Zu Luftlinien und Flugplätzen - 08/2006

Aus Tansania Information
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ATCL, SAA: Trennung

Ende 2002 kaufte die South African Airways (SAA) Anteile der Air Tanzania Company Ltd. (ATCL) <bis zur Privatisierung im Nov. 02 Air Tanzania Corporation (ATC); siehe Tans.Inf. 11/02 S. 2; 4/05 S. 5>. Schon '96 hatte man die Privatisierung beschlossen. Die tansanische Regierung hält nun 51 %, SAA 49 %. Sie zahlte 20 Mio. US$ und versprach, die Luftlinie auszubauen. Doch es ging weiter abwärts mit ihr; man verzeichnete nur Verlus-te. Zwei Flugzeuge sollten in Südafrika angeblich rasch repariert werden; doch nach Monaten waren sie noch nicht zurückgekehrt; in Aussicht gestellte wurden nicht geliefert. Man reduzierte die Inlandflüge und die nach Johannesburg. Der SAA wird vorgeworfen, sie habe Vereinbarungen nicht eingehalten. Diese beschuldigt die Regierung, sie habe Mittel nicht freigegeben. Ein Sonderausschuss wurde beauftragt, Trennungsmodalitäten auszuarbeiten. Mramba, Minister für Entwicklung der Infrastruktur, sagte, die beiden Parteien berieten, wie die Sache zu beenden sei, ohne dass man einander schade. Sechs Gesellschaften hätten Interesse an der ATCL gezeigt, unter ihnen drei aus Südafrika, eine aus Europa und zwei aus den USA. Die tansanische Regierung bestätigte die Auflösung des Gemeinschaftsunternehmens. Minister Mramba sagte: "Mancher könnte meinen, mit dem Verscheiden des Gemeinschaftsunternehmens sei auch die ATCL verschwunden. Aber ich kann versichern, der Kern der Idee einer eigenen Fluglinie der Nation ist so lebendig wie eh und je." (DN 27./28.1./16.3./ 14.6.06; Guardian 3.12.05; The E. A. 7.2.06; Monitor (Kampala) 16.2.06; The Nation (Nairobi) 16.2.06; Business Day (Johannesburg) 16.2.06)

PrecisionAir

2005 wuchs die Zahl der Passagiere um 27% auf 340.000. Das ist der Ausweitung der Flüge im Inland und in der Region und dem stetigen Wachstum des Tourismus zu verdanken. Die PrecisionAir fliegt nach Aru-sha, Bukoba, Dar-es-Salaam, Kigoma, Musoma, Mwanza, Sansibar, Shinyanga, Tabora, zum Kilimanjaro International Airport (KIA) und nach Nairobi. Kürzlich gab die Gesellschaft bekannt, sie werde sechs neue Maschinen erwerben. (DN 30.1./15.6.06)

Zur Sicherheit

Für die Sicherheit am Nyerere International Airport in Dar und am KIA ist die Swissport Tanzania Ltd. zuständig. Zur Verstärkung der Sicherheit stellten die Ethiopian Airlines nun eine private Sicherheitsfirma ein. Kunden hatten geklagt, ihnen sei Eigentum geklaut worden. Der Direktor der Swissport sagte, es sei nicht weise, mit dem Finger aufeinander zu deuten; man hätte sich zusammensetzen und eine Lösung des Problems suchen sollen. Doch gegen die Entscheidung der Ethiopian Airlines habe seine Firma nichts einzuwenden. (Guardian 23.5.06; Nipashe 24.5.06)

Tourismusförderung

Um den Tourismus zu fördern setzt die KLM für die Flüge nach Tansania nun statt der Boeing 767 die Boeing 777 ein. Sie hat 300 Plätze. (Business in Africa 6.6.06)

Arusha Airport

Der Arusha Airport wird ausgebaut, um pro Jahr 15.000 Maschinen mit 150.000 Passagieren abfertigen zu können. Ehe dieser Flugplatz an der Straße nach Dodoma 2004 für Sanierungs- und Ausbauarbeiten geschlossen wurde, zählte man pro Jahr max. 87.252 Passagiere. Die Landebahn soll auf 2.000 m verlängert, die Breite von 15 auf 30 m erweitert werden. Die Befestigung wird dann für 30 t schwere Flugzeuge ausreichen; bisher waren es max. 7 t. Man plant ein neues Eingangsgebäude mit 1.500 m², ein Gebäude für Büros, und eines für Läden und Restaurants mit 2.000 m². Das Gelände des Flugplatzes wurde auf 84 ha vergößert. Eine neue Zufahrtsstraße soll die alte ersetzen. (Arusha Times; Citizen 19.12.05)

Flugplatz von Dodoma

Die Arab Bank for the Economic Development of Africa (BADEA) ist interessiert daran, den Bau eines neuen Flugplatzes in Dodoma und die Sanierung des vorhandenen zu finanzieren. "Der momentane ist nicht das, was man bei einer Hauptstadt erwartet", sagte der BADEA-Direktor. "Ich erfuhr, dass Sie diesen erweitern und einen anderen errichten wollen. Wir sind bereit, zu helfen." (DN 14.6.06)

Flugplatz von Mwanza

Die Infrastruktur dieses Flugplatzes, berühmt für seine Fracht-Abfertigung, verkam während der letzten fünf Jahre. Deshalb landen viele Flugzeuge, die bisher hier Fischfilet luden, jetzt in Kenia, und zwar am Kenyatta International Airport in Nairobi oder in Kisumu. Das ist ein ungeheurer Verlust für den drittgrößten Flugplatz Tansanias. (Guardian 24.3.06)

Weil die Exportmenge von Fischfilet sank, ging Tansanias Luftfrachtvolumen während der letzten zwei Jahre um 6 % zurück. Seit einigen Jahren nimmt das Fischgeschäft im Viktoriasee ab. (DN 7.6.06)

Das Ministerium für Entwicklung der Infrastruktur ließ eine Durchführbarkeitsstudie und einen Plan für Gebäude und Infrastruktur erstellen, denn man will zahlreichere internationale Flüge und die Bedienung größerer Maschinen ermöglichen. Die Landebahn sei lang genug und in tadellosem Zustand, heißt es. Noch wird vor allem Nilbarschfilet für Europa verladen. (DN 11.7.06)

Kilimanjaro International Airport

(KIA): Dank Modernisierung durch die Kilimanjaro Airport Development Company (KADCO) konnte das weltweit zweitgrößte Frachtflugzeug, eine Antonov 124-100 aus Russland, auf dem KIA landen. "Hoffentlich ist das eine klare Botschaft an die anderen internationalen Luftlinien", sagte ein Verantwortlicher des KIA. Ein anderer betonte, der KIA sei nach intensiver und extensiver Sanierung in der Lage, alle Flugzeuge abzufertigen. 1998 verpflichtete sich die KADCO, die neue Eigentümerin, den KIA zu einem international anerkannten Flughafen, einem qualitativ hochwertigen Ziel für Tourismus- und Wirtschaftsverkehr zu entwickeln, zu einem Tor für ein neues Afrika. Die KADCO-Anteilseigner sind Mot MacDonald mit 41,4 %, South African Infrastructure Fund mit 30 %, die tansanische Regierung mit 24 % und Interconsult mit 4,6 %. (Guardian 6.7.06)

Moshi Aerodrome

Dieser Flugplatz steht auf der Liste der Flughäfen, die die Regierung während der kommenden zehn Jahre ausbauen will. Weil die Kosten sehr hoch sind, versucht das Mi-nisterium für Entwicklung der Infrastruktur aus verschiedenen Quellen Geld zu bekommen. Im Augenblick wird dieser Flugplatz von unterschiedlichen Wirtschaftsunternehmen benützt und vom 'Fliegenden Doktor'. Er holt Patienten aus verschiedenen Regionen, um sie ins Kili-manjaro Christian Medical Centre (KCMC) zu bringen. (DN 27.6.06)

Unguja International Aiport

Vier internationale Luftlinien aus Deutschland, den Niederlanden und Italien wollen bei der Regierung die Genehmigung für Touristenflüge zum Flugplatz von Sansibar beantragen. Im Augenblick landen dort 100.000 Touristen. Sie kommen vor allem aus Deutschland, Großbritannien und Italien. (Guardian 30.5.06)

Die Sanierung des Flugplatzes, vor einigen Monaten eingestellt, soll im Sept. wieder aufgenommen werden. Geplant sind Verlängerung der Landebahn von 2.500 m auf 3.000 m, Reparatur des Abfertigungsgebäudes, Installation moderner Telekommunikationsausrüstung. Berichte, Oman Air habe die Flüge nach Sansibar wegen Mängeln der Landebahn eingestellt, seien falsch, betonte ein Mitglied der Regierung von Sansibar. Weiterhin werde der Flugplatz von großen internationalen Luftlinien angeflogen. So weit bekannt, habe die Oman Air alle Flüge nach Ostafrika eingestellt. (DN 6.7.06)

Wirtschaftsprojekte der Flugplatz-Behörde

(TAA): Die TAA hat einen Dreijahresplan für die Modernisierung von sieben Flugplätzen: Julius-Nyerere Flughafen, KIA, Mwanza-, Mtwara-, Arusha-, Shinyanga- und Dodoma-Flugplatz. Von den 62 Flugplätzen und Landebahnen haben 22 eine Feuerwehr, 40 keine. In diesem Jahr will man sechs neue Feuerwehrautos erwerben. (Guardian 1.5.06)

Auf ihrem Gelände in Arusha, Dar-es-Salaam, Mbeya, Mwanza und auf der Insel Mafia will die TAA in Kooperation mit privaten Firmen Wirtschaftsbetriebe starten. Dadurch verbessert sich für die TAA die finanzielle Basis und für die Kunden die Palette der Angebote. Unter den geplanten Projekten ist ein 100-Betten-Fünfsterne-Hotel mit Schwimmbecken, Konferenzräumen und Präsidenten-Suiten, ein Ausstellungszentrum, Gymnastikräume, ein Erholungszentrum, ein Res-taurant, ein Geschäftszentrum, Kühlräume, Büros, ein Hangar für Reparaturarbeiten und Land für die Produktion von Jatropha-Bio-Diesel. (DN 23.2.06; Guardian 24.2.06)