Schwerpunktthema: Verkehrswesen: Nahverkehr - 08/2014

Aus Tansania Information
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Schlaglöcher

Das Straßennetz von Dar-Es-Salaam umfasst 260 km Hauptstraßen, 542 km regionale Straßen und 578 km Nebenstraßen. Die allgegenwärtigen Verkehrsstaus in DSM werden durch den verheerenden Zustand der Straßen verschärft. Tiefe Schlaglöcher zwingen zu ständigen Ausweichmanövern und beschädigen Fahrzeuge. Auch die Unfallgefahr wächst dadurch an. Manche Straßen sind nach den starken Regenfällen unpassierbar. Experten sehen auch in der mangelhaften Arbeit der Straßenbauer eine Ursache des katastrophalen Zustands der Verkehrswege. Z. B. war eine Straße beim Besuch Präsident Obamas vor einem Jahr repariert worden, heute sieht sie schlimmer als vorher aus. Die Stadtverwaltung muss sich auf die dringendsten Notreparaturen, vor allem an Brücken, beschränken.

Nahverkehr in Dar-Es-Salaam

Viele Pendler sind in DSM bis zu 4 Stunden täglich unterwegs. Im Parlament wurde vorschlagen, alle bestehenden Eisenbahnlinien im Stadtbereich für den Pendlerverkehr zu nutzen. Der Transportminister erläuterte, dies würde mindestens 9 Waggons und 3 Lokomotiven erfordern, für deren Anschaffung kein Geld vorhanden sei.

Der seit 2012 auf der Zentralbahnlinie verkehrende Pendlerzug von Ubongo ins Stadtzentrum ist während der Stoßzeiten gefährlich überbesetzt. Der Zug kann etwa 1000 Passagiere befördern, ist aber oft mit 2000 oder mehr besetzt. Da die Lokomotiven bereits an ihrer Leistungsgrenze arbeiten, können nicht weitere Wagen angehängt werden. Neue Zugmaschinen werden laut Transportchef demnächst bestellt. Die Bahn mache pro Tag Tshs 2 Mill. Verlust, da die für Fernverkehr ausgelegten Lokomotiven auf Kurzstrecken nicht wirtschaftlich arbeiten.

Die privat betriebene Busgesellschaft UDA (früher städtisch) hat 400 Nahverkehrsbusse angeschafft, 1000 weitere bestellt und will insgesamt 3000 Busse in Groß-Dar-Es-Salaam betreiben. Neuestes Angebot sind „Manager-Luxus-Busse“, die Fahrer von Privatwagen an Park & Ride- Plätzen aufnehmen. Vorbild ist der südafrikanische „Johannesburg Metropolitan Bus Service“, der mit 532 Bussen täglich 90.000 Passagiere befördert.

Mittelfristig soll das neue Projekt „Bus Rapid Transit“ (BRT) der „Dar Rapid Transit Agency“ (DART) Erleichterung bringen. Es soll über 30 km eigene Bus-Spuren verfügen und moderne Busse mit Hybridantrieb und elektronischem Ticketsystem einsetzen. 145 Großraumbusse für jeweils 140 Passagiere, sowie 221 Busse mit 50 Plätzen sollen etwa 10.000 Kleinbusse (daladala) ersetzen.

Das neue Transportsystem soll privat betrieben werden und etwa 80.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze schaffen. Es soll in Partnerschaft von Öffentlicher Hand und Privatfirmen („PPP“) betrieben werden. Die Weltbank sagte für den staatlichen Investitionsanteil USD 250 Mill. zu, 180 Mill. sollen private Investoren aufbringen. An einer Informationstagung für Investoren nahmen Interessenten aus 17 Ländern teil. Einheimische Firmen wie Betreiber von Busdiensten müssten sich zu einer Gesellschaft zusammenschließen, um mitbieten zu können.

Citizen 13.02.; 07,19..06.14; DN 16.01.; 18.02.; 06.06.14; Guardian 20.,21.05.14;

Neue Fähren in Mwanza und DSM

Die Stadt Mwanza erhielt eine neue Fähre, MV Temesa, die verschiedene Stadtteile miteinander verbindet. Sie befördert Passagiere und Güter und soll damit die verstopften Straßen der Stadt entlasten. Später soll eine weitere Fähre zwischen DSM und Bagamoyo eingesetzt werden. Im laufenden Finanzjahr sollen Anliegestellen in Kigamboni, Magogoni, Jangwani Beach und Rungwe Beach gebaut werden.

DN 22.05.; 10.07.14