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Von 8. bis 13. März 2018 fand unter dem Motto „Moving in the Spirit – called to Transforming Discipleship (Vom Geist bewegt – zu verwandelnder Nachfolge berufen)“ die Weltmissionskonferenz in Arusha/Tansania statt. Eine filmische Kurz-Dokumentation ist zu sehen auf dem Youtube-Kanal von Mission-EineWelt: [https://www.youtube.com/watch?v=cXSk2jLhC-Y https://www.youtube.com/watch?v=cXSk2jLhC-Y]
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= Illegale Bauten niedergerissen =


Bei Überschwemmungen in Dar-Es-Salaam kamen 14 Menschen ums Leben, Viele verloren ihre Wohnung. Für die alljährlich wiederkehrenden Überflutungen werden Planungsfehler und Missachtung jeder Planung verantwortlich gemacht. Für TZS 15 Mrd. will die Stadt nun einen 10 km langen Flutkanal bauen, der fünf bei Regenfällen oft verstopfte Flüsschen entlasten soll. Anhaltende Regenfälle überfluteten die Nationalparks Manyara und Tarangire, so dass viele Wildtiere in bewohnte Gegende auswichen.
Magufulis Regierung zeigte sich von Anfang an entschlossen, bestehende Regelungen durchzusetzen und frühere Gesetzesverstöße nicht nachträglich anzuerkennen. Exemplarisch dafür steht die angekündigte Beseitigung von etwa 8000 illegal gebauten Häusern in DSM und weiteren landesweit. Sie behindern Verkehrswege und Wasserleitungen, blockieren Wasserläufe und schädigen die Umwelt. Zunächst wurden in den Überschwemmungsgebieten Dar-Es-Salaams nach sehr kurzer Vorwarnzeit an die 1000 Häuser von Bulldozern eingeebnet.  


Bei der Einweihung der 25-km-Mauer um die Tansanit-Fundstätte Mirerani sagte Präsident Magufuli, eine weitere Lagerstätte sei bereits entdeckt worden, bleibe aber geheim, bis auch sie mit einer Mauer gegen Schmuggel gesichert ist. Magufuli gewährte dem Entdecker der Mirerani-Tansanite (vor 50 Jahren) nun eine Prämie von TZS 1 Mill.
Die Räumungen finden unter unübersichtlichen juristischen Umständen statt. Zwar gibt es eindeutige Abstandsregelungen für Wasserläufe und Meeresufer. Aber die letzte offizielle Stadtplanung in DSM ist seit 1999 ausgelaufen. Manche Hausbesitzer sehen sich im Recht, weil sie in dritter Generation an der monierten Stelle leben. Andere haben eine gültige Bauerlaubnis, die jedoch meist durch Bestechung erworben wurde. Viele verweisen darauf, dass sie jahrelang Grundsteuern gezahlt und ganz normal Strom und Wasser bezogen haben. Manche verließen sich auf immer neuen Aufschub durch Prozesse und Zahlungen an Umwelt-Kontrolleure. Verwirrung entstand auch durch widersprüchliche Entscheidungen im Behördendschungel.  


Nachdem Geistliche der Ephata-Kirche vergeblich versucht hatten, sechs Schülerinnen von bösen Geistern zu befreien (die Zahl der Befallenen wuchs vielmehr auf 20 an), heuerte das Dorf Kabwe, Rukwa-Region traditionelle Spezialisten aus der DR Kongo an. Lokale Heiler hatten die hartnäckigen Geister als besonders schwierig und hochgefährlich diagnostiziert.
Das Landministerium versuchte zunächst, durch sehr schnelles Handeln den gordischen Knoten zu durchschlagen, musste aber nach vielfachen Protesten zurückrudern. Inzwischen erreichten Siedlergemeinschaften und Villenbesitzer einstweilige Verfügungen, die Aufschub gewähren. Die Kläger erhoffen Entschädigung und Ersatzgrundstücke vom Staat.


Ein Gepard sprang in ein Auto mit Fototouristen im Serengeti-Nationalpark, begnügte sich aber damit, am Rücksitz zu kauen. Die Insassen konnten unter Anleitung des Guide durch ruhiges Atmen eine Panik vermeiden und ein Video aufnehmen. www.youtube.com/watch?v=auWdkqvvaw0
Zunächst sollten alle Besitzer gesetzeswidriger Bauten entschädigungslos weichen. Inzwischen wurden Inhabern formal korrekter Papiere Ersatzgrundstücke zugesagt. Die Beamten, die Grundbucheintragungen und Genehmigungen für das Bauen in Sperrzonen erteilt haben, werden zur Rechenschaft gezogen. Nach Berichten über Kinder und Alte, die in strömendem Regen, umschwirrt von Moskitos und Dieben, im Freien übernachten mussten, sollen die Maßnahmen zukünftig koordiniert und sozialverträglich ablaufen und zunächst auf das Msimbazi-Tal beschränkt werden.


Citizen 04.,23.04.18; DN 30.03.; 09.,23.04.18; Guardian 31.03.; 18.04.18
Große Hotels, die seit Langem zu nahe am Strand stehen, sollen mit Auflagen weiter bestehen. Umstritten ist das Haus einer ehemaligen Abgeordneten, das mit zweifelhafter Genehmigung in einer Mangrovenzone erbaut wurde.


[[Category:05/2018]]
Im Juni soll ein neuer Masterplan für DSM in Kraft treten. Theoretisch müssen dann 3,6 Mill. Einwohner eine neue Bleibe finden, da nur 20% auf korrekt vermessenen Grundstücken wohnen. Millionen richteten sich in den letzten 20 Jahren in ungeplanten Siedlungen ein. Diese Flächen sind jedoch bereits für Staatsunternehmen und Privatfirmen, bzw. für Verkehrswege reserviert.
[[Category:Religion - Christliche Kirche - CCT]]
 
[[Category:Landwirtschaft - Klima]]
Citzen 07.,09.,20.01.16; DN 19.01.16; Guardian 27.12.15; 06.,09.,10.,11.,14.01.16
[[Category:Religion - Christliche Kirche - Sonstige]]
 
[[Category:Wirtschaft - Bodenschätze]]
= Landvergabe: Revision angekündigt =
[[Category:Landwirtschaft - Wild]]
 
Die Regierung will die zahlreichen, teils blutigen Landkonflikte bis Jahresende beseitigen. Laut dem Landminister werden viele Konflikte von korrupten Beamten verursacht. Auch die Probleme bei Landvergabe und -beurkundung gehen auf schwere Gesetzesverstöße zurück: überhöhte Preise, lange Wartezeiten, Spekulationskäufe und Doppelverkäufe. Das Ministerium wird Preise und Fristen kontrollieren und unehrliche Beamte entlassen.
 
Die Regierung nahm fünf große Ländereien in der Tanga-Region wieder in Besitz. Sie waren privatisiert worden, lagen aber jahrelang brach. Das Land soll nun Kleinbauern zugute kommen. Die Regierung hat vor, brachliegende Ländereien und Firmen neu zu vergeben, die bei der Privatisierung von Staatsbesitz an Spekulanten gingen, die aber nichts investiert haben.
 
Der Landminister erteilte Plänen eines finanzstarken Konsortiums in DSM eine Absage. Die Finanziers wollten über einflussreiche Regierungskreise erreichen, dass in der vornehmen Wohngegend Oysterbay – Masaki Hochhäuser bis zu 30 Etagen zugelassen werden. Bisher sind nur 6 Stockwerke erlaubt. Ebenfalls einflussreiche Pensionäre, deren Villen dort stehen, hatten dagegen protestiert.
 
Wildschützer protestierten gegen einen Erlass des Tourismusministeriums, Nutzviehherden nicht mehr aus Wald- und Wildschutzgebieten zu vertreiben. Dies sei das Todesurteil für die Wildtiere und Selbstmord für den Tourismus.
 
Citizen 12.,15.01.16; DN 13.,19.01.16
 
[[Kategorie:02/2016]]
[[Kategorie:Innere_Angelegenheiten_-_Landbesitz,_Landrechte]]
[[Kategorie:Soziale_Fragen_-_Stadtbevölkerung]]

Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 20:21 Uhr

Illegale Bauten niedergerissen

Magufulis Regierung zeigte sich von Anfang an entschlossen, bestehende Regelungen durchzusetzen und frühere Gesetzesverstöße nicht nachträglich anzuerkennen. Exemplarisch dafür steht die angekündigte Beseitigung von etwa 8000 illegal gebauten Häusern in DSM und weiteren landesweit. Sie behindern Verkehrswege und Wasserleitungen, blockieren Wasserläufe und schädigen die Umwelt. Zunächst wurden in den Überschwemmungsgebieten Dar-Es-Salaams nach sehr kurzer Vorwarnzeit an die 1000 Häuser von Bulldozern eingeebnet.

Die Räumungen finden unter unübersichtlichen juristischen Umständen statt. Zwar gibt es eindeutige Abstandsregelungen für Wasserläufe und Meeresufer. Aber die letzte offizielle Stadtplanung in DSM ist seit 1999 ausgelaufen. Manche Hausbesitzer sehen sich im Recht, weil sie in dritter Generation an der monierten Stelle leben. Andere haben eine gültige Bauerlaubnis, die jedoch meist durch Bestechung erworben wurde. Viele verweisen darauf, dass sie jahrelang Grundsteuern gezahlt und ganz normal Strom und Wasser bezogen haben. Manche verließen sich auf immer neuen Aufschub durch Prozesse und Zahlungen an Umwelt-Kontrolleure. Verwirrung entstand auch durch widersprüchliche Entscheidungen im Behördendschungel.

Das Landministerium versuchte zunächst, durch sehr schnelles Handeln den gordischen Knoten zu durchschlagen, musste aber nach vielfachen Protesten zurückrudern. Inzwischen erreichten Siedlergemeinschaften und Villenbesitzer einstweilige Verfügungen, die Aufschub gewähren. Die Kläger erhoffen Entschädigung und Ersatzgrundstücke vom Staat.

Zunächst sollten alle Besitzer gesetzeswidriger Bauten entschädigungslos weichen. Inzwischen wurden Inhabern formal korrekter Papiere Ersatzgrundstücke zugesagt. Die Beamten, die Grundbucheintragungen und Genehmigungen für das Bauen in Sperrzonen erteilt haben, werden zur Rechenschaft gezogen. Nach Berichten über Kinder und Alte, die in strömendem Regen, umschwirrt von Moskitos und Dieben, im Freien übernachten mussten, sollen die Maßnahmen zukünftig koordiniert und sozialverträglich ablaufen und zunächst auf das Msimbazi-Tal beschränkt werden.

Große Hotels, die seit Langem zu nahe am Strand stehen, sollen mit Auflagen weiter bestehen. Umstritten ist das Haus einer ehemaligen Abgeordneten, das mit zweifelhafter Genehmigung in einer Mangrovenzone erbaut wurde.

Im Juni soll ein neuer Masterplan für DSM in Kraft treten. Theoretisch müssen dann 3,6 Mill. Einwohner eine neue Bleibe finden, da nur 20% auf korrekt vermessenen Grundstücken wohnen. Millionen richteten sich in den letzten 20 Jahren in ungeplanten Siedlungen ein. Diese Flächen sind jedoch bereits für Staatsunternehmen und Privatfirmen, bzw. für Verkehrswege reserviert.

Citzen 07.,09.,20.01.16; DN 19.01.16; Guardian 27.12.15; 06.,09.,10.,11.,14.01.16

Landvergabe: Revision angekündigt

Die Regierung will die zahlreichen, teils blutigen Landkonflikte bis Jahresende beseitigen. Laut dem Landminister werden viele Konflikte von korrupten Beamten verursacht. Auch die Probleme bei Landvergabe und -beurkundung gehen auf schwere Gesetzesverstöße zurück: überhöhte Preise, lange Wartezeiten, Spekulationskäufe und Doppelverkäufe. Das Ministerium wird Preise und Fristen kontrollieren und unehrliche Beamte entlassen.

Die Regierung nahm fünf große Ländereien in der Tanga-Region wieder in Besitz. Sie waren privatisiert worden, lagen aber jahrelang brach. Das Land soll nun Kleinbauern zugute kommen. Die Regierung hat vor, brachliegende Ländereien und Firmen neu zu vergeben, die bei der Privatisierung von Staatsbesitz an Spekulanten gingen, die aber nichts investiert haben.

Der Landminister erteilte Plänen eines finanzstarken Konsortiums in DSM eine Absage. Die Finanziers wollten über einflussreiche Regierungskreise erreichen, dass in der vornehmen Wohngegend Oysterbay – Masaki Hochhäuser bis zu 30 Etagen zugelassen werden. Bisher sind nur 6 Stockwerke erlaubt. Ebenfalls einflussreiche Pensionäre, deren Villen dort stehen, hatten dagegen protestiert.

Wildschützer protestierten gegen einen Erlass des Tourismusministeriums, Nutzviehherden nicht mehr aus Wald- und Wildschutzgebieten zu vertreiben. Dies sei das Todesurteil für die Wildtiere und Selbstmord für den Tourismus.

Citizen 12.,15.01.16; DN 13.,19.01.16