Export, lokale Nachfrage, Preis und Aufbereitung der Cashewnüsse - 06/2012 und Export und Import - 07/2006: Unterschied zwischen den Seiten

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==Aufbereitung, Verpackung==
==Zur Lage allgemein==
In Mtwara lehrte die Cashewnut Company 2005 Ltd. Frauen und Jugendliche Cashewnüsse zu verarbeiten und zu exportieren. Für geröstete Cashewnüsse wird im In- und Ausland mehr bezahlt als für rohe. Bisher lernten 80 Personen, die Cashewnüsse anbauen, diese zu schälen, zu trocknen, zu rösten, zu sortieren und zu verpacken. (Guardian 5.7.11)
2005 exportierte Tansania Waren im Wert von 1.676,3 Mio. US$, 13,8 % mehr als 2004. Die Exporteinnahmen deckten nur 63 % der Importausgaben. Sie betrugen 2005 2.661,8 Mio. US$; 2004 waren es 2.339,7 Mio. US$.  


==Niedergang==
Wegen der steigenden Energiepreise können die tansanischen Konsumartikel auf dem Weltmarkt kaum mehr konkurrieren. Probleme mit der Wasserkraft machen das Land immer abhängiger vom Thermalstrom. Daher war die Anhebung der Strompreise um 5 % unvermeidlich. (DN 16.6.06; The East African 13.6.06)
2000 stellten einige Landwirte die Produktion von Cashewnüssen ein, weil sie zu wenig einbrachten. 2007 und 2008 war der Preis akzeptabel, viele kümmerten sich wieder um ihre Bäume. Nun müssten mehr Nüsse in Tansania verarbeitet und verpackt werden. Unter Aufsicht der Regierung sollte man Verarbeitungsanlagen errichten, meinen viele. Den Landwirten wird geraten, vorübergehend andere Agrarprodukte anzubauen, damit sie die alten Bäume fällen und durch neue, verbesserte ersetzen könnten. Diese blühen schon nach 1-2 Jahren; bei der gewohnten Sorte dauert es 3 Jahre oder länger. (DN 22.10.11)


Rohe Cashewnüsse aus Tansania sind teurer als die aus Westafrika. Sie sind besonders hochwertig. In Ghana kostet 1 t Cashewnüsse 700 US$, in Tansania 1.480 US$. (DN 3.4.12)
==Blick nach Osten==
Staatsminister Ngasongwa sagte, Tansania habe beschlossen, den Blick gen Osten zu wenden, zum Mittleren und Fernen Osten, um die reichen Entwicklungsmöglichkeiten dieser Region zu nutzen. Es gehe vor allem um Handel und Investitionen. "Das heißt, dass wir mehr Handel mit diesen Ländern treiben wollen. Im Augenblick bevorzugen wir den Westen. Wir wollen den Trend umkehren. Aber das heißt nicht, dass wir uns aus dem Rest der Welt zurückziehen." (DN 15.5.06)


==Absatzstau==
==Zum Export in die USA==
Großabnehmer von Cashewnüssen, kaufen keine mehr, weil der Weltmarktpreis fiel, große Mengen in den Lagerhallen liegen. Die langfristige Lösung wäre, mehr Nüsse in Tansania aufzubereiten, damit sie in Europa und in den USA verkauft werden könnten. In dieser Saison wurden 160.000 t geerntet, in der vorigen waren es 120.000 t.
Der African Growth and Opportunity Act (AGOA) verbessert Tansanias Chancen, in die USA zu exportieren. Obwohl 2005 Waren im Wert von 3,5 Mio. US$ in die USA exportiert wurden, könne man nicht zufrieden sein, sagte Handelsminister Nazir Karamagi. Als Tansania begann, die AGOA-Chancen zu nutzen, sei das Ziel gewesen, den Export von Textilien und Kleidungsstücken in die USA zu steigern. Aber leider sei die Konkurrenz sehr groß. "Vergleichsweise stark sind wir in Bezug auf landwirtschaftliche Produkte. Wir müssen exotische, tropische Agrarprodukte wie Gewürze fördern. Sie sind konkurrenzfähig, die Nachfrage in den USA ist groß." Der Botschafter der USA sagte, im Vergleich zu den Nachbarländern Äthiopien, Kenia, Malawi und Uganda sei die Wirkung des AGOA in Tansania bescheiden. Man habe die Chancen noch nicht vollständig genutzt. Doch auf unterster Ebene habe es wichtige Erfolge gegeben. Bedeutende Käufer aus den USA hätten bei einigen entschlossenen Frauen mit Unternehmergeist kunsthandwerkliche Produkte bestellt. (DN 14.5.06; Guardian 13.5.06; The East African 16.5.06)


Die Händler wollen den Genossenschaften nichts abkaufen, weil der Weltmarkt gesättigt ist, der Preis abstürzte. Genossenschaftsverbände, die den Landwirten Nüsse abgekauft hatten, schulden diesen nun 64,7mrd/- TSh. Viele Bauern sind in großer Not. Einige mussten ihr Haus verkaufen, um Schulden zu begleichen. Für die Pflege der Plantagen, das Sprühen mit  Insektiziden u. a. hatten sie einen Kredit aufnehmen müssen. Geldmangel beeinträchtigt auch die im April anstehenden Vorbereitungen für die nächste Ernte. (DN 14./29./ 30.3.12)
==Blumen==
Weil das Geschäft bei den Auktionen des Welt-Blumenmarktes in Amsterdam nur sehr schleppend wächst, schauen sich die Blumen exportierenden Firmen nun in den USA nach neuen Märkten um. Dort wird mehr bezahlt - für eine Rose 0,70 _, in Ams-terdam nur 0,10 bis 0,35 _. Auch der am Kilimanjaro Internat. Airport (KIA) herrschende Mangel an Frachtraum behindert das Wachstum der Blumenindustrie. Während der Tourismus-Hochsaison fliegt die KLM den KIA täglich an, zu anderen Zeiten lediglich 3- bis 5-mal pro Woche. Nur sie transportiert Blumen. 2000 machten die Transportkosten 33 % der Produktionskosten aus, jetzt sind es 42 %. (DN 15.5.06)


85.000 t Cashewnüsse im Wert von 100mrd/- TSh sind in Lagerhallen. Liegen sie länger als sechs Monate dort, verderben sie möglicherweise. In der Küsten-Region sind nahezu 8.000 t, die die Genossenschaften von den Produzenten kauften, gelagert.
==Holz==
Der Gewerkschaftsverband der Käufer und Verkäufer von Naturprodukten forderte die Regierung auf, das Exportverbot für Baumstämme aufzuheben, damit die bereits gefällten Stämme verkauft werden könnten. Sie lägen nutzlos herum, litten unter Regen und Sonne. (Observer 7.5.06)


Weil es den Genossenschaften wegen hoher Anforderungen der Banken nicht gelang, Darlehen für den Kauf der Ernte zu erhalten, konnten sie einigen Landwirten ihre Nüsse nicht abnehmen. (DN 11.4.12; Guardian 10.4.12)
Insgeheim werden weiterhin Baumstämme exportiert. "Wir stellten fest, dass jede Woche 15-20 Container, gefüllt mit Baumstämmen, exportiert werden", berichtete Anthony Diallo, Minister für Naturschätze und Tourismus. Die Regierung sei nicht in der Lage, den Ring aufzubrechen, der illegalerweise Baumstämme exportiert, denn Angestellte seines Ministeriums seien beteiligt. Immer wieder entdecke man, dass Lizenzen ausgestellt würden, ohne dass darauf geachtet werde, ob die betreffenden Geschäftsleute berechtigt seien, Baumstämme zu exportieren. Bestechung von Anfang bis Ende. Die Entlassung von Angestellten des öffentlichen Dienstes sei langwierig und verzwickt, sagte er. Deshalb versetze man unzuverlässige Mitarbeiter lieber in ein anderes Ressort. (Guardian 10.5.06)


==Regierung verspricht Hilfe==
==Holzkohle==
Der Stellvertretende Landwirtschaftsminister versicherte, die Regierung werde dafür sorgen, dass die Landwirte ausbezahlt werden; sie sollten geduldig sein. Die Regierung habe bei der Bank of Tanzania (BoT) ein Darlehen in Höhe von 29mrd/- TSh aufgenommen. Die Genossenschaften hatten für die Cashewnüsse nur 70 % dessen, was den Landwirten zusteht, bezahlt. Andere waren ganz leer ausgegangen. Premierminister Pinda sagte, das von der BoT gewährte Darlehen sei für die Cashewnüsse produzierenden Kleinbauern bestimmt. Ende April begann man mit der Auszahlung. (DN 3./13.4./2.5.12; Guardian 28.3.12; East Afrik. Business Week 22.4.12)
Ein beträchtlicher Teil der nach Dar-es-Salaam gelieferten Holzkohle wird illegalerweise über Sansibar in den Mittleren Osten und nach Italien exportiert. Man beobachtete, dass Lieferwagen pro Tag mindestens 100 Sack Holzkohle nach Dar-es-Salaam bringen, auch Fahrräder eine beträchtliche Menge. Skrupellose Händler transportieren sie auf Auslegerbooten und nicht registrierten Schiffen zu inoffiziellen Häfen Sansibars. (DN 10.5.06)


Im Tandahimba-Distrikt (Mtwara-Region) organisierten Einwohner einen Demonstrationszug und blockierten die Straße von Liwale nach Mtwara, um die Regierung zu zwingen, für die an die Genossenschaften gelieferten Cashewnüsse zu bezahlen. Die Polizei trieb sie mit Gewalt auseinander. Einige Einwohner steckten daraufhin die Polizeistation in Brand. (DN 20.4.12)
==Honig==
Im Finanzjahr 04/05 exportierte Tansania 367,72 t Honig im Wert von 418.358 US$ und 193 t Bienenwachs im Wert von 757.499 US$. Die Abteilung Forsten und Bienenzucht des Ministeriums für Naturschätze und Tourismus bietet Landwirten nun Kurse zu Verarbeitung, Qualitätskontrolle, Verpackung und Vermarktung an. Ein Fachmann sagte, Tansania könnte pro Jahr durchschnittlich 4.860 t Honig und 324 t Bienenwachs produzieren. Hauptabnehmer sind Japan, Deutschland und die Niederlande. (Guardian 10.5.06)


==Verarbeitung==
==Strommasten für Kenia==
Nur zwei der zwölf 1970 errichteten Aufbereitungsanlagen sind noch in Betrieb. Sie können nur 4.000 t verarbeiten. Der Rest verdirbt möglicherweise.
Die Kenya Power and Lightning Company bestellte bei drei tansanischen Firmen, Sao Hill, Mint Holdings, Muwa Trading, 40.000 Strommasten aus Holz. Man will beschädigte Masten ersetzen und Verbindungen schaffen zu Orten, die lange warten mussten. Weitere Bestellungen sollen folgen. (The E. A. Standard 7.4.06)


Weil es ihnen an Kapital fehlt, sind viele Investoren gezwungen, ihre vor 10 Jahren von der Regierung erworbenen Anlagen in Lagerhallen für Cashewnüsse u. a. zu verwandeln. Außerdem fehlt es ihnen an Technikern, denn es gibt in Tansania keine Hochschule, die für die speziellen Aufgaben ausbildet.
==Zucker==
05/06 exportierte Tansania 20.200 t Zucker, 10% weniger als 04/05, denn die Importquote der EU war gesenkt worden. Die heimische Produktion wuchs um 14%, der Weltmarktpreis verdoppelte sich. (DN 26.5.06)


Ein Verantwortlicher riet der Regierung, alle Aufbereitungsanlagen in Lindi und Mtwara wieder in Besitz zu nehmen, denn die Investoren hätten sich nicht an die beim Verkauf getroffenen Vereinbarungen gehalten.
==Zu billigen Importwaren==
Der Guardian untersuchte die Überschwemmung des Marktes mit minderwertigen Importprodukten. Die Verbraucher werden zur Vorsicht ermahnt. Ein Mann aus Dar sagte, er kaufe keine importierten Batterien mehr, viele seien undicht, die meisten zu alt. Plastikblumen aus China seien einfach zu billig, sagte einer. Hafen- (TPA) und Steuerbehörde (TRA) betonen, es sei nicht ihre Aufgabe, sich um die minderwertigen, den Markt überschwemmenden Importwaren zu kümmern. Hierfür sei das Tanzania Bureau of Standards (TBS) zuständig. TPA und TRA könnten nur auf spezielle Hinweise reagieren. Wiederholt wurde minderwertige Schmuggelware auf Anweisung des TBS beschlagnahmt, z. B. Streichhölzer aus Indien, Schmiermittel aus Saudi Arabien.. (Guardian 29.5./3.6./21.06)


Die Regierung erwägt, diesem Vorschlag zu folgen, oder die betreffenden Firmen zu zwingen, den Betrieb wieder aufzunehmen.
==Illegaler Zuckerimport==
Die Polizei von Songea verhaftete zwei Personen, weil sie im Besitz von 9 t Zucker seien, der vermutlich aus Malawi eingeschmuggelt worden war. (Guardian 26.5.06)
==Zum Geflügel-Import==
Die Regierung äußerte, importierte Geflügel-Produkte hätten heimischen Investoren geschadet. Man werde ihnen helfen, einen lokalen Markt für ihre Produkte zu finden. Der heimische Markt sei gesättigt mit importierter Ware, die zu Schleuderpreisen angeboten werde. Die Verbraucher sollten lernen, die lokalen Produkte zu schätzen. "Manche geben den importierten den Vorzug, auch wenn sie schlechter sind als unsere. Diese Meinung sollten wir ändern. Unsere Produkte sind gut", sagte der Stellvertretende Minister für Entwickung der Viehzucht. (DN 23.5.06)


2010/11 verarbeiteten vier Firmen von den 130.000 t, die geerntet wurden, 18.519 t. Der Rest wurde roh exportiert. Die diesjährige Rekordernte erbrachte 157.000 t. (DN 29./31.3./6.4.12; Guardian 28.3./ 10.4.12)
Der Import von Geflügel sei auf unbestimmte Zeit verboten, sagte Kawambwa, Minis-ter für Entwicklung der Viehzucht, denn die Vogelgrippe breite sich aus. Sie sei in sieben Ländern Afrikas aufgetreten. Der Landwirtschaftsminister von Sansibar ließ eine Sendung Hühner, die aus Tanga stammten, beschlagnahmen und verbrennen. Er betonte aber, für Tansania-Festland gelte das Verbot nicht. Auch viele illegalerweise aus Brasilien importierte Hühner wurden beschlagnahmt, drei Geschäftsleute, die damit zu tun hatten, verhaftet. (Guardian 8./9./14.6.06)


Olam Tanzania Ltd., in Tansania der wichtigste Aufbereiter für Cashewnüsse, plant, seine Kapazität von jetzt 15.000 auf 25.000 t zu steigern, damit weniger Cashewnüsse unverarbeitet exportiert werden. Mit neuen Maschinen könnten die Angestellten ihre Arbeit schneller erledigen, ältere Frauen, die die Handarbeit nicht mehr geschafft hatten, zurückkommen. In ländlichen Gebieten gründete Olam Zweigniederlassungen. Dort erhalten die Landwirte Ausbildung und Geräte, die per Hand betrieben werden.
[[Category:Wirtschaft - Export]]
 
[[Category:Wirtschaft - Import]]
U. U. benötige Indien, der wichtigste Verarbeiter von Cashewnüssen, eines Tages keine Ware aus Tansania mehr, sagte ein Olam-Verantwortlicher. Es sei gefährlich, sich zu sehr auf Indien zu verlassen, denn eines Tages könne es den Preis diktieren, und Tansania habe keine an-dere Wahl, als notfalls mit Verlust zu verkaufen. "Glücklicherweise sind unsere Cashewnüsse die besten der Welt", betonte er. Jedes Jahr zahlt Olam mehr als 30mrd/- TSh an Landwirte. Sie erhalten für 1 kg 2.000/- TSh.
[[Category:07/2006]]
 
Die Export Trading Group (ETG) verarbeitet pro Jahr statt bisher 2.500 t nun 14.000 t. Um die Cashewnussindustrie zu retten, will sie einen zuverlässigen heimischen Markt schaffen und Wertsteigerung ermöglichen. (DN 31.3./2.4./11.5.12)
 
==Planung==
Der Cashewnut Board of Tanzania (CBT) hat mittel- und langfristige Pläne, damit der größte Teil der Ernte aufbereitet, dann erst exportiert wird. Im Augenblick exportiert Tansania nur 20 % der aufbereiteten Nüsse. "Wir wollen unsere Ernte im Ausland, vor allem im Fernen und im Mittleren Osten vermarkten", sagte der CBT-Direktor.
 
Um die in der nächsten Saison anfallenden Ausgaben zu senken, begann der CBT, en gros Produktionsmittel für Cashewnuss-Farmen zu beschaffen, Düngemittel, Pestizide u. a.
 
Ein CBT-Mitarbeiter sagte, werden die Aufbereitungsanlagen wiederbelebt und ein leicht erkennbarer Handelsnamen entwickelt, werde die Produktion gefördert; die Einnahmen stiegen. (DN 11.4.12, Guardian 12.4.12, Citizen 1.5.12)
 
[[Category:Landwirtschaft - Agrarprodukte]]
[[Category:06/2012]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 20:21 Uhr

Zur Lage allgemein

2005 exportierte Tansania Waren im Wert von 1.676,3 Mio. US$, 13,8 % mehr als 2004. Die Exporteinnahmen deckten nur 63 % der Importausgaben. Sie betrugen 2005 2.661,8 Mio. US$; 2004 waren es 2.339,7 Mio. US$.

Wegen der steigenden Energiepreise können die tansanischen Konsumartikel auf dem Weltmarkt kaum mehr konkurrieren. Probleme mit der Wasserkraft machen das Land immer abhängiger vom Thermalstrom. Daher war die Anhebung der Strompreise um 5 % unvermeidlich. (DN 16.6.06; The East African 13.6.06)

Blick nach Osten

Staatsminister Ngasongwa sagte, Tansania habe beschlossen, den Blick gen Osten zu wenden, zum Mittleren und Fernen Osten, um die reichen Entwicklungsmöglichkeiten dieser Region zu nutzen. Es gehe vor allem um Handel und Investitionen. "Das heißt, dass wir mehr Handel mit diesen Ländern treiben wollen. Im Augenblick bevorzugen wir den Westen. Wir wollen den Trend umkehren. Aber das heißt nicht, dass wir uns aus dem Rest der Welt zurückziehen." (DN 15.5.06)

Zum Export in die USA

Der African Growth and Opportunity Act (AGOA) verbessert Tansanias Chancen, in die USA zu exportieren. Obwohl 2005 Waren im Wert von 3,5 Mio. US$ in die USA exportiert wurden, könne man nicht zufrieden sein, sagte Handelsminister Nazir Karamagi. Als Tansania begann, die AGOA-Chancen zu nutzen, sei das Ziel gewesen, den Export von Textilien und Kleidungsstücken in die USA zu steigern. Aber leider sei die Konkurrenz sehr groß. "Vergleichsweise stark sind wir in Bezug auf landwirtschaftliche Produkte. Wir müssen exotische, tropische Agrarprodukte wie Gewürze fördern. Sie sind konkurrenzfähig, die Nachfrage in den USA ist groß." Der Botschafter der USA sagte, im Vergleich zu den Nachbarländern Äthiopien, Kenia, Malawi und Uganda sei die Wirkung des AGOA in Tansania bescheiden. Man habe die Chancen noch nicht vollständig genutzt. Doch auf unterster Ebene habe es wichtige Erfolge gegeben. Bedeutende Käufer aus den USA hätten bei einigen entschlossenen Frauen mit Unternehmergeist kunsthandwerkliche Produkte bestellt. (DN 14.5.06; Guardian 13.5.06; The East African 16.5.06)

Blumen

Weil das Geschäft bei den Auktionen des Welt-Blumenmarktes in Amsterdam nur sehr schleppend wächst, schauen sich die Blumen exportierenden Firmen nun in den USA nach neuen Märkten um. Dort wird mehr bezahlt - für eine Rose 0,70 _, in Ams-terdam nur 0,10 bis 0,35 _. Auch der am Kilimanjaro Internat. Airport (KIA) herrschende Mangel an Frachtraum behindert das Wachstum der Blumenindustrie. Während der Tourismus-Hochsaison fliegt die KLM den KIA täglich an, zu anderen Zeiten lediglich 3- bis 5-mal pro Woche. Nur sie transportiert Blumen. 2000 machten die Transportkosten 33 % der Produktionskosten aus, jetzt sind es 42 %. (DN 15.5.06)

Holz

Der Gewerkschaftsverband der Käufer und Verkäufer von Naturprodukten forderte die Regierung auf, das Exportverbot für Baumstämme aufzuheben, damit die bereits gefällten Stämme verkauft werden könnten. Sie lägen nutzlos herum, litten unter Regen und Sonne. (Observer 7.5.06)

Insgeheim werden weiterhin Baumstämme exportiert. "Wir stellten fest, dass jede Woche 15-20 Container, gefüllt mit Baumstämmen, exportiert werden", berichtete Anthony Diallo, Minister für Naturschätze und Tourismus. Die Regierung sei nicht in der Lage, den Ring aufzubrechen, der illegalerweise Baumstämme exportiert, denn Angestellte seines Ministeriums seien beteiligt. Immer wieder entdecke man, dass Lizenzen ausgestellt würden, ohne dass darauf geachtet werde, ob die betreffenden Geschäftsleute berechtigt seien, Baumstämme zu exportieren. Bestechung von Anfang bis Ende. Die Entlassung von Angestellten des öffentlichen Dienstes sei langwierig und verzwickt, sagte er. Deshalb versetze man unzuverlässige Mitarbeiter lieber in ein anderes Ressort. (Guardian 10.5.06)

Holzkohle

Ein beträchtlicher Teil der nach Dar-es-Salaam gelieferten Holzkohle wird illegalerweise über Sansibar in den Mittleren Osten und nach Italien exportiert. Man beobachtete, dass Lieferwagen pro Tag mindestens 100 Sack Holzkohle nach Dar-es-Salaam bringen, auch Fahrräder eine beträchtliche Menge. Skrupellose Händler transportieren sie auf Auslegerbooten und nicht registrierten Schiffen zu inoffiziellen Häfen Sansibars. (DN 10.5.06)

Honig

Im Finanzjahr 04/05 exportierte Tansania 367,72 t Honig im Wert von 418.358 US$ und 193 t Bienenwachs im Wert von 757.499 US$. Die Abteilung Forsten und Bienenzucht des Ministeriums für Naturschätze und Tourismus bietet Landwirten nun Kurse zu Verarbeitung, Qualitätskontrolle, Verpackung und Vermarktung an. Ein Fachmann sagte, Tansania könnte pro Jahr durchschnittlich 4.860 t Honig und 324 t Bienenwachs produzieren. Hauptabnehmer sind Japan, Deutschland und die Niederlande. (Guardian 10.5.06)

Strommasten für Kenia

Die Kenya Power and Lightning Company bestellte bei drei tansanischen Firmen, Sao Hill, Mint Holdings, Muwa Trading, 40.000 Strommasten aus Holz. Man will beschädigte Masten ersetzen und Verbindungen schaffen zu Orten, die lange warten mussten. Weitere Bestellungen sollen folgen. (The E. A. Standard 7.4.06)

Zucker

05/06 exportierte Tansania 20.200 t Zucker, 10% weniger als 04/05, denn die Importquote der EU war gesenkt worden. Die heimische Produktion wuchs um 14%, der Weltmarktpreis verdoppelte sich. (DN 26.5.06)

Zu billigen Importwaren

Der Guardian untersuchte die Überschwemmung des Marktes mit minderwertigen Importprodukten. Die Verbraucher werden zur Vorsicht ermahnt. Ein Mann aus Dar sagte, er kaufe keine importierten Batterien mehr, viele seien undicht, die meisten zu alt. Plastikblumen aus China seien einfach zu billig, sagte einer. Hafen- (TPA) und Steuerbehörde (TRA) betonen, es sei nicht ihre Aufgabe, sich um die minderwertigen, den Markt überschwemmenden Importwaren zu kümmern. Hierfür sei das Tanzania Bureau of Standards (TBS) zuständig. TPA und TRA könnten nur auf spezielle Hinweise reagieren. Wiederholt wurde minderwertige Schmuggelware auf Anweisung des TBS beschlagnahmt, z. B. Streichhölzer aus Indien, Schmiermittel aus Saudi Arabien.. (Guardian 29.5./3.6./21.06)

Illegaler Zuckerimport

Die Polizei von Songea verhaftete zwei Personen, weil sie im Besitz von 9 t Zucker seien, der vermutlich aus Malawi eingeschmuggelt worden war. (Guardian 26.5.06)

Zum Geflügel-Import

Die Regierung äußerte, importierte Geflügel-Produkte hätten heimischen Investoren geschadet. Man werde ihnen helfen, einen lokalen Markt für ihre Produkte zu finden. Der heimische Markt sei gesättigt mit importierter Ware, die zu Schleuderpreisen angeboten werde. Die Verbraucher sollten lernen, die lokalen Produkte zu schätzen. "Manche geben den importierten den Vorzug, auch wenn sie schlechter sind als unsere. Diese Meinung sollten wir ändern. Unsere Produkte sind gut", sagte der Stellvertretende Minister für Entwickung der Viehzucht. (DN 23.5.06)

Der Import von Geflügel sei auf unbestimmte Zeit verboten, sagte Kawambwa, Minis-ter für Entwicklung der Viehzucht, denn die Vogelgrippe breite sich aus. Sie sei in sieben Ländern Afrikas aufgetreten. Der Landwirtschaftsminister von Sansibar ließ eine Sendung Hühner, die aus Tanga stammten, beschlagnahmen und verbrennen. Er betonte aber, für Tansania-Festland gelte das Verbot nicht. Auch viele illegalerweise aus Brasilien importierte Hühner wurden beschlagnahmt, drei Geschäftsleute, die damit zu tun hatten, verhaftet. (Guardian 8./9./14.6.06)