Infrastruktur, Energie - 03/2021

Aus Tansania Information
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Nutzung der Erdwärme in Songwe

Am Songwefluss südlich des Rukwasees entsteht im Dorf Majimoto („Heißes Wasser“) des Distrikts Mbozi ein Erdwärmemusterprojekt. Die staatliche Gesellschaft für Entwicklung der Geothermie hat eine italienische Firma mit dem Bau eines Kraftwerkes beauftragt, das ab 2023 Strom liefern soll. Ferner werden im Dorf verschiedene Projekte zur direkten Nutzung der Erdwärme ausprobiert, so in den Bereichen Tourismus und Hühnerzucht. Der Ort liegt unweit des neuen Flughafens von Mbeya, in einem Bereich des ostafrikanischen Grabenbruchs in Südwesttansania, wo es vielerorts heiße Quellen gibt. Das Dorf liegt 10 km von der Fernstraße Mbeya-Sambia entfernt und soll mit einer Teerstraße an sie angeschlossen werden. Ein kleines Thermalbad mit 6 Plätzen wird bereits von Besuchern angenommen und soll auf eine größere Anlage mit 20 Plätzen erweitert werden. – Bewährt haben soll sich auch eine mit dem warmen Wasser beheizte Versuchsanlage, wo bisher jeweils 110 Hühnereier binnen 3-4 Wochen ausgebrütet werden. – Das Potential für Geothermie wird für ganz Tansania auf 5.000 Megawatt geschätzt. Das Nachbarland Kenia nutzt die Erdwärme in seinem Teil des Grabenbruchs bereits für 40% seines Bedarfs an Elektrizität und plant weiteren Ausbau; derzeit sind dort 870 Megawatt installiert.

Citizen 14.02.21

Der Erdgasboom lässt auf sich warten

Der norwegische Öl- und Gaskonzern Equinor (früher Statoil) hat Investitionen in Höhe von $2 Mrd. für sein Flüssiggasprojekt in Südtansania vorerst als Verlust abgeschrieben. Eine Reihe von Bohrungen hatte große Gasvorräte unter dem Indischen Ozean vor der Südtansanischen Küste ergeben. Der Bereich ist der Nordteil des größeren Vorkommens, das vor der mosambikanischen Küste entdeckt wurden. Bei der Hafenstadt Lindi soll eine Flüssiggasfabrik für den Export des Gases entstehen. Equinor teilte zurückhaltend mit, dass die Wirtschaftlichkeitsrechnung für das Projekt ungünstig aussehe und man es deshalb vorerst nicht weiter verfolge, sich aber in Verhandlungen mit der tansanischen Regierung um verbesserte Rahmenbedingungen für die Zukunft bemühen wolle. Im Hintergrund wird der aktuelle Verfall der Gaspreise und die tansanische Situation gesehen. Zum einen ist das Gas auf der tansanischen Seite unter Meerestiefen zu finden, die doppelt so groß sind wie in Mosambik, was die Förderung verteuert. Zum anderen verlangt Tansania einen höheren Anteil der Erträge als das Nachbarland, und ist in seiner Bürokratie schwerfälliger. Mitten in der Verhandlungen mit den internationalen Firmen zog Tansania 2018 seine Rahmenvereinbarung für Produktionsbeteiligungen zurück, verbrachte 2 Jahre mit der Überarbeitung, um sie dann vom zuständigen Ministerium zur weiteren Überprüfung an das Büro des Ministerpräsidenten weiterzugeben. Derzeit ist die Zukunft der Flüssiggasanlage in Lindi im Ungewissen.

East African 18.02., Oilprice.com 18.02.21

Baubeginn der Uganda – Tanga Pipeline

Im März 2021 soll der Bau der Rohölleitung von Uganda bis zum tansanischen Hafen Tanga an der Nordküste beginnen. Dies teilte Außenminister Palamagamba Kabudi nach einem Besuch in Frankreich mit. Die 1447 km lange beheizte Leitung wird vom französischen Konzern Total gebaut und südlich um den Viktoriasee herumgeführt. Kabudi erwartet, dass durch die Anlage Tausende von Arbeitsplätzen entstehen werden. Umweltschützer hatten vor dem Plan gewarnt, da sie mit der Verdrängung vieler Kleinbauern von ihrem Land und Umweltgefährdung befürchten.

Citizen 25.02.21

Stauseen voll

Durch die starken Regenfälle dieser Saison ist der Mterastausee zwischen Iringa und Dodoma fast bis an seine Grenze voll. Die Elektrizitätsfirma Tanesco hat deshalb angekündigt, dass sie demnächst Wasser aus dem Damm ablassen muss. Bauern, Fischer und Viehzüchter im Tal des Großen Ruahaflusses sollen vorgewarnt werden. Das abgelassene Wasser wird den Kidatudamm südlich von Mikumi erreichen, der sich aber auch schon seinem Fassungsvermögen nähert, und deshalb weiter flussab zum Rufijifluss geleitet werden.

Guardian 24.02.21

Stromleitung für neue Bahn fertig

Die Stromleitung für die neue Bahnstrecke Dar es Salaam-Morogoro ist fertig. Energieminister Medrad Kalimani teilte mit, dass ab sofort 70 Megawatt für die elektrischen Lokomotiven bereitstehen, die demnächst den Betrieb aufnehmen sollen. Der Minister teilte auf Nachfrage mit, dass man sich keine Sorge um Stromausfälle machen brauche. Die bestellten Lokomotiven hätten eine Laufreserve von 1-2 Stunden an Bord, falls es zu einem Ausfall der Versorgung kommt. (Anmerkung: als diese Zeilen geschrieben werden, ist in der Straße der Strom seit 6 Stunden ausgefallen. Red.)

Citizen 28.02.21