Wirtschaft ‐ 08/2025
Kijani-Bonds
Die Luxembourg Green Exchange (LGX) ist eine an der Börse von Luxembourg (LuxSE) 2016 geschaffene und weltweit führende Plattform, die auf grüne, soziale und nachhaltige Wertpapiere spezialisiert ist. Sie weist besonders strenge Zulassungskriterien und sehr hohe Maßstäbe an die Transparenz der Berichterstattung auf.
Die tansanische CRDB-Bank listet sogenannte Kijani-Bonds im Wert von 171,8 Mrd. $ an der LuxSE und ist damit eine der ersten Handelsbanken aus Subsahara mit im Inland ausgegebenen Anleihen, die sich auf den internationalen Investmentmarkt wagt. Die Kijani-Bonds sollen die Finanzierung von klimaintelligenter Landwirtschaft, sauberem Kochen, grünem Bauen und grünem Verkehrswesen ermöglichen.
Guardian, 02.07.2025, EastAfrican, 12.07.2025, www.luxse.com, 12.07.2025
Normalspur-Fracht
Am 27. Juni fuhr erstmals ein Frachtzug von Dar es Salaam nach Dodoma. Seither verkehrt er einmal täglich. Bisherige Kunden sind Azania Group (Haushaltsprodukte) und Dangote Industries (Zement). Als Vorteile nennt Joel Laiser, der zuständige Manager der Azania Group, Kosteneffizienz und Zeit. Ein SRG-Waggon fasse 75 Tonnen und der Zug brauche für die Strecke nur vier Stunden statt wie bisher über die Straße drei Tage. Doch bisher fehle es an nahegelegenen Zwischenlagern.
Die straßengebundene Frachtbranche betrachtet den Transport über die Schiene nicht als Konkurrenz, sondern überwiegend als hilfreiche Ergänzung.
Citizen, 10.07.2025
„Made in Tanzania“
Auf der 49. Handelsmesse vom 28.6. bis 13.7. in Dar es Salaam launchte Sansibars Präsident Dr. Hussein Mwinyi das Markenlogos „Made in Tanzania“ und folgt darin Kenia und Südafrika.
Tansanische Exporteure begrüßen die Schaffung des Markenlogos und sehen darin mehr als ein Marketingwerkzeug. Die Zertifizierung durch die Regierung mache aus dem Logo ein Signal für Qualität und Vertrauenswürdigkeit. Hersteller, die das Logo nutzen wollten, müssten einen nicht näher bezeichneten Prozess durchlaufen, um ihre Produkte vor der Zertifizierung in Feldbegehungen auf die Einhaltung nationaler Standards überprüfen zu lassen. Das Logo enthalte „digitale Sicherheitsmerkmale“. Deo Shayo, der Werbeleiter vom tansanischen Amt für Handelsentwicklung, forderte die Privatwirtschaft auf, das Logo zu nutzen.
Guardian, 10.07.2025
10-Jahres-Plan für AfCFTA
Die Freihandelszone AfCFTA ist das Aushängeschild der Afrikanischen Union, das bis 2063 54 afrikanische Länder (1,4 Mrd. Menschen mit einem BIP von 3,4 Bill. $) zu einem kontinentalen Markt ohne Zölle und mit harmonisierten Standards vereinen soll. Tansania will sich als regionaler Knotenpunkt für Ostafrika etablieren und arbeitet mit Hafenmodernisierungen und Bahnverbindungen an der erforderlichen Infrastruktur als der tragenden Säule der Wirtschaft und des innerafrikanischen Handels. Der 10-Jahres-Plan und seine Umsetzung wird vom UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) unterstützt. Der Plan sei der unverzichtbare strategische Fahrplan für Privatsektor und staatlich gesteuerte Prozesse, so der UNDP-Repräsentant John Rutere.
Bisher exportieren 40 tansanische Firmen unter AfCFTA vor allem Kaffee und Reis nach Ägypten, Algerien und Nigeria.
Citizen, 25.07.2025
Handelsüberschuss
Erstmals erwirtschaftet die Ostafrikanische Gemeinschaft im ersten Quartal 2025 mit seinem Export einen Handelsüberschuss und die Exporte des Wirtschaftsblocks lagen um 840 Mio. $ über den Importen. Analysten sehen die Ursache im Wesentlichen im eskalierten US-China-Zollkrieg und in der Anstrengung Chinas, seine Importe, insbesondere von Rohstoffen und Landwirtschaftsprodukten, zu diversifizieren. Der Export der OG nach China nahm um 66 % zu (von 3,5 Mrd. auf 5,8 Mrd. $), der Import aus China stieg hingegen nur um 7,6 % an (von 3,7 Mrd. auf 4 Mrd. $). Weitere wichtige Handelspartner der OG sind VAE, Hong Kong, Südafrika und Indien. Die gefragtesten Handelsgüter sind Kupfer, Edelmetalle und –steine, Kaffee, Tee und Gewürze. Das Handelsvolumen mit der EU und den ASEAN-Staaten hat sich von 8,1 % auf 6,7 % bzw. von 6,9 % auf 6 % verringert.
EastAfrican, 26.07.2025