Zur Preisenwicklung - 08/2008

Aus Tansania Information
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Treibstoff

Weil die Treibstoffpreise weltweit steigen und der TSh schwankt, wurden Benzin, Diesel und Petroleum teurer. Mancherorts konnte man wochenlang kein Petroleum kaufen. Das wird die Entwaldung beschleunigen, fürchtet man. Die Regierung erhöht in diesem Haushaltsjahr die Treibstoffsteuer nicht. Einige Abgeordnete forderten, sie ganz zu strei-chen, oder sie von augenblicklich 520/- TSh auf 250/- TSh zu senken. Der Haushalt dürfe sich nicht auf Treibstoff-, Bier- und Getränke-Steuern verlassen; das sei nicht nachhaltig. Als Alternative für flüssigen Treibstoff solle die Nutzung des Erdgases weiter entwickelt werden, forderte einer. (DN 9./14.5./16.6.08; Guardian 9.5./18.6.08)

Zwischen Juli 07 und Mai 08 verteuerte sich Super um 58,2 %, Diesel um 87,37 %, Petroleum um 92,38 %.

Mitte Juli kostete 1 l Benzin allgemein 1.700/- TSh, 1 l Diesel etwas mehr als 2.000/- TSh, in der Stadt Songea (Ruvuma-Region) aber zahlte man für 1 l Benzin 2.100/- TSh, für 1 l Diesel 2.200/- TSh. (DN 16.6.08; Guardian 15.7.08; Observer 13.7.08)

Lebensmittel

Auf die Warnung des IWF, wegen steigender Lebensmittelpreise würden Hunderttausende Menschen weltweit verhungern, reagierte ein Repräsentant des Landwirtschaftsministeriums mit dem Hinweis, die Tansanier würden nicht verhungern. Tansania habe genug Lebensmittelreserven, niemand müsse sich Sorgen machen. (DN 27.4.08)

Eine Untersuchung des Guardian zeigt, Tansania könne eine ernsthafte Lebensmittelverknappung bevorstehen, falls nichts gegen die in die Höhe schnellenden Preise unternommen wird. Ein Fachmann sagte: AUm sie zu einem verhältnismäßig hohen Preis zu verkaufen, wenn die Nahrung knapp ist, halten Großbauern und Händler ihre Vorräte zurück@, ebenso wegen des weltweit drohenden Hungers. Außerdem bauten viele nun statt Lebensmitteln Jatropha an. Statt ihn nach Dar-es-Salaam zu bringen, verkaufen Landwirte der Shinyanga-Region ihren Reis in Ruanda und Burundi, weil die in diese Länder führenden Straßen besser sind.

Laut Guardian verdoppelte sich der Preis für 1 kg Maismehl mancherorts auf 800/- TSh, der für 1 kg Reis auf 1.500/- bis 1.800/- TSh, der Preis für 1 kg getrocknete Sardinen aus Kigoma verdreifachte sich auf 9.000/- TSh. (Guardian 18.5.08)

An den hohen Lebensmittelpreisen sind auch die gestiegenen Transportkosten schuld. Obwohl das Angebot nun in der Erntezeit höher ist, werden Nahrungsmittel nicht preisgünstiger. (Observer 13.7.08)

Weil Agrar-Sprit immer beliebter wird, sind Palmöl und andere Speiseöle nun knapp und teuer. (DN 21.7.08)

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Surface and Marine Transport Authority (Sumatra) verfügte, dass die Fahrpreise aller öffentlichen Verkehrsmittel ab 1.8.08 um 20-26 % steigen. Das ist weniger als die Tanzania Bus Owners Association (Taboa) erwartet hatte. Ihr Vorsitzender sagte, schon bald werde man eine weitere Anhebung beantragen, Awenn die Spritpreise weiter steigen@.

(Für Überlandbusse gibt es drei Klassen: Normal-, Semi-Luxus-, Luxusbus.) Die Fahrt von Dar-es-Salaam nach Arusha kostet ab 1.8.08 der Klasse entsprechend: 20.000/- TSh, 28.000/- TSh, 35.000/- TSh, eine Fahrt von Dar-es-Salaam nach Bukoba (1.451 km) 44.000/- TSh, 61.000/- TSh, 75.000/- TSh. Für Fahrten mit dem Daladala zahlt man in Dar-es-Salaam 300/- TSh (Kurzstrecke) bis 500/- TSh (ca. 25 km).

Schüler und Schülerinnen zahlen für Fahrten zur Schule und nach Hause in ganz Tansania den halben Preis.

Viele Autobesitzer lassen nun ihren Wagen stehen und benützen öffentliche Verkehrsmittel.

Viele klagen über die gestiegenen Preise. Sie seien von Leuten festgesetzt worden, die einen höheren Lebensstil haben, keine öffentlichen Verkehrsmittel benötigten, sagte eine Dar-es-Salaamer Stationsschwester. 2.000/- TSh Fahrkosten pro Tag, das könne sie nicht aufbringen, nachdem nicht einmal der Mindestlohn von 100.000/- TSh bezahlt werde. (DN 16.7.08; Guardian 18.7.08; Observer 13.7.08; Citizen 16./17.7.08)