Zur Gesundheitsversorgung - 01/2009

Aus Tansania Information
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Zu den Kosten

Einige Abgeordnete rieten der Regierung, die kostenlose Behandlung von Schwangeren, Kindern unter fünf Jahren und Älteren über 60 Jahren besser zu kontrollieren. Offenbar sei diese Regelung in fast allen Gesundheitseinrichtungen wenig bekannt. Für Berechtigte sei es oft sehr schwierig, medizinische Behandlung zu bekommen. (DN 18.7.08)

Das Krankenhaus der Comprehensive Community-Based Rehabilitation in Tanzania (CCBRT) bietet für Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen kostenfreie Behandlung an, wenn es um Augenprobleme, einen unnatürlich großen Kopf oder Deformationen an Mund und Füßen geht. (Guardian 20.9.08)

Das Aga-Khan Hospital in Dar-es-Salaam errichtet für Geringverdiener eine allgemeine Station. Sie soll 3.000 Patienten zugute kommen. Sie müssen sehr wenig oder gar nichts bezahlen. Bei einer Spendenaktion zugunsten der Einrichtung wurden Bilder des Malers Fahim Hamad versteigert. (Guardian 23.12.08)

Zur Versorgung

Mehr als 20 medizinische Kräfte des Regionskrankenhauses von Aru-sha nahmen teil an einer einwöchigen Ausbildung in Telemedizin bei der Behandlung von Herz und Herzkrankheiten. Durchgeführt wurde sie von Mitgliedern der Saint Egidio Community und dem San Giovanni Hospital in Rom. Die Einrichtung wird per Internet mit dem Zentrum in Rom verbunden sein. Seit Jan. 08 läuft das Programm im West Meru Hospital des Arumeru-Distrikts. Dessen Gesundheitsbeauftragter berichtete, sobald man die Daten eines Patienten in das Gerät eingegeben hat, gehen sie nach Rom. Von dort kommen Diagnose, Verschreibungen und Anweisungen zurück. Bisher habe man 150 Patienten auf diese Weise behandelt, 75 von ihnen mit Herzproblemen. Sie wurden kostengünstig behandelt, mussten nicht nach Übersee geschickt werden. (Arusha Times 11.10.08)

Im Auftrag der deutschen Botschaft hielt ein deutscher Sportarzt ein dreiwöchiges Seminar, das die deutsche Regierung finanzierte. Allgemeinärzte, Physiotherapeuten, Trainer und Athleten sol-len über die jüngsten Techniken in Bezug auf Vermeidung, Erste Hilfe und Rehabilitation nach Sportverletzungen unterrichtet werden. Zu diesem Projekt gehören auch Seminare für Sportlehrer unterschiedlicher Schulen, in denen es um die Auswahl talentierter Schüler und Schülerinnen geht. (ThisDay 5.10.08)

Bei der Parlaments-Debatte über das 'Gesetz zur geistigen Gesundheit 08' sagte eine Abgeordnete, es sei entwürdigend, psychisch Kranke zu fesseln. Die Eltern sollten ihre Kinder nicht einsperrem. Ein Abgeordneter, der Arzt ist, erklärte, alle Menschen hätten psychische Probleme, unterschiedlich sei lediglich die Schwere. (Guardian 7.11.08)

Hunderte aus Dar-es-Salaam und dem Inland strömten zum Tanzania Heart Institute (THI) für kostenlose Untersuchung, medikamentöse und chirurgische Behandlung des Herzens. Der THI-Präsident sagte, das Programm laufe zwei Wochen. Es helfe vielen Tansaniern, die eine Behandlung nicht bezahlen können. (DN x.x.08)

Am Kilimanjaro Christian Medical Centre (KCMC) in Moshi wurde eine Augenabteilung eingerichtet. In diesem Zentrum sollen Patienten aus Äthiopien, Ghana, Zimbabwe und fünf Nachbarländern Tansanias behandelt werden. Der KCMC-Direktor sagte, die Zahl der Menschen mit Au-gen-Problemen habe enorm zugenommen. Ein Vertreter des Lions Club, einem Unterstützer des Zentrums, sagte, weiterhin werde man mit dem KCMC und der Good Samaritan Foundation zusammenarbeiten. (Guardian 7.11.08)

Impfungen

Landesweit werden die Kinder gegen Masern und Polio geimpft; sie erhalten Moskitonetze, Tabletten gegen Bilharzia, Vitamin-A-Tropfen und das Wurmmittel Mebendazol. In der Morogoro-Region wurden einige Primarschüler nach der Impfung ohnmächtig, andere übergaben sich, hatten Schaum vor dem Mund. Man vermutet, sie hätten vorher nichts gegessen. Einige wurden ins Krankenhaus gebracht. Dieser Vorgang beeinträchtigt die Kampagne sehr. Man hatte die Eltern nicht über die Nebenwirkungen der Impfstoffe informiert, versäumt, ihnen zu sagen, dass die Kinder vor der Impfung reichlich essen müssen. (DN 6.9.08; Guardian 2.9.08; ThisDay 3./2.9.08; IRIN 2.9.08)

Das Ministerium für Gesundheit und Soziales gab bekannt, bei der Polio- und Masern-Impfkampagne im Aug. 08 habe man 1.441.608 Kinder unter fünf Jahren geimpft. Sie sei zu 89 % erfolgreich gewesen. (Guardian 31.10.08)

Krankenhäuser

Die ELCT-Dodoma-Diözese plant, in Dodoma das Dodoma Christian Medical Centre, ein Überweisungskrankenhaus, zu errichten. Einer der Schwerpunkte soll die Zahnmedizin sein. (Uhuru na Amani 1+2 08)

Etwa 3.000 Einwohner des Wahlkreises Arumeru-West zogen in traditioneller Kleidung in Gruppen die etwa 30 km zu ihrer Verwaltungszentrale, um dagegen zu protes-tieren, dass nicht ihr Krankenhaus in Ekenywa, sondern das nahe bei Arusha gelegene Selian Lutheran Hospital zum Distrikt-Krankenhaus dieses Gebietes erklärt wird. Weil er fürchtete, es könne zu Unruhen kommen, rief der District Commissioner (DC) eilends ein Treffen der Verantwortungsträger der Zivilgesellschaft und der Regierung zusammen. Nach zweistündigen Beratungen verkündete er der vor seinem Amtssitz versammelten Menge, die Unterzeichnung des Vertrags mit dem Selian Lutheran Hospital sei verschoben worden. Die Sache werde den Dorfbewohnern übergeben. Sie müssten Geld u. a. beitragen, um mehr Gebäude zu errichten, damit man das Ekenywa Gesundheitszentrum zu einem Distrikt-Krankenhaus aufwerten könne. (The Citizen 8.10.08, Arusha Times 18.10.08)

Die Arbeit im Mpanda-Distrikt-Krankenhaus (Rukwa-Region) ist stark beeinträchtigt, weil es an Wasser, Strom und Betten fehlt, Gebäude, Wasserver- und -entsorgungssystem älter als 40 Jahre sind. Der Platz reicht für 120 Patienten; häufig müssen 140-160 aufgenommen werden, Frauen auf dem Fußboden entbinden. Das Krankenhaus ist für 30.000 bis 40.000 Menschen zuständig. (Guardian 9.10.08

Die ELCT-Diözese in der Arusha-Region errichtete in der Stadt Arusha das Arusha Lutheran Medical Centre (ALMC). Es hat 150 Betten, 400 Mitarbeiter; von ihnen sind 180 medizinisch ausgebildet, 15 Chirurgen und an-dere Fachärzte. Es gibt eine Reihe von Fachrichtungen, Orthopädie, innere und Pal-liativ-Medizin, Gynäkologie, Geburtshilfe, Kinderkrankenpflege, Versorgung von Menschen mit AIDS u. a. (DN 11.12.08; Guardian 27.12.08; Aru sha Times 13.12.08)

Mitarbeiter

Die Regierung führt im Finanzjahr 08/09 in unterschiedlichen Einrichtungen ein umfassendes Ausbildungsprogramm für Mitarbeiter des Gesundheitswesens durch, um den momentanen Mangel an ausgebildeten Kräften zu beenden. Ca. 254 neu errichtete Gesundheitszentren konnten ihre Tore nicht öffnen, weil sie kein ausgebildetes Personal haben. Alle neu Ausgebildeten sollen sofort nach dem Abschluss ihrer Ausbildung von der Regierung angestellt werden, um überall im Land in den ländlichen Einrichtungen zu arbeiten. (DN 16.9.08)

Zu privaten Einrichtungen

Gesundheitsminister Mwakyusa sagte, die privaten Gesundheitseinrichtungen erhielten von der Regierung auch weiterhin Unterstützung. Vor allem die der Religionsgemeinschaften seien im Gesundheitsdienst eine große Hilfe. Die Regierung sei informiert über die großen Herausforderungen der privaten Einrichtungen, etwa den Ärztemangel. Während der letzten beiden Jahre seien einige Mitarbeiter von privaten in staatliche Einrichtungen abgewandert. (DN 9.9.08)