Gesellschaft ‐ 05/2024

Aus Tansania Information
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Osterbotschaften der Kirchen

Religiöse Führer rufen zu Ostern zur Bewahrung des Friedens und zum Kampf gegen Korruption auf. So Bischof Dr. Dickson Chilongani von der Central Tanganyika Diocese in der Anglikanischen Kirche. Bischof Dr. Fredrick Shoo, früherer Chef der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) spricht in seiner Predigt in der Kathedrale von Moshi die dringende Notwendigkeit an, die Löhne von Lehrern und Ärzten zu verbessern. Er gönne Abgeordneten ihren hohen Sold, aber er halte es für erforderlich, dass Lehrer mehr als die üblichen 400.000-700.000 TSh erhielten. Das gleiche gelte für Ärzte. Bischof Christian Ndosa der ELCT-Dodoma-Diözese forderte die Gläubigen dazu auf, für Präsidentin Hassan und ihren Erfolg in den kommenden Wahlen zu beten. Bischof Augustino Shao von der katholische Diözese Sansibar mahnte, man solle beim Essen Rücksicht auf die Muslime im Ramadan nehmen.

(Guardian, 01.04.2024)

Cholera

Seit dem Herbst 2023 ist es in mehreren Ländern Ostafrikas zu Choleraausbrüchen gekommen, seit September 2023 auch in Tansania. Betroffen sind 18 Regionen, in denen bisher 2.500 Fälle amtlich wurden, 46 von ihnen mit tödlichen Folgen. Mit den vom Gesundheitsministerium eingeleiteten Maßnahmen wurde die Krankheit in sieben Regionen unter Kontrolle gebracht, doch zwölf Regionen konnten sich noch nicht von der bakteriellen Infektionskrankheit befreien, wobei Simiyu, Shinyanga und Mwanza am stärksten betroffen sind. Auf Bitten des Gesundheitsministeriums stellt die US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit (USAID) zusätzliche finanzielle Mittel bereit, während die US-Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC) ihre Experten in die betroffenen Regionen entsenden, insbesondere zu Schulungszwecken in Sachen Hygiene. USAID ist bereits mit einem Programm zur Verbesserung der Wasserinfrastruktur aktiv.

(Guardian, 03.04.2024)

Biennale in Venedig

Auf der 60. Biennale von Venedig die Adriano Pedrosa, der ersten Südamerikaner, unter dem Titel „Foreigners Everywhere“ kuratiert, steht erstmals ein tansanischer Pavillon. Er befindet sich unweit der Rialtobrücke in La Fabbrica del Vedere Cannaregio 3857 Calle Del Forno. Ausstellende Künstler sind Happy Robert, Jaji Chilonga and Lute Mwakisopile. Zur Intention der Ausstellung mit dem Titel „A Flight in Reverse Mirrors (The Discovery of the Other)“ erklärt der italienische Kurator Enrico Bittoto: „Bei der Präsentation eines jungen Staates mit einer so starken Identität wie Tansania ist es wichtig, eine globale historisch-anthropologische Perspektive einzunehmen, die als ‚Funke‘ wirkt und die Entwicklung von Kunst in diesem Land erklärt. Entsprechend spürt A Flight in Reverse Mirrors einem konkreten Zeitstrahl nach, der streng unterscheidend den Übergang von der Kolonialisierung zu Dekolonialisierung erklärt.“

(ArtReview, 13.04.2024, Biennale Venedig, 20.04.2024)

Krankenversicherung

Tansanias Krankenversicherung National Health Insurance Fund (NHIF) steht vor dem Bankrott. Schuld ist die Regierung, die Schulden nicht bezahlt und der wachsende Kartenbetrug. Die NHIF, so der Bericht der Wirtschaftsprüfer, den Controller and Auditor General Charles Kichere vorträgt, habe im letzten Finanzjahr ein Minus von 60,76 Mio.$ gemacht, das seien zwar 24% weniger als im Vorjahr, aber dennoch der höchste derartige Posten. Wegen verzögerter oder ausgebliebener Zahlungen ist das NHIF – mit gegenwärtig 5 Mio. zahlenden Mitgliedern – zerstritten mit den privaten Krankenhäusern und Apotheken. Gemäß des im Herbst verabschiedeten Krankenversicherungsgesetzes sollte das NHIF im April 2024 wiederbelebt werden, doch finden Regierung und privater Gesundheitssektor zu keiner Einigung. Rentner profitierten vom NHIF ohne einen Beitrag zu leisten und verursachen einen jährlichen Verlust von 33 Mio. $

(EastAfrican, 20.04.2024)