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Die Seite wurde neu angelegt: „===EAPCE‘25=== Die 11. East African Petroleum Conference and Exhibition (EAPCE) wird am 05.03.2025 in Dar es Salaam von Präsidentin Samia Suluhu Hassan eröffnet. Diskutiert werden von Investoren, Politikstrategen und Branchenführer – erwartet werden mehr als 1000 Teilnehmer – Perspektiven für den Öl- und Gassektor unter den veränderten Bedingungen der Nachhaltigkeits- und Klimaschutzperspektive. Es wird ein Investitionsschub erwartet, da mehr…“
 
Die Seite wurde neu angelegt: „===Mütter- und Babysterblichkeit=== Einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie gemäß ist es Tansania gelungen, die Mütter- und Neugeborenensterblichkeit in fünf Regionen von 240 auf 60 von 100.000 zu senken. Im Jahr 2021 hatte Tansania ein von UNICEF gefördertes Programm namens Safer Births Bundle of Care (SBBC) in Gang gesetzt, um ländlichen Gegenden einen besseren Zugang zu Entbindungsbetreuung ermöglichen. EastAfrican,…“
 
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===EAPCE‘25===
===Mütter- und Babysterblichkeit===


Die 11. East African Petroleum Conference and Exhibition (EAPCE) wird am 05.03.2025 in Dar es Salaam von Präsidentin Samia Suluhu Hassan eröffnet. Diskutiert werden von Investoren, Politikstrategen und Branchenführer – erwartet werden mehr als 1000 Teilnehmer – Perspektiven für den Öl- und Gassektor unter den veränderten Bedingungen der Nachhaltigkeits- und Klimaschutzperspektive. Es wird ein Investitionsschub erwartet, da mehrere Lizenzvergaben anstehen. Tansania will Investoren für Mnasi Bay North, West Songo Songo und Eyasi Wembere Becken gewinnen. Vor allem Erdgas entwickelt sich zu einem zentralen Pfeiler der ostafrikanischen Energiestrategie. Mehrere Länder planen eine diesbezügliche Erweiterung der Infrastruktur, Steigerung des Eigenverbrauchs und eine Monetisierung ihrer Gasreserven. Tansania, das gegenwärtig 34 % seines Stroms aus Erdgas erzeugt, hat vorgemacht, wie die Gasförderung ein Land voranbringen kann. Bei der Industrialisierung, Stromversorgung und beim Wirtschaftswachstum soll Gas weiterhin eine bedeutende Rolle spielen, so ist aus dem tansanischen Energieministerium zu hören.
Einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie gemäß ist es Tansania gelungen, die Mütter- und Neugeborenensterblichkeit in fünf Regionen von 240 auf 60 von 100.000 zu senken. Im Jahr 2021 hatte Tansania ein von UNICEF gefördertes Programm namens Safer Births Bundle of Care (SBBC) in Gang gesetzt, um ländlichen Gegenden einen besseren Zugang zu Entbindungsbetreuung ermöglichen.


Ein Kommentator verweist auf den stetig ansteigenden Ölpreis und rät zum Wechsel hin zu Erdgas. Bei der Regierung klagt er den Ausbau eines nationalen Vertriebsnetzes ein und die Gasversorgung der Haushalte. Seit dem Beginn der Clean-Cooking-Initiative vor einem Jahr sei die Nutzung von LPG-Gas in den Haushalten um 33 % angestiegen und 13 Mio. Gasflaschen verkauft worden. Im Mai 2024 hatte Präsidentin Hassan eine auf zehn Jahre angelegte Clean-Cooking-Energie-Strategie ausgestattet mit einem Budget von 1,8 Mrd. $ in Gang gesetzt.
EastAfrican, 01.03.2025


The Conversation, Guardian, 05.03.2025
===Journalistenakkreditierung===


Tansania war Gastgeber von vier Energiegipfeln in drei Monaten: dem Energy Connect Conference & Exhibition Summit und dem 9. Africa Energy Market Place im Oktober 2024, dem Africa Energy Summit (Mission 300) im Januar 2025 und der 11. East African Petroleum Conference and Exhibitions vom 4.-7. März 2025. Die Vielzahl solcher Energiegipfel zeigt, dass die anderen afrikanischen Staaten Tansania eine Vorreiterrolle in diesem Bereich zutrauen. Dies ist auch Präsidentin Hassan Engagement im Bereich Clean Cooking zu danken. Auf der COP28 hat sie das African Women’s Clean Cooking Support Programme eingeführt.
Am 03.03.2025 wurde das Gremium zur Journalistenakkreditierung von Informations-, IT- und Kommunikationsminister Jerry William Silaa in Gang gesetzt. Die sechs Mitglieder, der Veteran Tido Mhando (Vorsitz) und fünf weitere Journalisten aus unterschiedlichsten Medienbereichen, waren bereits im September 2024 bestimmt worden. Sie sollen die Einhaltung ethischer und professioneller Standards, Akkreditierung, Ausbildung und Beratung der Regierung beaufsichtigen und damit den Journalismus aufwerten. Doch viele Presseleute fürchten, das Gremium könnte nur ein weiteres Kontrollorgan der Regierung sein, um missliebige Journalisten auszubooten.


Citizen, 13.03.2025
Die meisten Journalisten in Tansania sind unterbezahlt und müssen in unsicheren Verhältnissen leben. Schnelligkeit ist da oft wichtiger als Tiefe und Genauigkeit. Noch schlimmer sind freiberuflich tätige Journalisten dran. Deodatus Balili, der Vorsitzende des Forum of Editors in Tanzania, verlangte, Journalisten gebühre für ihren Beitrag zum Gelingen des Landes genauso viel Respekt wie Ingenieuren oder Ärzten. Ihre Bedeutung für das Funktionieren der Demokratie müsse sich endlich auch in ihren wirtschaftlichen Umständen widerspiegeln.


===Strom aus Äthiopien===
Citizen, 04.03.2025, 07.03.2025 Guardian


Um die nördlichen Landesregionen mit Strom zu versorgen und zu stabilisieren, kauft Tansania Strom in Äthiopien ein, das scheinbar zu günstigeren Konditionen liefern kann. Die Ankündigung eines entsprechenden Vertrags löste in den sozialen Medien Diskussionen aus. Der für Energie zuständige Staatsekretär Felchesmi Mramba erklärte, dass der Transport vom Süden in den Norden mit Verlusten in Höhe von 17 MW verbunden sein, was dem Strombedarf der gesamten Songwe-Region entspreche. Auch die Stromlieferung aus Äthiopien erfolge mit Verlust, doch bezahle Tansania nur das, was an der Grenze in Namanga ankomme. Dr. Avit Mushi, Dozent für Energietechnik an der Universität von Dar es Salaam, erklärt, dass ein Verlust von 15-20 % über große Entfernungen normal sei. In Äthiopien verfüge man über ein effizientes Netz mit nur 5 % Verlust. Zitto Kabwe von ACT-Wazalendo wollte von der Regierung wissen, ob Tansania ein Nettoimporteur oder ein Nettoexporteur sei, woraufhin Mramba Tansania als Nettoexporteur bezeichnete, der mehr verkaufe als einkaufe. Aktuell werde über größere Stromexporte nach Sambia verhandelt. Derzeit produziere Tansania 3,796 MW und benötige selbst 2,200 MW. Bis Ende 2025 sei eine Stromproduktion von 4,000 MW geplant, davon 61 % erneuerbar. Der Import aus Äthiopien diene der Netzstabilisierung des Nordens.
===Arbeitslose Lehrer===


Daily News, 11.03.2025
Auf die von der Regierung zu Jahresanfang ausgeschriebenen 14.648 offenen Positionen sind 201.707 Bewerbungen eingegangen. Im Anschluss kam es zu Verhaftungen von protestierenden Organisatoren der Vereinigungen der arbeitslosen Lehrer (Non-Employed Teachers Organisation, NETO) und Absolventen (Unemployed Youth Association of Tanzania (UYAM) mit der Begründung, dass NETO und UYAM als Organisation nicht registriert seien. Die Vereinigungen hatten sich bisher über WhatsApp-Gruppen mit ca. 10.000 Mitgliedern organisiert und geben an, alle Lehrer, die zwischen 2015-2023 arbeitslos waren, zu vertreten. Auf einer Pressekonferenz am 3. März kündigte Staatsminister für Public Service Management and Good Governance des Präsidentenbüros George Simbachawene deshalb an, dass die Regierung sich am 10. März mit Stellvertretern von NETO und UYAM treffen wolle, um sich ihre Sorgen anzuhören. Die Regierung werde ein Expertenteam aus Finanz-, Erziehungs-, Planungs- und Investitions-Ministerium einsetzen, um Lösungen für arbeitslose Lehrer in Abstimmung mit ihnen zu erarbeiten.  


===Öl- und Gasvermarktung===
The Chanzo, 04/14..03.2025


In den letzten vier Jahren konnte Tansania nur lauwarmes Interesse an seinen Öl- und Gasvorkommen generieren. Im Mai sollen 26 offshore-Blocks im Indischen Ozean und im Tanganjika-See auktioniert werden, die auch bereits in der 10. EAPCE in Kampala im Mai 2023 angeboten wurden. Experten machen die Stagnation bei den Verhandlungen über das 42-Mrd.-$-Flüssiggasprojekt verantwortlich, über das die Tanzania Petroleum Development Corporation (TPDC), Shell PLC und das norwegische Equinor ASA seit Januar 2021 verhandeln. Hinter vorgehaltener Hand wird jetzt von einem Abschluss 2028 mit Produktionsbeginn frühestens 2032 gesprochen. Außerdem verhindere internationaler Druck den Abbau von fossilen Energieträgern. Umso wichtiger sei es, die grenzüberschreitende Infrastruktur zu verbessern, kommentierte Dr. Hussein Ali Mwinyi, Sansibars Präsident. Nj Ayuk, der Vorsitzende des agilen African Energy Chamber (AU) macht Tansanias Finanzpolitik und Bürokratie verantwortlich. Weil Energieprojekte arbeitsintensiv und teuer seien und die Politik wenig Entgegenkommen zeigt, hätten sie es in ganz Ostafrika schwer. Nur 3 % werden weltweit in afrikanische Energieprojekte investiert. Sowohl Uganda als auch Kenia haben Interesse an tansanischem Gas, doch der fehlende Fortschritt beim LNG-Projekt könnte sie veranlassen, andere Lösungen zu finden. Gasfelder wurden 1974 auf Songo Songo Island, 1982 in der Mnazi Bay, 2008 in Mkuranga, 2017 in Ruvu und 2018 Ruvuma entdeckt. Für Stromproduktion, Industrie, Haushalte und komprimiertes Erdgas (CNG) für Fahrzeuge wurde seither Songo Songo (2004) und Mnazi Bay (2006) entwickelt. 2024 erhielt das omanisches Energiekonglomerat ARA Petroleum, eine 25-jährige Lizenz, um das Ntorya Gasfeld zu entwickeln, das größte on-shore-Projekt im südlichen Hochland.
Kommentar: Jedes Jahr würden Tausende Absolventen wie zum Beispiel fertig ausgebildete Lehrer in einen gesättigten Arbeitsmarkt gelangen. Frustration mache sich breit. Ursache sei das Missverhältnis zwischen Uni-Zugang und Arbeitsmarkt. Zu viele wollten in den Lehrerberuf und nähmen noch dazu Kredite für ihre Ausbildung auf, allein 2023 15.000 neue Absolventen. Reformen seien nötig. Zwar bräuchte Tansania 116.000 zusätzliche Lehrer, doch fehle das Geld, um sie anzustellen und Arbeitsplätze für sie einzurichten. Man müsse junge Menschen zu Selbstständigkeit ermutigen und danach, eine Ausbildung in Gesundheit, Ingenieurswesen und Technik anzustreben. Ausbildungskredite sollten nur für Ausbildungsbereiche vergeben werden, in denen es offene Stellen gebe. Universitäten sollten ihre Zulassungspolitik entsprechend reformieren.


Guardian 06.03.2025, EastAfrican, 15.03.2025
Citizen, 19.03.2025


===Gasverflüssigung===
===Neue Twaweza-Chefin===


Die kanadische Rocky Mountain GTL hat zusammen mit afrikanischen Investoren bei der Regierung eine Machbarkeitsstudie initiiert, um Erdgas in Kerosin und synthetischen Diesel umzuwandeln (gas-to-liquid, GTL). Projektiert wird eine 420-Mio.-$-Anlage mit Naphtha (für die Verdünnung von Rohöl unverzichtbar), Wasserstoff-Treibstoff und Dünger als Nebenprodukte. Der Mutterbetrieb in Alberta produziere außerdem schwefelfrei und biologisch abbaubaren Treibstoff. Das Projekt könnte helfen, Devisen zu sparen und Treibstoffimporte zu reduzieren. Nach zweijähriger Bauphase würden täglich 2.500 Barrel produziert. Tansania wäre zu 30 % Eigentümer. Eine GTL-Raffinerie unterstütze die Diversifizierung der Energieproduktion und mache von Energieimporten unabhängig. Tansania wäre der erste Staat, der Kerosin und Diesel in Nachbarländer exportiert.
Für Aidan Eyakuze, der in die Führung von Open Government Partnership gewechselt ist, kommt Anna Bwana, die gegenwärtig die Landesdirektorin von BBC Media Action in Tansania ist und 15 Jahre Erfahrung in der Ermächtigung von Bürgern gegenüber ihrer Regierung mitbringt. Ihren beruflichen Einstieg absolvierte sie über Oxfam und war im Wesentlichen auf Regierungsführung und Verantwortlichkeit konzentriert. Twaweza fördert in Tansania, Kenia und Uganda eine offene Gesellschaft, Bürgerbeteiligung, Bürgerrechte und Rechenschaftspflicht der Regierungen.


Guardian, 14.03.2025
Citizen, 25.03.2025, The Chanzo, 25.03.2025


===Stromhandel===
===Wohnen===


Nach Fertigstellung des 2.115-MW-Rufiji-Kraftwerks (JNHPP, im Februar 2025 zu 98,8 % fertig mit acht von neun Turbinen derzeit 1.880 MW leistend) produziert Tansania mehr Strom als es braucht. Gegenwärtig finden Gespräche mit Sambia statt, das mit Energiemangel in seiner Bergbauregion zu kämpfen hat. Eine entsprechende 400 kV-Trasse zwischen Iringa und Sumbawanga befindet sich im Bau durch Tanesco und den privaten Investor Kanona Power, das sambische Gegenstück, und wird ab 2026 eine Verbindung von Südafrika bis nach Äthiopien schaffen. Im Falle eines gut ausgehandelten Liefervertrags hofft Tansania seine Investitionen in den Staudamm innerhalb von fünf Jahren hereinzuholen. Das Land gehört zum Eastern Africa Power Pool (EAPP) und dem Southern African Power Pool (SAPP), die den regionalen Energiehandel lenken. Die generierten Einkünfte durch Stromverkauf sollen höher liegen als die Kosten durch den Import aus Äthiopien.
Offiziellen Zahlen gemäß werden in Tansania seit zehn Jahren jährlich 200.000 neue Häuser gebaut, während geschätzte drei Mio. fehlen. Dieser Missstand hat schlimme Folgen für die finanziell schlechter gestellten Mieter, die oft Witwen und Waisen oder Personen sind, die von der Hand in den Mund leben, sich oft pro Familie nur einen Raum leisten können und von ihren Vermietern ungestraft mit skandalösen Mieten und Vorauszahlungen für 3-6 Monate ausgebeutet werden. In der Folge kommt es zu erbarmungslosen Zwangsräumungen. Die Forderung nach solchen Vorauszahlungen für Kleinstvermietungen wurde im Rent Restriction Act von 1985 verboten, doch wurde das Gesetzt 2005, obwohl die Regierung gemäß Verfassungsartikel 8 verpflichtet ist, an erster Stelle für das Wohl der Bevölkerung zu sorgen (Behausung gehört hier sicher dazu), aus unerklärlichen Gründen aufgehoben. Die monatliche Miete für ein solches Zimmer liegt in der Regel bei ca. 30.000 TAS, ohne dass Vermieter sich auch nur verpflichtet fühlen, für akzeptable hygienische Zustände zu sorgen. Mieter haben offenbar keinerlei Rechte. In Kenia gibt es auch ein Rent Restriction Act, das verbietet, bei Kleinstvermietungen mehr als zwei Monatsmieten im Voraus zu fordern.


Das Kishapu-Shinyanga-Solarstromprojekt (150 MW) im Kishapu-Distrikt produziert seit Januar 2025 50 MW. Eine zweite weitere Bauphase sollen folgen.
Guardian, 06.03.2025
 
Citizen, 24/25.03.2025


[[Kategorie:04/2025]]
[[Kategorie:04/2025]]
[[Kategorie:Bau,_Energie,_Technik,_Wasser_-_Elektrizität]]
[[Kategorie:Bau,_Energie,_Technik,_Wasser_-_Bauwesen]]
[[Kategorie:Wirtschaft_-_Bodenschätze]]
[[Kategorie:Erziehungswesen_-_Allgemein]]
[[Kategorie:Gesundheitswesen_-_medizinische_Versorgung]]
[[Kategorie:Innere_Angelegenheiten_-_Medien]]
[[Kategorie:Innere_Angelegenheiten_-_Nichtregierungsorganisationen]]

Aktuelle Version vom 9. April 2025, 10:03 Uhr

Mütter- und Babysterblichkeit

Einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie gemäß ist es Tansania gelungen, die Mütter- und Neugeborenensterblichkeit in fünf Regionen von 240 auf 60 von 100.000 zu senken. Im Jahr 2021 hatte Tansania ein von UNICEF gefördertes Programm namens Safer Births Bundle of Care (SBBC) in Gang gesetzt, um ländlichen Gegenden einen besseren Zugang zu Entbindungsbetreuung ermöglichen.

EastAfrican, 01.03.2025

Journalistenakkreditierung

Am 03.03.2025 wurde das Gremium zur Journalistenakkreditierung von Informations-, IT- und Kommunikationsminister Jerry William Silaa in Gang gesetzt. Die sechs Mitglieder, der Veteran Tido Mhando (Vorsitz) und fünf weitere Journalisten aus unterschiedlichsten Medienbereichen, waren bereits im September 2024 bestimmt worden. Sie sollen die Einhaltung ethischer und professioneller Standards, Akkreditierung, Ausbildung und Beratung der Regierung beaufsichtigen und damit den Journalismus aufwerten. Doch viele Presseleute fürchten, das Gremium könnte nur ein weiteres Kontrollorgan der Regierung sein, um missliebige Journalisten auszubooten.

Die meisten Journalisten in Tansania sind unterbezahlt und müssen in unsicheren Verhältnissen leben. Schnelligkeit ist da oft wichtiger als Tiefe und Genauigkeit. Noch schlimmer sind freiberuflich tätige Journalisten dran. Deodatus Balili, der Vorsitzende des Forum of Editors in Tanzania, verlangte, Journalisten gebühre für ihren Beitrag zum Gelingen des Landes genauso viel Respekt wie Ingenieuren oder Ärzten. Ihre Bedeutung für das Funktionieren der Demokratie müsse sich endlich auch in ihren wirtschaftlichen Umständen widerspiegeln.

Citizen, 04.03.2025, 07.03.2025 Guardian

Arbeitslose Lehrer

Auf die von der Regierung zu Jahresanfang ausgeschriebenen 14.648 offenen Positionen sind 201.707 Bewerbungen eingegangen. Im Anschluss kam es zu Verhaftungen von protestierenden Organisatoren der Vereinigungen der arbeitslosen Lehrer (Non-Employed Teachers Organisation, NETO) und Absolventen (Unemployed Youth Association of Tanzania (UYAM) mit der Begründung, dass NETO und UYAM als Organisation nicht registriert seien. Die Vereinigungen hatten sich bisher über WhatsApp-Gruppen mit ca. 10.000 Mitgliedern organisiert und geben an, alle Lehrer, die zwischen 2015-2023 arbeitslos waren, zu vertreten. Auf einer Pressekonferenz am 3. März kündigte Staatsminister für Public Service Management and Good Governance des Präsidentenbüros George Simbachawene deshalb an, dass die Regierung sich am 10. März mit Stellvertretern von NETO und UYAM treffen wolle, um sich ihre Sorgen anzuhören. Die Regierung werde ein Expertenteam aus Finanz-, Erziehungs-, Planungs- und Investitions-Ministerium einsetzen, um Lösungen für arbeitslose Lehrer in Abstimmung mit ihnen zu erarbeiten.

The Chanzo, 04/14..03.2025

Kommentar: Jedes Jahr würden Tausende Absolventen wie zum Beispiel fertig ausgebildete Lehrer in einen gesättigten Arbeitsmarkt gelangen. Frustration mache sich breit. Ursache sei das Missverhältnis zwischen Uni-Zugang und Arbeitsmarkt. Zu viele wollten in den Lehrerberuf und nähmen noch dazu Kredite für ihre Ausbildung auf, allein 2023 15.000 neue Absolventen. Reformen seien nötig. Zwar bräuchte Tansania 116.000 zusätzliche Lehrer, doch fehle das Geld, um sie anzustellen und Arbeitsplätze für sie einzurichten. Man müsse junge Menschen zu Selbstständigkeit ermutigen und danach, eine Ausbildung in Gesundheit, Ingenieurswesen und Technik anzustreben. Ausbildungskredite sollten nur für Ausbildungsbereiche vergeben werden, in denen es offene Stellen gebe. Universitäten sollten ihre Zulassungspolitik entsprechend reformieren.

Citizen, 19.03.2025

Neue Twaweza-Chefin

Für Aidan Eyakuze, der in die Führung von Open Government Partnership gewechselt ist, kommt Anna Bwana, die gegenwärtig die Landesdirektorin von BBC Media Action in Tansania ist und 15 Jahre Erfahrung in der Ermächtigung von Bürgern gegenüber ihrer Regierung mitbringt. Ihren beruflichen Einstieg absolvierte sie über Oxfam und war im Wesentlichen auf Regierungsführung und Verantwortlichkeit konzentriert. Twaweza fördert in Tansania, Kenia und Uganda eine offene Gesellschaft, Bürgerbeteiligung, Bürgerrechte und Rechenschaftspflicht der Regierungen.

Citizen, 25.03.2025, The Chanzo, 25.03.2025

Wohnen

Offiziellen Zahlen gemäß werden in Tansania seit zehn Jahren jährlich 200.000 neue Häuser gebaut, während geschätzte drei Mio. fehlen. Dieser Missstand hat schlimme Folgen für die finanziell schlechter gestellten Mieter, die oft Witwen und Waisen oder Personen sind, die von der Hand in den Mund leben, sich oft pro Familie nur einen Raum leisten können und von ihren Vermietern ungestraft mit skandalösen Mieten und Vorauszahlungen für 3-6 Monate ausgebeutet werden. In der Folge kommt es zu erbarmungslosen Zwangsräumungen. Die Forderung nach solchen Vorauszahlungen für Kleinstvermietungen wurde im Rent Restriction Act von 1985 verboten, doch wurde das Gesetzt 2005, obwohl die Regierung gemäß Verfassungsartikel 8 verpflichtet ist, an erster Stelle für das Wohl der Bevölkerung zu sorgen (Behausung gehört hier sicher dazu), aus unerklärlichen Gründen aufgehoben. Die monatliche Miete für ein solches Zimmer liegt in der Regel bei ca. 30.000 TAS, ohne dass Vermieter sich auch nur verpflichtet fühlen, für akzeptable hygienische Zustände zu sorgen. Mieter haben offenbar keinerlei Rechte. In Kenia gibt es auch ein Rent Restriction Act, das verbietet, bei Kleinstvermietungen mehr als zwei Monatsmieten im Voraus zu fordern.

Guardian, 06.03.2025