Kirchen, Schulen, Gesellschaft ‐ 03/2023 und Sansibar ‐ 03/2023: Unterschied zwischen den Seiten

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Die Seite wurde neu angelegt: „===Lehrermangel=== Der Lehrermangel an den Sekundarschulen gefährdet die Unterrichtsfähigkeit des staatlichen Schulsystems. Am größten ist der Fachlehrermangel in Staatsbürgerkunde (Civics), wo es lediglich 66 ausgebildete Fachlehrer im ganzen Lande gibt, die ein Diplom oder den Bachelorabschluss haben - gegenüber einem Bedarf von 15816. Englisch ist die Unterrichtssprache an Sekundarschulen, die die meisten Schüler bei Beginn ihrer Sekundarschulz…“
 
Die Seite wurde neu angelegt: „___FORCETOC___ ===Austausch politischer Artigkeiten=== Die an der nationalen Einheitsregierung Sansibars beteiligte Oppositionspartei ACT-Wazalendo ist dafür, die Feindseligkeiten in der Politik aufzugeben. Dieser Stil sei eine Gefahr für Sansibar, erklärte jetzt der ACT-Vorsitzende Juma Duni Haji anlässlich der Vorstellung des Wahlprogramms seiner Partei für die kommenden Wahlen im Jahr 2025. An der Veranstaltung nahmen auch eingeladene Vertreter d…“
 
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===Lehrermangel===
___FORCETOC___
===Austausch politischer Artigkeiten===


Der Lehrermangel an den Sekundarschulen gefährdet die Unterrichtsfähigkeit des staatlichen Schulsystems. Am größten ist der Fachlehrermangel in Staatsbürgerkunde (Civics), wo es lediglich 66 ausgebildete Fachlehrer im ganzen Lande gibt, die ein Diplom oder den Bachelorabschluss haben - gegenüber einem Bedarf von 15816. Englisch ist die Unterrichtssprache an Sekundarschulen, die die meisten Schüler bei Beginn ihrer Sekundarschulzeit nur in meist geringen Ansätzen beherrschen. Im Fach Englisch beträgt der Fachlehrermangel 47%. Bei der obligatorischen landesweiten Zentralprüfung nach der 9. Klasse (Form II) fielen letztes Jahr 40% der Schüler in Englisch durch. Die Auswirkungen gehen weiter, da das Niveau der Englischkenntnisse sich natürlich auch in allen anderen Fächern auswirkt, die ja auf Englisch unterrichtet und geprüft werden.
Die an der nationalen Einheitsregierung Sansibars beteiligte Oppositionspartei ACT-Wazalendo ist dafür, die Feindseligkeiten in der Politik aufzugeben. Dieser Stil sei eine Gefahr für Sansibar, erklärte jetzt der ACT-Vorsitzende Juma Duni Haji anlässlich der Vorstellung des Wahlprogramms seiner Partei für die kommenden Wahlen im Jahr 2025. An der Veranstaltung nahmen auch eingeladene Vertreter der Regierungspartei CCM sowie von Religionsgemeinschaften und zivilgesellschaftlicher Vereinigungen teil.


Traditionell schlecht sind die Resultate in Mathematik und Naturwissenschaften. Hier fielen bei den letzten Prüfungen nach Klasse 9 in Mathematik 83% und in Physik 82% aller Schüler durch. Besser als Ausreichend ("D") waren lediglich 8 % bzw. 6% der Prüflinge. Die Ergebnisse hängen wiederum mit der Lehrerversorgung zusammen. In der Unterstufe fehlen 71% der Lehrkräfte für das Fach Mathematik, 77% für Physik, 64% für Chemie und 67% für Biologie.
Haji sagte, dass seine Partei weiterhin die Regierung kritisieren und sich für eine neue Verfassung einsetzen werde. Wenn sie 2025 die Mehrheit auf den Inseln erringen, solle ein neues Sansibar entstehen, in dem alle ihr Recht erhalten und Wirtschaftspolitik bessere Lebensbedingungen für alle Menschen schafft.


Indes werden im Lande laufend neue Schulen gebaut. Im letzten Jahr wurden 151 Regierungsschulen und 45 private Sekundarschulen neu registriert. Im ganzen Lande gibt es 5592 Sekundarschulen, die teils bis Klasse 11 (Form IV) oder Klasse 13 (Form VI) unterrichten. Die höchste Zahl von Schulen gibt mit jeweils mehr als 300 in den Regionen Dar es Salaam, Kilimandscharo und Mwanza; dünn gesät sind diese Schulen in den Regionen Katavi und Rukwa.
Der Parteiführer Zitto Kabwe erinnerte daran, dass Vertreter seiner Partei auf Sansibar verprügelt wurden und nun mit körperlichen Behinderungen leben müssten, dass man sich jetzt aber dennoch mit allen Seiten zusammensetzen und verständigen müsse.


Guardian 18.02.2023
Der Vertreter des Parteivorstandes der sansibarischen CCM dankte für die Einladung und sagte, dass eine Partei durch ihr Erscheinen ihre politische Reife unter Beweis stelle. Er gratulierte der ACT zu ihrer Veranstaltung und führte aus, dass die Bevölkerung Ruhe und Frieden wolle. Deshalb müssten die Parteien die Bürgerrechte respektieren. Die CCM sei bereit, sich kritisieren zu lassen. Vertreter der verschiedenen Parteien müssten sich gegenseitig tolerieren.


===Entheiligt===
Citizen 26.02.2023, Nipashe 26.02.2022


Die katholische Kathedrale von Geita wurde im Februar für 20 Tage geschlossen. Bei einem Einbruch war auch das Tabernakel geöffnet und die geweihten Hostien im Innenraum verstreut worden. Der zuständige Bischof reagierte mit der Schließung der Kirche, um eine liturgische Reinigung vorzubereiten, da die Heiligkeit des Ortes verletzt worden sei.
===Tourismus erholt===


Guardian 28.02.2023
Der Tourismus Sansibars hat sich nach dem Covidtief wieder erholt. Die Zahl der Besucher war mit 548.000 im Jahr 2022 etwas höher als die 534.000 im Jahr 2019. Der stärkste Besuchermonat war der Dezember mit 66.720 Einreisen, was etwas höher als die 61,388 im August war. Im Januar 2023 kamen bereits 68.813 internationale Gäste an. Dabei hätten Italiener die bisher führenden Polen und Ukrainer als stärkste Gruppe abgelöst.


===Angst vor Kreuzigung===
Laut sansibarischem Tourismusminister war die seinerzeitige Entscheidung gegen eine Schließung des Landes während der Epidemie entscheidend dafür, dass der Tourismussektor nie ganz zum Erliegen kam. Das habe in internationalen Medien zwar auch negative Meldungen über Sansibar zur Folge gehabt, zugleich aber die Bekanntheit der Inseln als Reiseziel verbessert.


Mit erkennbarer Schadenfreude griffen tansanische Zeitungen Berichte aus Kenia über den "Jesus von Tongaren" auf. Eliud Simiyu im westkenianischen Bungoma nennt sich seit einigen Jahren Jesus und hat eine Gemeinde um sich gesammelt, die er "Neues Jerusalem" nennt und die überwiegend aus Frauen besteht. Er soll jetzt um Polizeischutz gebeten haben, nachdem die Forderung aufkam, er müsse am kommenden Karfreitag gekreuzigt werden.  
Citizen 26. 02. 2023


Jamiiforums 06.03.2023, Mwananchi 06.03.2023, Star (Kenia) 04.03.2023
===Puppenalarm===


===Krankenversicherung===
Im Gebiet der Stadt Sansibar erließ Distriktskommissar Rashid Msakara jetzt ein Verbot von Schaufensterpuppen auf den Gehwegen vor den Geschäften. Die vielen kleinen Textilgeschäfte haben in der Regel keine großen Schaufenster, in denen sich Puppen aufstellen lassen. In einem Videobericht war jetzt der höchste Regierungsbeamte des Distrikts Sansibar-Stadt zu sehen, wie er einen Ladenbesitzer anwies, sofort seine Puppen vom Bürgersteig zu entfernen, da sie mit unanständigen Kleidern angezogen seien. Ab sofort sei dies jetzt in der gesamten Stadtregion verboten. Es habe Beschwerden von Eltern gegeben, die um das sittliche Wohl ihrer Kinder besorgt sein, die auf dem Schulweg an diesem Anblick vorbeigehen müssen. Der Kaufmann dürfe die Puppen gerne innerhalb des Ladens aufstellen, aber nicht öffentlich sichtbar. Die fraglichen Puppen trugen Minikleider, die teilweise auch einen Blick auf Plastikbusen erlaubten. In einem Interview erklärte Msakara, es ginge ihm um die Bewahrung der Kultur des Landes.


Im Parlament liegt derzeit ein Gesetzentwurf für eine allgemeine Krankenversicherung. Die CCM-Parlamentarier möchten gerne eine solche Versicherung einrichten. Die Beratung scheint an unterschiedlichen Vorstellungen über die Finanzierung zu hängen, die seitens der Regierung vorgebracht werden. So wurde jetzt die Beschlussfassung wieder einmal verschoben.
Mwananchi 16.02.2023
 
Bisher haben 9 Millionen der 60 Millionen Tansanier eine Krankenversicherung. Das sind etwa 15% der Bevölkerung. Die meisten von ihnen sind bei den staatlichen bzw. halbstaatlichen Einrichtungen National Health Insurance Fund NHIF, Community Health Fund CHF und National Social Security Fund NSSF registriert. Nur ein Prozent hat Verträge mit privaten Versicherern. Bei den staatlichen bzw. halbstaatlichen Einrichtungen decken derzeit die Beiträge nicht die Kosten.
 
Mit der Ausweitung des Systems soll die finanzielle Lage durch mehr Beitragszahler verbessert werden. Für Geringverdiener soll es in einer noch nicht bestimmten Form Beihilfen geben.
 
Bereits jetzt sollen alle Arbeitgeber ihre Beschäftigten versichern, was aber durch die informelle Art vieler Arbeitsverhältnisse im Lande weithin unterlaufen wird. Die jetzt diskutierte "Versicherung für alle" soll zunächst flächendeckend für die Beschäftigten des öffentlichen Sektors durchgeführt werden. Bis 2029/2030 sollen dann alle einbezogen sein.
 
Citizen 05-02-2023, Mwananchi 09-02.2023


[[Kategorie:03/2023]]
[[Kategorie:03/2023]]
[[Kategorie:Erziehungswesen_-_Schulen_allgemein]]
[[Kategorie:Sansibar]]
[[Kategorie:Gesundheitswesen_-_Allgemein]]
[[Kategorie:Religion_-_Christliche_Kirche_-_Sonstige]]

Aktuelle Version vom 11. März 2023, 17:24 Uhr

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Austausch politischer Artigkeiten

Die an der nationalen Einheitsregierung Sansibars beteiligte Oppositionspartei ACT-Wazalendo ist dafür, die Feindseligkeiten in der Politik aufzugeben. Dieser Stil sei eine Gefahr für Sansibar, erklärte jetzt der ACT-Vorsitzende Juma Duni Haji anlässlich der Vorstellung des Wahlprogramms seiner Partei für die kommenden Wahlen im Jahr 2025. An der Veranstaltung nahmen auch eingeladene Vertreter der Regierungspartei CCM sowie von Religionsgemeinschaften und zivilgesellschaftlicher Vereinigungen teil.

Haji sagte, dass seine Partei weiterhin die Regierung kritisieren und sich für eine neue Verfassung einsetzen werde. Wenn sie 2025 die Mehrheit auf den Inseln erringen, solle ein neues Sansibar entstehen, in dem alle ihr Recht erhalten und Wirtschaftspolitik bessere Lebensbedingungen für alle Menschen schafft.

Der Parteiführer Zitto Kabwe erinnerte daran, dass Vertreter seiner Partei auf Sansibar verprügelt wurden und nun mit körperlichen Behinderungen leben müssten, dass man sich jetzt aber dennoch mit allen Seiten zusammensetzen und verständigen müsse.

Der Vertreter des Parteivorstandes der sansibarischen CCM dankte für die Einladung und sagte, dass eine Partei durch ihr Erscheinen ihre politische Reife unter Beweis stelle. Er gratulierte der ACT zu ihrer Veranstaltung und führte aus, dass die Bevölkerung Ruhe und Frieden wolle. Deshalb müssten die Parteien die Bürgerrechte respektieren. Die CCM sei bereit, sich kritisieren zu lassen. Vertreter der verschiedenen Parteien müssten sich gegenseitig tolerieren.

Citizen 26.02.2023, Nipashe 26.02.2022

Tourismus erholt

Der Tourismus Sansibars hat sich nach dem Covidtief wieder erholt. Die Zahl der Besucher war mit 548.000 im Jahr 2022 etwas höher als die 534.000 im Jahr 2019. Der stärkste Besuchermonat war der Dezember mit 66.720 Einreisen, was etwas höher als die 61,388 im August war. Im Januar 2023 kamen bereits 68.813 internationale Gäste an. Dabei hätten Italiener die bisher führenden Polen und Ukrainer als stärkste Gruppe abgelöst.

Laut sansibarischem Tourismusminister war die seinerzeitige Entscheidung gegen eine Schließung des Landes während der Epidemie entscheidend dafür, dass der Tourismussektor nie ganz zum Erliegen kam. Das habe in internationalen Medien zwar auch negative Meldungen über Sansibar zur Folge gehabt, zugleich aber die Bekanntheit der Inseln als Reiseziel verbessert.

Citizen 26. 02. 2023

Puppenalarm

Im Gebiet der Stadt Sansibar erließ Distriktskommissar Rashid Msakara jetzt ein Verbot von Schaufensterpuppen auf den Gehwegen vor den Geschäften. Die vielen kleinen Textilgeschäfte haben in der Regel keine großen Schaufenster, in denen sich Puppen aufstellen lassen. In einem Videobericht war jetzt der höchste Regierungsbeamte des Distrikts Sansibar-Stadt zu sehen, wie er einen Ladenbesitzer anwies, sofort seine Puppen vom Bürgersteig zu entfernen, da sie mit unanständigen Kleidern angezogen seien. Ab sofort sei dies jetzt in der gesamten Stadtregion verboten. Es habe Beschwerden von Eltern gegeben, die um das sittliche Wohl ihrer Kinder besorgt sein, die auf dem Schulweg an diesem Anblick vorbeigehen müssen. Der Kaufmann dürfe die Puppen gerne innerhalb des Ladens aufstellen, aber nicht öffentlich sichtbar. Die fraglichen Puppen trugen Minikleider, die teilweise auch einen Blick auf Plastikbusen erlaubten. In einem Interview erklärte Msakara, es ginge ihm um die Bewahrung der Kultur des Landes.

Mwananchi 16.02.2023