Thema: Kirchen und Religionen: Einzelne Kirchen, Islamische Gemeinschaften - 10/2018

Aus Tansania Information
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Anglikanische Zentraldiözese

Die anglikanische Zentraldiözese feierte in Dodoma ihr 90-jähriges Jubiläum. Justizminister P. Kabudi würdigte in Vertretung von Präsident Magufuli den wichtigen Beitrag der anglikanischen Schulen in Dodoma.

DN 07.11.17

Katholische Kirche

Der bisherige Erzbischof von Mwanza Jude T. Ruwaich (68) wurde zum Koadjutor mit Nachfolgerecht der Erzdiözese Dar-Es-Salaam ernannt. Ruwaich hatte nach seiner Bischofsweihe 1999 die Diözesen Mbulu und Dodoma geleitet. Polykarp Kardinal Pengo hatte Papst Franziskus wegen seines Alters um Unterstützung gebeten. Pengo leitet die Erzdiözese seit 28 Jahren.

Im April wurde Isaac Amani Massawe in Gegenwart von Präsident Magufuli zum vierten Erzbischof von Arusha geweiht. Die Erzdiözese umfasst die Bistümer Mbulu, Moshi und Same. Amani war seit 2008 Bischof von Moshi. Er ist bekannt für sein furchtloses gesellschaftspolitisches Engagement.

Der bisherige Bischof der Mbulu-Diösese Beatus Kinyaya wurde zum Erzbischof von Dodoma ernannt. Als Mbulu-Bischof folgt ihm Anthony Lagwen nach.

Zum neuen Bischof der Diözese Sumbawanga, Rukwa-Region wurde Beatus C. Urassa geweiht. Er gehört der Priestergemeinschaft Opus Spiritus Sancti an.

Die Finanzchefin des Bugando-Krankenhauses in Mtwara, eine Nonne, stürzte sich von einem Gebäude und starb. Sie war suspendiert und degradiert worden, nachdem ein Fehlbetrag von TZS 300 Mill. aufgedeckt worden war.

Citizen 09.04.; 25.06.18; Guardian 09.04.; 23.,28.05.18; Mtanzania 30.08.; 10.09.18; Mwananchi 02.09.18

ELCT

Die lutherische Kirche beging im Oktober 2017 das 500-jährige Reformationsjubiläum mit einer großen Abschlussveranstaltung in der Tumaini-Universität, Makumira. Ein Buch zur Geschichte M. Luthers auf Kiswahili wurde vorgestellt und ein Denkmal enthüllt.

Das Leitwort „Wir sind befreit durch Gottes Gnade (Eph. 2,8) wurde entfaltet in mehreren Themenfeldern: Nicht verkäuflich (ökonomischen Gesetzen unterworfen) sind Erlösung, Personen und Umwelt. Weitere Referate beschäftigten sich mit „Frauen und Reformation“, „Soziale Dienste der ELCT“ und „Luthers 95 Thesen“.

Der Leitende ELCT-Bischof Dr. F. Shoo erklärte in seiner Festpredigt zu Gal. 3,10ff, die Christen seien auch heute vielfach versucht, ihre Existenz vor Gott durch diverse eigene Aktionen zu rechtfertigen und damit die von Christus geschenkte Freiheit erneut aufzugeben. Solche (dazu noch sehr kostspieligen) Perversionen des Glaubens seien Amulette und Schutzzauber, immer neue Ritualvorschriften, wundertätiges Jordanwasser, heiliges Öl aus Nigeria und selbsternannte Propheten. Viele Jugendliche lebten in Angst vor Zombies und Geistern. Von all dem befreie Christus.

Die vom Ökumenischen Rat der Kirchen organisierte Konferenz für Weltmission und Evangelisation fand im März 2018 in Arusha / Ngurdoto statt. Thema war „Vom Geist bewegt – zu verwandelnder Nachfolge berufen“. Die letzte derartige Konferenz auf afrikanischem Boden hatte 1958 in Achimota, Ghana stattgefunden.

Bei der Ordination von zehn Pfarrern in der ELCT-Norddiözese, Moshi hob Dr. Shoo hervor, dass Viele eine Führungsposition missbrauchten, um Herrschsucht, Selbstsucht und Gier zu befriedigen. Geistliche Führungskräfte müssten dagegen Vorbilder an Demut und Dienstbereitschaft sein.

Dr. Shoo führte den ersten Bischof der neugegründeten West-Zentral-Diözese (26. ELCT-Diözese), Pfarrer Isaac Laizer in sein Amt ein. Sein Stellvertreter ist Pfarrer Newton Maganga. Vizepräsidentin S. Hassan, die die Regierung vertrat, betonte, die Regierung begrüße kritische Begleitung, diese müsse aber in angemessener Weise geschehen.

Dr. Edward J. Mwaikali wurde neuer Bischof der ELCT-Konde-Diözese. Er hat in Makumira, Norwegen, den Niederlanden und den Philippinen studiert. Sein Stellvertreter wurde Pfarrer Geoffrey S. Mwakihaba.

Citizen 12.06.18; DN 07.11.17; 09.01.18;ELCT Press Release 27.10.17; 08.01.; 08.03.; 01.04.18; Uhuru na Amani 2018,1; www.oikumene.org 09.03.18

Muslimische Gemeinschaften

König Mohammed IV von Marokko finanziert eine neue Moschee in Dar-Es-Salaam, die die größte Ostafrikas werden soll. Sie wird nach Fertigstellung im April 2019 bis zu 8.000 Personen Platz bieten. Dr. Magufuli spendete TZS 10 Mill. für den Bau.

Die stellvertretende Außenministerin bestätigte auf Anfrage eines CUF-Abgeordneten im Parlament, dass Tansania mit den Staaten der „Organisation Islamischer Länder“ (OIC) zusammenarbeite, aber keinen Grund hätte, der OIC beizutreten, wie von sansibarischen CUF-Sprechern wiederholt gefordert.

Der Tansanische Muslimrat BAKWATA (Baraza Kuu la Waislamu Tanzania) ist seit 1968 die offiziöse Vertretung der Muslime in Tansania. Er unterhält 22 regionale Zweigniederlassungen und 113 Distriktbüros mit mehr als 700 Scheichen. Zur Organisation gehören etwa 3.000 Moscheen, 20 Sekundarschulen, zwei Lehrer-Colleges und viele Koranschulen. Der Muslimrat arbeitet in mehreren regionalen Religionskonferenzen mit den christlichen Kirchen zusammen.

Die BAKWATA-Führung entließ drei Gelehrte der Zweigstelle Arusha wegen Amtsmissbrauchs, darunter den Schatzmeister des Regionalrats.

Der Chadema-Abgeordnete S. Kubenea nannte es verfassungswidrig, dass die Regierung dem Islamrat BAKWATA exklusiv die Organisation von Pilgerreisen vorbehalten habe. Es gebe elf staatlich anerkannte muslimische Organisationen, die dieselben Rechte haben müssten.

Ein BAKWATA-Sprecher betonte auf einem Vorbereitungsseminar für Mekka-Pilgerinnen, Schiiten und Sunniten müssten sich als ein muslimisches Volk verstehen und gegenseitige Beleidigungen vermeiden.

Ein Weihnachts-Glückwunsch der früheren Schönheitskönigin S. Sepetu löste eine Kontroverse aus, ob Muslime ihre Liebe zu Jesus erklären und Weihnachten feiern dürften. Viele Beträge erinnerten daran, dass Jesus im Islam als bedeutender Prophet verehrt wird.

Der 2. Vizepräsident von Sansibar erinnerte die Muslime daran, dass nach islamischer Lehre jede Person, die Bestechung fordert oder anbietet, im Angesicht Gottes verflucht sei. Der Prophet Mohammed habe Korruption verabscheut. Korruption und Veruntreuung öffentlicher Gelder habe gerade die ärmeren Bürger/innen grundlegender Sozialleistungen beraubt.

Ministerpräsident K. Majaliwa beglückwünschte den Mufti A. Zubeiry zu den von ihm eingeleiteten Reformen des BAKWATA. Das Jahresthema „Bildung und wirtschaftliche Entwicklung sind Prioritäten für Muslime“ leite einen positiven Wandel ein.

Citizen 03. DN 02.12.17; 28.04.; 06.08.18; Guardian 18.04.; 13.06.18; Mwanahalisi 07.05.18; Nairobi News 28.12.17