Schwerpunkt: Kirchen und Religionen: Muslimische Welt - 02/2016

Aus Tansania Information
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Neuer Mufti -Friedensarbeit

Der Nationale Muslimrat (Baraza Kuu la Waislamu Tanzania – BAKWATA) wählte Sheikh Abubakary bin Zubeiry bin Ally (64) als neues geistliches Oberhaupt.

Citizen 10.09.15; Guardian 11.09.15

Der Mufti sagte bei den Feierlichkeiten zu Mohammeds Geburtstag (Maulid), zu den wichtigsten islamischen Tugenden zählten absolute Toleranz und Koexistenz aller abrahamitischen Religionen und anderer Glaubensrichtungen. Der Prophet betone auch Selbständigkeit und Bildungsstreben.

Zubeiry sieht sich in der islamischen Sufi-Tradition, die Freiheit von Materialismus, Dienst an Gott und Menschen und Versöhnung als zentrale Werte vertritt. Der neue Mufti lud alle Tansanier zum Dialog ein und bat vor allem die Muslime, ihre Differenzen zu begraben. Der BAKWATA solle ein Modell für ethisches und integeres Leben und Arbeiten sein. Besonders aus Sansibar kommen häufig Meldungen über Streitigkeiten in Moscheen. Vizepräsident S.Hamad forderte die dortigen Muslime zu Mäßigung und Kooperationsbereitschaft auf.

Die Afro-Shia-Gemeinschaft veranstaltete einen Friedensmarsch gegen die Diskriminierung und Unterdrückung der Palästinenser. Der verantwortliche Scheich rief zum Gebet für den Frieden auf und lobte Papst Franziskus für sein Eintreten für die Anerkennung des palästinensischen Staats und für Frieden im Nahen Osten.

Die Vereinigung der Imame auf Sansibar kritisierte die politisch Verantwortlichen scharf dafür, dass mehrere Gespräche zwischen den Parteien über die annullierte Wahl stattfanden, aber nichts davon der Öffentlichkeit mitgeteilt wurde. Das anhaltende Patt habe schwerwiegende wirtschaftliche und soziale Folgen. Das Schweigen wirke wie eine Bombe, die jederzeit explodieren könne. Im Interesse des gesellschaftlichen Friedens müsse eine schnelle Lösung gefunden werden.

DN 15.04.; 28.,29.06.; 23.12.15; Guardian 01.07.15; 07.01.16

Christen vor Terroristen gerettet

Große Aufmerksamkeit fand ein Bericht über kenianische Muslime, die bei einem Al-Shabaab-Überfall auf einen Bus Christen und Andere retteten. Sie gaben ihnen islamische Kleidung und weigerten sich, sich als Gruppe von Muslimen absondern zu lassen. Die verwirrten Terroristen gaben sich geschlagen. Nur zwei Reisende wurden getötet, als sie in Panik zu fliehen versuchten. Das mutige Verhalten dieser Muslime wird als wichtiges Argument in der Debatte um Gewalttendenzen im Islam gewertet. Ein Kommentator des Guardian glaubt, eine generelle Abwendung von radikalen Islamisten zu erkennen, nachdem in betroffenen Gebieten viele Dienste, die von Nichtmuslimen geleistet wurden, nach deren Wegzug zusammengebrochen sind (z.B. im Gesundheits- und Bildungswesen).

Citizen 24.12.15 ; Guardian 03.01.16

Weitere Nachrichten

Unter 93.101 Elementarschülern, die die Prüfung über islamische Religionslehre ablegten, waren die Besten die der English Medium Primary School in Geita.

Die SUMAIT Universität auf Sansibar veranstaltete eine Arbeitstagung zur islamischen Wissenschaftslehre und Lehrplanentwicklung. Ziel sei praxis- und lösungsorientiertes und lebenslanges Lernen.

Das „Jihad Religion Centre“ in DSM (bisher Koranschule) soll ausgebaut werden und dann Primar- und Sekundarschule, Berufsausbildung und eine Moschee erhalten.

DN 19.04.; 03.08.; 29.12.15