. qm Helium befinden. Die weltweite Heliumproduktion findet bisher überwiegend in den USA, Russland, Katar, Saudi- Arabien und Algerien statt. Alle Betroffenen seien schon im Vorfeld nach Gesetz entschädigt worden. Außerdem hat Helium One mit den gesetzlich verlangten Investitionen in das soziale Umfeld bereits 2015 begonnen. Die Genehmigung für eine entsprechende Anlage zur Verarbeitung des Gases soll in Kürze erteilt werden und wird zur Schaffung von Hunderten Arbeitsplätzen beitragen.

EastAfrican, 03.05.2025, Citizen, 05.05.2025

Mtwara-Korridor

Die Tanzania Railways Corporation habe für die ca. 1000-km-Bahnstrecke von Mtwara nach Mbamba Bay mit Abstechern nach Liganga und Mchuchuma eine Machbarkeitsstudie vorgelegt. Der stellvertretende Verkehrsminister David Kihenzile erklärt, die Regierung suche gegenwärtig nach Investoren, die das umfassende Infrastrukturprojekt in öffentlich-privater Partnerschaft realisieren. Die Strecke gewähre Zugang zu Kohle-, Vanadium-, Titan- und Lithiumlagern sowie zum Zement in Dangote. Die Häfen von Mtwara und Mbambabay sowie von Kisiwa Mgao befänden sich bereits im Ausbau. Die im Vorfeld erforderlichen Umsiedlungen und Kompensationen seien bereits erfolgt.

Der Kommentator Charles Makakala sieht den bisher vernachlässigten Süden Tansanias nach Umsetzung des Infrastrukturprojekts als zukünftiges industrielles Herz des Landes. Eisenerz mit Titan und Vanadium aus Liganga ermögliche eine jährliche Stahlproduktion von 1,5 Mio. Tonnen und werde Tansania nicht nur von Importen unabhängig, sondern zum Exporteur machen. Das 500-Mio.-Tonnen-Kohlelager in Mchuchuma könne die Region mit Energie versorgen. Bergbau und wertschöpfende Verarbeitung hätten das Potenzial, 100.000de Arbeitsplätze zu schaffen. Dies sollte nach norwegischem und nicht nach dem korrupten nigerianischen Vorbild erfolgen.

Citizen, 08.05.2025

Uran

Im Juni 2025 will Tansania entscheiden, ob es am Mkuju-Fluss in der Ruvuma-Region Uran (entdeckt 1996) abbauen will. Das Abbaugebiet befindet sich am Rand des Mwalimu Nyerere-Nationalparks, der sich im nördlichen Teil das Selous-Wildreservats befindet und einen UNESCO-Weltnaturerbe-Status hat, der Bergbau verbietet. Das Uranlager wird auf 182,1 Mio. Tonnen Erz geschätzt mit einem Grad von 0,025 %, womit es zu den größten Uranreserven der Welt gehört. Weitere Uranlagerstätten befinden sich in Bahi, Galapo, Minjingu, Mbulu, Simanjiro und Manyoni. Bisher gibt es in Tansania keinen kommerziellen Uranabbau. Wikipedia gibt die Uranreserven Tansanias mit 58.200 Tonnen an, womit das Land in Afrika an zweiter Stelle hinter Südafrika steht. Das weltweit größte Vorkommen hat Australien mit 2.049.400 Tonnen. Uranabbau in Afrika gibt es bisher in Niger (Frankreich), Namibia und Marokko.

Citizen, 08.05.2025

Präsidentin Hassan hat das Energieministerium angewiesen, das Uran-Projekt zu beschleunigen, damit Tansania zukünftig auch die Option hat, Strom durch Kernenergie zu erzeugen. Der Uranabbau am Mkuju wird gemeinsam von Tansania und der russischen ROSATOM vorangetrieben.

TheChanzo,24.05.2025

Risikokapital

Im zurückliegenden April konnten sich afrikanische Start-Ups eine Investitionssumme von 343 Mio. $ sichern – die nach dem Boom von 2022 zweithöchste jemals investierte Summe. Doch in Tansania befindet sich keines der auf diese Weise finanzierten 39 Start-Ups, die sind in Ägypten, Nigeria, Kenia und Südafrika. Es wird vermutet, dass entweder Tansanias Start-Up-Ökosystem noch nicht bereit für aus- wie inländische Investitionen in mehrfacher Millionenhöhe ist oder aber, dass die Regulierungen der Regierung bzw. die ermöglichende Infrastruktur den Schwung ausbremse. CEO Edwin Bruno von Smart Africa Group erklärt, es gebe durchaus Talent in Tansania, doch die Start-Ups wüssten sich Risikokapitalgebern nicht zu verkaufen und verließen sich zu sehr auf Förderung.

Citizen, 12.05.2025

Goldschmuggel

Tansania ist nach Ghana, Südafrika und Mali Afrikas viertgrößter Goldexporteur und erwirtschaftet mit Gold 30 % seines Staatseinkommens. Doch von den ca. 20 Tonnen Gold, die im Land jährlich von Kleinschürfern abgebaut werden, landen geschätzte 90 % bei Schmuggelnetzwerken. Insgesamt verliert Tansania jährlich 30 % seines Goldes an den Schmuggel, womit dem Staat ein Steuereinkommen von 1 Mrd. $ entgeht. Es ist nachweisbar, dass Schmuggelrouten über Uganda und Kenia nach Dubai führen – das arabische Land importiert jährlich unversteuertes Gold im Wert von 15 Mrd $. Dabei wird Gold in Zahnpastatuben, Elektronikgeräten und sogar in getrocknetem Fisch verborgen. Durch die Schaffung von Handelsplätzen hat die Regierung versucht den Kleinbergbau zu formalisieren – sie haben die Situation verbessert, doch das Problem nicht behoben. Lediglich 5 % der 1,5 Mio. Kleinschürfer arbeiten legal. Auch die großen Bergbauunternehmen hinterziehen Steuern. In einem bahnbrechenden Fall wurde 2017 Acacia Gold Mining mit einer Strafzahlung von 190 Mrd. $ für 17 Jahre unversteuerten Goldabbau belegt. Vom Schmuggel betroffen ist aber nicht nur Gold, sondern auch Tansanit, Kupfer und andere Bodenschätze. Erforderlich sind bessere Kontrollen, mehr Transparenz und eine bessere Vergütung der Kleinschürfer, um den Schwarzhandel einzudämmen und den Schattenmarkt auszutrocknen.

Guardian, 10.05.2025

Exporte

Das Landwirtschaftsministerium informiert darüber, mit welchen Produkten Tansania im Finanzjahr 2023/24 am besten verdient hat:

Sesam: 2 Bill. TZS, Cashew: 931 Mrd. TZS, Tabak 860 Mrd. TZS, Straucherbsen: 615 Mrd. TZS, Kakao: 567 Mrd. TZS, Reis: 451 Mrd. TZS, Kaffee: 393 Mrd. TZS, Mais: 349 Mrd. TZS, Linsen: 280 Mrd. TZS, Avocado: 252 Mrd. TZS.

TheChanzo, 22.05.2025