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==Kenia==
Die Darlehnszinsen sind im Jahr 2020 um ein halbes Prozent auf 16,7% gesunken, Die Einlagenzinsen für Jahresanlagen stiegen leicht an.


Das Verhältnis zu Kenia war im März durch Einfuhrblockaden für tansanischen Mais sowie Verhaftungen von kenianischen Grenzlandbewohnern in Tansania belastet, erfuhr durch die Teilnahme von Präsident Uhuru Kenyatta an der Trauerfeier für Magufuli aber eine atmosphärische Entspannung.
DN 03.03.  


===Maisexport nach Kenia===
==Hafenausbau in Dar es Salaam==


Ab dem 5. März bildeten sich an Grenzübergängen Schlangen von LKWs, die Mais aus Tansania und Uganda nach Kenia befördern. Grund dafür war eine Verordnung der kenianischen Lebensmittelkontrollbehörde, die erhöhte Werte von Aflatoxin (Giftstoffe aufgrund von Schimmelbefall) in Maislieferungen aus den Nachbarländern entdeckt hatte und einen Importstopp anordnete. Tansanische Stellen reagierten wie häufig mit unklaren Stellungnahmen; während der stellvertretende Landwirtschaftsminister äußerte, man nehme die Berichte sehr ernst, bestritt der Regionalkommissar von Tanga, dass es Probleme gebe und erklärte, es handele sich um ein Komplott, um den wirtschaftlichen Aufschwung des Landes zu sabotieren. Nach 5 Tagen hob die kenianische Regierung den Importstopp wieder auf, nachdem sie unter Druck von Importeuren gekommen war, die die blockierten Lieferungen bereits gekauft hatten und um den Verlust ihres Kapitals bangten. Es drohten auch Preissteigerungen beim Grundnahrungsmittel Ugali.
Im Hafen von Dar es Salaam wurde Anfang März die fünfte Anlegestelle in Betrieb genommen. Dies ist ein weiterer Schritt im Rahmen des seit 2015 mit einem Kostenrahmen von $421 begonnen Hafenausbaus. Dieser wird in den kommenden 4 Jahren den Güterumschlag um 43% erhöhen, von 17,5 Mil. auf 25 Mil. Tonnen jährlich. Dies erklärte Anfang März der (inzwischen wegen Korruptionsvorwürfen verhaftete) Generaldirektor des Hafens . Auch im Covidjahr 2019/2020 konnte das Frachtvolumen im Hafen etwas gesteigert werden.  


Guardian 09.03., Nation (Kenia) 09.03.21
Im laufenden ersten Projektabschnitt werden insgesamt 8 Anlegeplätze gebaut, die Einfahrtrinne von 10,5 auf 16 Meter vertieft, 3 Containerlager erstellt sowie kombinierte Gleise für die 3 verschiedenen Spurweiten der Eisenbahnen in Tansania verlegt. Ein Großteil der Container soll dann mit der neuen Schnellbahn aus dem Hafen nach Morogoro gebracht werden, wo sie dann erst auf LKWs verladen werden sollen. Die Entladezeit für Schiffe ist von einer Woche auf einen Tag gesunken.


===Verhaftungen im kleinen Grenzverkehr===
Citizen 02.03.2021


Das Distriktgericht Rombo am Kilimandscharo verurteilte 26 kenianische Staatsangehörige wegen illegalen Grenzübertritts zu einjährigen Gefängnisstrafen, alternativ zu Geldstrafen von TSh 500.000 (€ 185). Ein Beamter der Einwanderungsbehörde hatte die Angeklagten auf dem Markt im grenznahen Ort Usseri verhaftet und vor Gericht gebracht.
==Außenhandel mit Kenia==


Das Urteil rief in Kenia Empörung hervor. Der gewählte Gouverneur der kenianischen Grenzregion Kajiado flog ein und bezahlte die Geldstrafen für 26 verhaftete Massai. Sie konnten nach viertägiger Haft wieder heimkommen. Stillende Mütter unten ihnen berichteten, dass die tansanische Polizei nicht erlaubt hatte, dass ihre Säuglinge zu ihnen in die Zelle gebracht werden. Gouverneur Ole Lenku forderte die Regierung auf, mit der tansanischen Seite über die zunehmenden Fälle von Schikanen gegen Kleinhändler im Grenzbereich zu sprechen. Seit eh und je würden Bewohner des Grenzgebietes auch ohne Ausweispapiere zum Einkauf ins Nachbarland gehen. Tansanier würden Felder auf der kenianischen Seite bestellen, ohne wegen ihrer Papiere behelligt zu werden, tansanische Massai würden ihre Rinder auch auf der kenianischen Seite ohne Formalitäten verkaufen.
Die Außenhandelsbeziehungen zwischen Kenia und Tansania haben sich während Präsident Magufulis Amtszeit verändert. Im Jahre 2015 wurden Waren im Wert von € 341 Mil. von Kenia nach Tansania exportiert, im Jahre 2020 waren es nur noch € 235 Mil. Im Gegenzug erhöhte sich der Wert der tansanischen Exporte nach Kenia von € 141 Mil. auf € 211 Mil. die kenianische Zeitung Nation führt dies auf den aktiven Protektionismus des tansanischen Präsidenten zurück, der immer wieder mit gezielten Sonderabgaben bestimmte Importwaren verteuerte, um seine eigene Industrie zu schützen. Als größten Erfolg Magufulis im Wettstreit mit Kenia sieht die „Nation“ die Entscheidung Ugandas, die Erdölpipeline zu einem Exporthafen am Indische Ozean nicht durch Kenia, sondern durch Tanzania zu führen. Dadurch fiel die „Koalition der Willigen“ auseinander, mit der Präsident Kenyatta seit 2013 einen Ausbau der Infrastruktur in Ostafrika unter kenianischer Führung gemeinsam mit Uganda und Ruanda angestrebt hatte. Auch Ruanda hatte sich aus der Planung für eine Schnellbahnstrecke nach Mombasa zurückgezogen und plant stattdessen mit Tansania eine Verbindung zur entstehenden Schnellbahnstrecke nach Dar es Salaam.


Kenianische Zeitungen erinnerte aus diesem Anlass daran, dass es seit Magufulis Amtsantritt immer wieder zu Spannungen zwischen den Nachbarn gekommen war. 2017 zerstörten tansanische Behörden 6,000 Zuchtküken aus Kenia. 2018 wurden über 1,000 Rinder von kenianischen Massai in Tansania beschlagnahmt und versteigert. Damals spendete Präsident Kenyatta ca. € 450,000, um die Massai für den Verlust zu entschädigen.  
Nation (Kenia) 23.03.21


Tatsächlich gab es weitere Spannungen; die tansanische Zeitung Citizen erinnerte daran, dass Magufulis Tansania trotz vereinbarter Freizügigkeit mehrfach Arbeitsgenehmigungen für kenianische Manager tansanischer Unternehmen verweigerte, und zum Schutz der eigenen Industrie Sonderabgaben für Importe von Süßwaren, Speiseöl und Zement aus dem Nachbarland erhob, worauf Kenia mit einer Sondersteuer für tansanisches Mehl reagierte.
==Stadtplanung Tabora==


Citizen 11.03., 25.03., KDRTV (Kenia) 11.03., Nation (Kenia) 13.03.21
Die Stadtverwaltung von Tabora versucht, ihre Bebauungsplanung durchzusetzen und kündigte den Abriss von Häusern an, die nicht der Planung entsprechen. Der Stadtentwicklungsplan sieht bestimmte Geschosszahlen für einzelne Viertel vor, die seit Verkündigung des Plans nicht eingehalten wurden. So sollen im Zentrum nur noch Gebäude mit 5-10 Geschossen entstehen, um den Marktbezirk herum sind 2-4 Geschosse vorgesehen, und in den reinen Wohngebieten sind nur eingeschossige Häuser erlaubt.


===Kenianische Sorgen um Covidlage in Tanzania===
Guardian 11.03.21


Ein Kommentator in der kenianischen Nation gab seiner Sorge um die Covidlage in Tansania Ausdruck. Er bedauerte, das Land Nyereres und der international gesuchten Vermittler Mkapa und Kikwete nunmehr in einer Reihe mit Nordkorea als Außenseiter zu sehen. Er stellte eine zunehmende Belagerungsmentalität infolge von Magufulis Covidverneinung fest und befürchtete Folgen bei der Eindämmung der Pandemie auch für die Nachbarländer, wenn in Tansania nichts unternommen werde. Der Beitrag wurde vor der Nachricht über den Tod von Magufuli veröffentlicht.
==Hindernisse auf dem Weg zur Industriewirtschaft==


Nation (Kenia) 14.03.21
Bei einer Veranstaltung des Verbandes der tansanischen Industrie (Confederation of Tanzania Industries (CTI)) wurde Zweifel laut am angestrebten Ziel, bis zum Jahr 2025 eine industriell geprägte Volkswirtschaft zu erreichen. Die Unternehmensvertreter zählten zahlreiche bürokratische Hindernisse auf, die seitens Politik und Behörden aufgerichtet werden und ihnen das Leben schwer machen.  


===Politische Flüchtlinge===
Dazu gehörten die verzögerte Erstattung von Steuern seitens der Finanzbehörde, die umständliche Erteilung von Arbeitsgenehmigungen für ausländische Experten, plötzliche Änderungen von Vorschriften und die Vielzahl von Inspektionen verschiedener Behörden, die jeweils mit Kosten verbunden sind.


Vier Lokalpolitiker der Oppositionspartei Chadema aus dem Roryadistrikt sind nach Kenia geflohen. Sie waren bis zur Wahl im Oktober 2021 Ratsherren gewesen. Einer von ihnen gab an, er habe sich über vorgefüllte Wahlurnen beschwert ''(ballot stuffing)'' und sei deshalb vor Gericht gebracht worden. Sie wurden als politische Flüchtlinge registriert.
Generell dauert die Rückerstattung von Mehrwertsteuer zu lang und bringt Unternehmen in finanzielle Nöte. Eine besondere Sorge der Nahrungsmittelindustrie ist der Sonderzoll für Zucker, der ihnen nach Nachweis der industriellen Nutzung erstattet werden soll, was ebenfalls sehr lange dauern kann. Über die letzten 3 Jahre sei ein offener Betrag von TSh 50 Mrd. (€ 18 Mil.) aufgelaufen. Getränkefirmen beklagten eine 2020 eingeführte Änderung der Verpackungsvorschriften, die mit wenigen Monaten Vorlauf die Verwendung von Schrumpffolie verboten hatte. Stellvertretender Industrieminister Exaud Kigahe versprach, die genannten Punkte bei den zuständigen Behörden vorzubringen. Die Regierung wolle das Geschäftsklima verbessern.


Nation (Kenia) 17.03.2021
Der Export von industriell gefertigten Gütern aus Tansania ist zwischen 2015 und 2019 um 30% zurückgegangen. Das vorrangige Interesse der Regierung an großen Direktinvestitionen aus dem Ausland sei nicht hilfreich für die einheimische Industrie.


===Kenyatta als einziges ostafrikanisches Staatsoberhaupt bei Magufulis Trauerfeier===
Citizen 12.03.21


Kenias Präsident Uhuru Kenyatta war das einzige Staatsoberhaupt aus Ostafrika, das an der Trauerfeier für den verstorbenen tansanischen Präsidenten John P. Magufuli in Dodoma teilnahm. Seine Kollegen in Uganda, Ruanda, Burundi und Südsudan ließen sich vertreten und trugen sich in die Kondolenzbücher der tansanischen Vertretungen in ihren Ländern ein. Aus den Staaten der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (englisch Southern African Development Community, SADC) waren dagegen die Staatsoberhäupter von Mosambik, Südafrika, Malawi, Botswana, der Komoren, Sambia, Namibia und Zimbabwe anwesend. Auch Präsident Tsishekedi aus dem Kongo war als Vorsitzender der Afrikanischen Union angereist. East African 24.03.21
==Vorrang für einheimische Wasserrohre==


===Freundschaftsbesuch Sansibar – Mombasa===
Die Regierung fordert von Bauunternehmern die Verwendung von in Tansania hergestellten Wasserrohren bei der Ausführung staatlicher Aufträge. Das sagte der Wasserminister Juma Aweso beim Besuch der Rohrfabrik Plasco in Dar es Salaam. Derzeit gebe es 600 laufende Projekte im Bereich der Wasserversorgung. Die Regierung strebt an, 85% der Einwohner im ländlichen Bereich und 95 der% der Stadtbewohner mit sauberem Wasser zu versorgen. Die seit 1993 bestehende Firma Plasco exportiert unter anderem nach Kenia, Ruanda und in den Kongo.


In Sansibar begrüßte Präsident Hussein Ali Mwinyi den Regionalgouverneur von Mombasa in Kenia, der mit einer Handelsdelegation gekommen war. Mwinyi begrüßte die Absicht, Zucker aus Kenia zu importieren. Er erinnerte an die historischen Beziehungen zwischen den Inseln und der Küstenstadt, die seit Jahrhunderten verbunden waren. Beide Seiten könnten auch im Tourismus zusammenarbeiten.
Guardian 03.03.2021


Guardian 13.03.21
==Nickelwerk in Kagera==


==Addis Abeba – Afrikanische Union==
Bis zu 3000 Arbeitsplätze sollen um das Nickelwerk entstehen, das die neugegründete Firma Tembo Nickel im Ngaradistrikt (Kageraregion, nahe dem Dreiländereck Ruanda-Burundi-Tansania) errichten will. Tembo Nickel ist eine gemeinsame Gründung des tansanischen Staates mit dem in London ansässigen Mehrheitseiger LZ Nickel.


Am Hauptsitz der Afrikanischen Union im äthiopischen Addis Abeba wird eine Statue des ersten tansanischen Präsidenten Julius Nyerere aufgestellt. Das von der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (englisch Southern African Development Community, SADC) bestellte Denkmal findet seinen Platz vor dem „Julius Nyerere Friedenshaus“, das von der Bundesrepublik Deutschland finanziert und 2016 durch Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet wurde.  
Guardian 03.03.2021


Guardian 13.03.2021
==Heliumbohrungen in Rukwa==
 
Am Rukwasee nehmen die geplanten Erkundungsbohrungen für Heliumgas ihren Fortgang. Die an der Londoner Börse notierte Firma Helium One Global hat die Erkundungsrechte auf über 3000 qkm im Rukwabecken erworben, unter denen das weltweit größte Heliumvorkommen vermutet wird. Jetzt wurde die australische Firma Mitchell Drilling mit der Anlage der ersten Bohrung beauftragt. Mitchell Drilling ist seit 2015 in Tansania aktiv.
 
22.03. 21 proactiveinvestors.co.uk


[[Kategorie:04/2021]]
[[Kategorie:04/2021]]
[[Kategorie:Auslandsbeziehungen_-_Afrikanische_Länder]]
[[Kategorie:Auslandsbeziehungen_-_Kenia]]
[[Kategorie:Auslandsbeziehungen_-_Kenia]]
[[Kategorie:Transportwesen_-_Wasser]]
[[Kategorie:Wirtschaft_-_Allgemein]]
[[Kategorie:Wirtschaft_-_Bodenschätze]]
[[Kategorie:Wirtschaft_-_Industrie]]

Aktuelle Version vom 4. April 2021, 20:02 Uhr

Die Darlehnszinsen sind im Jahr 2020 um ein halbes Prozent auf 16,7% gesunken, Die Einlagenzinsen für Jahresanlagen stiegen leicht an.

DN 03.03.

Hafenausbau in Dar es Salaam

Im Hafen von Dar es Salaam wurde Anfang März die fünfte Anlegestelle in Betrieb genommen. Dies ist ein weiterer Schritt im Rahmen des seit 2015 mit einem Kostenrahmen von $421 begonnen Hafenausbaus. Dieser wird in den kommenden 4 Jahren den Güterumschlag um 43% erhöhen, von 17,5 Mil. auf 25 Mil. Tonnen jährlich. Dies erklärte Anfang März der (inzwischen wegen Korruptionsvorwürfen verhaftete) Generaldirektor des Hafens . Auch im Covidjahr 2019/2020 konnte das Frachtvolumen im Hafen etwas gesteigert werden.

Im laufenden ersten Projektabschnitt werden insgesamt 8 Anlegeplätze gebaut, die Einfahrtrinne von 10,5 auf 16 Meter vertieft, 3 Containerlager erstellt sowie kombinierte Gleise für die 3 verschiedenen Spurweiten der Eisenbahnen in Tansania verlegt. Ein Großteil der Container soll dann mit der neuen Schnellbahn aus dem Hafen nach Morogoro gebracht werden, wo sie dann erst auf LKWs verladen werden sollen. Die Entladezeit für Schiffe ist von einer Woche auf einen Tag gesunken.

Citizen 02.03.2021

Außenhandel mit Kenia

Die Außenhandelsbeziehungen zwischen Kenia und Tansania haben sich während Präsident Magufulis Amtszeit verändert. Im Jahre 2015 wurden Waren im Wert von € 341 Mil. von Kenia nach Tansania exportiert, im Jahre 2020 waren es nur noch € 235 Mil. Im Gegenzug erhöhte sich der Wert der tansanischen Exporte nach Kenia von € 141 Mil. auf € 211 Mil. die kenianische Zeitung Nation führt dies auf den aktiven Protektionismus des tansanischen Präsidenten zurück, der immer wieder mit gezielten Sonderabgaben bestimmte Importwaren verteuerte, um seine eigene Industrie zu schützen. Als größten Erfolg Magufulis im Wettstreit mit Kenia sieht die „Nation“ die Entscheidung Ugandas, die Erdölpipeline zu einem Exporthafen am Indische Ozean nicht durch Kenia, sondern durch Tanzania zu führen. Dadurch fiel die „Koalition der Willigen“ auseinander, mit der Präsident Kenyatta seit 2013 einen Ausbau der Infrastruktur in Ostafrika unter kenianischer Führung gemeinsam mit Uganda und Ruanda angestrebt hatte. Auch Ruanda hatte sich aus der Planung für eine Schnellbahnstrecke nach Mombasa zurückgezogen und plant stattdessen mit Tansania eine Verbindung zur entstehenden Schnellbahnstrecke nach Dar es Salaam.

Nation (Kenia) 23.03.21

Stadtplanung Tabora

Die Stadtverwaltung von Tabora versucht, ihre Bebauungsplanung durchzusetzen und kündigte den Abriss von Häusern an, die nicht der Planung entsprechen. Der Stadtentwicklungsplan sieht bestimmte Geschosszahlen für einzelne Viertel vor, die seit Verkündigung des Plans nicht eingehalten wurden. So sollen im Zentrum nur noch Gebäude mit 5-10 Geschossen entstehen, um den Marktbezirk herum sind 2-4 Geschosse vorgesehen, und in den reinen Wohngebieten sind nur eingeschossige Häuser erlaubt.

Guardian 11.03.21

Hindernisse auf dem Weg zur Industriewirtschaft

Bei einer Veranstaltung des Verbandes der tansanischen Industrie (Confederation of Tanzania Industries (CTI)) wurde Zweifel laut am angestrebten Ziel, bis zum Jahr 2025 eine industriell geprägte Volkswirtschaft zu erreichen. Die Unternehmensvertreter zählten zahlreiche bürokratische Hindernisse auf, die seitens Politik und Behörden aufgerichtet werden und ihnen das Leben schwer machen.

Dazu gehörten die verzögerte Erstattung von Steuern seitens der Finanzbehörde, die umständliche Erteilung von Arbeitsgenehmigungen für ausländische Experten, plötzliche Änderungen von Vorschriften und die Vielzahl von Inspektionen verschiedener Behörden, die jeweils mit Kosten verbunden sind.

Generell dauert die Rückerstattung von Mehrwertsteuer zu lang und bringt Unternehmen in finanzielle Nöte. Eine besondere Sorge der Nahrungsmittelindustrie ist der Sonderzoll für Zucker, der ihnen nach Nachweis der industriellen Nutzung erstattet werden soll, was ebenfalls sehr lange dauern kann. Über die letzten 3 Jahre sei ein offener Betrag von TSh 50 Mrd. (€ 18 Mil.) aufgelaufen. Getränkefirmen beklagten eine 2020 eingeführte Änderung der Verpackungsvorschriften, die mit wenigen Monaten Vorlauf die Verwendung von Schrumpffolie verboten hatte. Stellvertretender Industrieminister Exaud Kigahe versprach, die genannten Punkte bei den zuständigen Behörden vorzubringen. Die Regierung wolle das Geschäftsklima verbessern.

Der Export von industriell gefertigten Gütern aus Tansania ist zwischen 2015 und 2019 um 30% zurückgegangen. Das vorrangige Interesse der Regierung an großen Direktinvestitionen aus dem Ausland sei nicht hilfreich für die einheimische Industrie.

Citizen 12.03.21

Vorrang für einheimische Wasserrohre

Die Regierung fordert von Bauunternehmern die Verwendung von in Tansania hergestellten Wasserrohren bei der Ausführung staatlicher Aufträge. Das sagte der Wasserminister Juma Aweso beim Besuch der Rohrfabrik Plasco in Dar es Salaam. Derzeit gebe es 600 laufende Projekte im Bereich der Wasserversorgung. Die Regierung strebt an, 85% der Einwohner im ländlichen Bereich und 95 der% der Stadtbewohner mit sauberem Wasser zu versorgen. Die seit 1993 bestehende Firma Plasco exportiert unter anderem nach Kenia, Ruanda und in den Kongo.

Guardian 03.03.2021

Nickelwerk in Kagera

Bis zu 3000 Arbeitsplätze sollen um das Nickelwerk entstehen, das die neugegründete Firma Tembo Nickel im Ngaradistrikt (Kageraregion, nahe dem Dreiländereck Ruanda-Burundi-Tansania) errichten will. Tembo Nickel ist eine gemeinsame Gründung des tansanischen Staates mit dem in London ansässigen Mehrheitseiger LZ Nickel.

Guardian 03.03.2021

Heliumbohrungen in Rukwa

Am Rukwasee nehmen die geplanten Erkundungsbohrungen für Heliumgas ihren Fortgang. Die an der Londoner Börse notierte Firma Helium One Global hat die Erkundungsrechte auf über 3000 qkm im Rukwabecken erworben, unter denen das weltweit größte Heliumvorkommen vermutet wird. Jetzt wurde die australische Firma Mitchell Drilling mit der Anlage der ersten Bohrung beauftragt. Mitchell Drilling ist seit 2015 in Tansania aktiv.

22.03. 21 proactiveinvestors.co.uk