Energie ‐ 03/2024

Aus Tansania Information
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Energiebedarf

Die Firma EnergyNet Ltd. aus London organisierte vom 31.01.-01.02.2024 in Arusha einen Energiegipfel, um nationale und internationale Investoren, Minister des Energiesektors aus den ostafrikanischen Nachbarländern und andere Player zusammenzubringen. Der Energiebedarf Tansanias wachse jährlich um 10-15 %, sagt Innocent Luonga, der Kommissar für Strom und erneuerbare Energie, deshalb seien größere Investitionen notwendig. Im nächsten Jahr sollen die Erneuerbaren (Sonne, Wind, Wärme) 20 % ausmachen. Ziel sei es zunächst, die eigenen Energiequellen nutzbar zu machen. So sei die Einbeziehung der geothermalen Energiereserven im Rift Valley in den existierenden Energiemix des Landes bisher noch gar nicht angedacht. Man dürfe nicht mehr vorrangig auf Wasserkraft setzen. (Citizen 01.02.2024)

Energiebedarf der EAC

Die zuständigen Minister der sieben EAC-Mitglieder trafen sich in Arusha zum 16. Sectoral Council of Energy. In allen Ländern gebe es gesteigerte Investitionen in den Ausbau von Windkraft und vor allem in die Energiegewinnung durch Solaranlagen. Burundi setzt auf Mini Grids. Uganda will den ländlichen Raum mit Solaranlagen elektrifizieren. Tansania überprüft Mini-Wasserkraftwerke sowie die Umwandlung von Biomasse, etwa für die nachhaltiger Holzkohleproduktion, für sein „Clean Cooking“-Programm. Ein weiteres Thema waren fossile Energieträger: Kenias Erdölfund im Süd-Lokichar-Becken mit geschätzten 2,9 Mrd. Barrel (davon 585 Mio. förderbar). Tansanias 5. Runde zur Lizenzvergabe von Öl- und Gasförderung on-shore und off-shore. Ugandas Ostafrikanische Rohöl-Pipeline (EACOP), deren Bau im Mai 2024 beginnen soll. Ruandas Nutzbarmachung von Methangas. Eine Herausforderung der Elektrifizierung sei für alle Länder der Vandalismus; Kenia stellt eine eigene Polizeiabteilung für den Schutz der Objekte ab. Tansania spricht eine Einladung zur Eröffnung des Julius-Nyerere-Wasserkraftwerks am 25.02.2024 aus.

Der Bau der East African Crud Oil Pipeline (EACOP) über 1.443 km von Ugandas Tilenga- und Kingfisher-Ölfeldern bis zum Hafen von Tanga ist äußerst umstritten. Im Jahr 2017 lagen die Kosten noch bei 3,5 Mrd. US$, 2021 ging man bereits von 5 Mrd. US$ aus. In der Folge distanzieren sich 24 Banken von der Finanzierung. Planung und Bau teilten sich TotalEnergies und China National Offshore Oil Corporation (CNOOC). Die Zusammensetzung der Anteilseigner wechselte mehrmals, im Jahr 2221 galt folgende Aufteilung: 62 % TotalEnergies, 15 % Uganda’s National Oil Company (UNOC); 15 % Tansania und 8 % CNOOC. Die große Umweltproblematik sowohl bei der Förderung als auch beim Transport bewirkte die Entstehung einer weltweiten Protestplattform: global #StopEACOP. Uganda unterdrückt Gegner und Proteste. (Tanzania Times/Reuters, 15.02.24)

Atomenergie in Afrika

Südafrika: 1 Reaktor, in Betrieb; Ägypten: 1 Reaktor im Bau (seit 2022) durch russische Firma Rosatom; Ruanda: Vertragsunterzeichnung mit kanadisch-deutscher Firma Dual Fluid Energy Inc., ab 2026 Test und ab 2028 Betriebsaufnahme, so CEO Goetz Ruprecht. Die Testphase wird 70 Mio. € kosten und durch die Firma selbst finanziert. Uganda plant, ab 2031 Atomstrom zu produzieren. (Reuters 12.9.23)

Gasförderung

Die staatliche Tanzania Petroleum Development Corporation (TPDC) hat 23,6 Mio. $ an die französische Energiefirma Maurel & Prom überwiesen, um ihre Anteile an dem Gasfeld in der Mnazi Bucht auf 40% zu verdoppeln. Das Mnazi-Gasfeld in der Mtwara-Region wird auf ein Volumen von förderbaren 115 Mrd. qm geschätzt und könnte die Hälfte des Gases liefern, das in Tansania verstromt wird. Ursprünglich gehörte das Feld als drittem auch Wentworth Resources. Als Maurel & Prom deren Anteile von 31,9% übernahm, machte TPDC von seinem Recht Gebrauch, ebenfalls Anteile zu erwerben. (Reuters 3.2.)