Zur Genmanipulation - 07/2010

Aus Tansania Information
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Kritik an der EU

Bei einer Arbeitstagung sagte der Leiter eines Projektes 'dürrebeständiger Mais für Afrika', die Länder der EU seien gegen den Einsatz genveränderter Organismen (GVO), weil sie genug Nahrung haben. Es sei scheinheilig, zu sagen, man fördere Genmanipulation in der Medizin, und gleichzeitig gegen diese Technik in der Landwirtschaft zu sein, kritisierte er.

Er berichtete, die EU sage zu den afrikanischen Ländern, die Baumwolle exportieren, wenn sie genmanipulierte anbauten, würden sie ihnen diese nicht abkaufen. (Citizen 18.1.10)

Positive Haltung

Juma Mwapachu, Generalsekretär der East African Community (EAC), sagte, man könne Agrogentechnik zur Verbesserung der Versorgungssicherheit verwenden. Er kritisierte, einige führende Leute Afrikas seien dagegen. In Tansania könnte sich das bald ändern. Premierminister Pinda habe die Furcht vor GVO getadelt. Nachdrücklich habe er betont, tansanische Wissenschaftler müssten sich rasch der Entwicklung genmanipulierter Agrarprodukte zuwenden.

Erst kürzlich empfing Mwapachu eine hochrangige Delegation von Wissenschaftlern, die an dem Projekt Agricultural Innovation for Africa (AIA) arbeiten. AIA ist ein ehrgeiziges von der Bill and Melinda Gates Foundation finanziertes Projekt, das intensiv über GVO diskutiert. (Citizen 26.3.10)

Kenianische und tansanische Wissenschaftler diskutierten bei einer vom African Biotechnology Stakeholders Forum (ABSF) organisierten Arbeitstagung in Nairobi. Sie waren sich einig, dass genmanipulierte Lebensmittel sicher sind, weil es keine gegenteiligen Beweise gebe. "Niemand fällt auf der Straße gleich tot um, wenn er Mais aus Südafrika gegessen hat", sagte eine Professorin. Pinda, der tansanische Premierminister, kritisierte die allgemeine Unwissenheit in Bezug auf GVO. Laut Biosafety Authority ist das Täuschungsmanöver der Medien schuld am momentanen Fiasko wegen des aus Südafrika importierten genmanipulierten Maises. (DN 5.5.10)

Ablehnende Haltung

Förderer des ökologischen Landbaus warnen vor möglichen gesundheitlichen und ökologischen Risiken, sollten Länder GVO ohne angemessene Forschung einführen.

Während genmanipulierte Nahrungsmittel in Ländern Afrikas langsam akzeptiert werden, haben nur wenige Leitlinien und Gesetze verabschiedet, die Tieren und Pflanzen Sicherheit garantieren. (Citizen 18.1.10)

Als das tansanische Parlament vor einigen Jahren über ein Gesetz diskutieren wollte, das GVO erlaubt oder verboten hätte, wurde das von einigen Aktivisten verhindert. Sie nannten es 'unnötige Eile'. Auch die Mehrheit der Abgeordneten hinderte die Regierung daran, ein Gesetz einzuführen.

Ein anderes Mal blockierten Abgeordnete Pläne der Regierung, GVO-Saatgut zuzulassen und GVO-Ernteprodukte zu importieren, denn sie würden nicht benötigt, könnten der Umwelt schaden und heimische Agrarprodukte gefährden. Das war schwierig für die Regierung, denn sie hatte bereits bekanntgegeben, die Einfuhr genmanipulierten Maises werde zugelassen, vorausgesetzt, er sei gemahlen, könne folglich nicht ausgesät werden.

Ein parlamentarischer Ausschuss hatte vorher berichtet, 'Erfahrungen in Indien und Amerika zeigten, dass GVO sehr schädlich für die natürliche Vegetation sind.' Deshalb solle das Parlament intervenieren, um zu verhindern, dass die Regierung, die Einfuhr von GVO erlaubt.

Vielen Ländern Afrikas, Südafrika und einige andere ausgenommen, fehlt es an kompetenter Technologie, um GVO zu entwickeln. Viele haben nicht einmal Leitlinien für GVO, während man weiterhin streitet, ob sie auf dem heimischen Markt erlaubt werden sollen. (Citizen 26.3.10)

Während sich die Kenianer Sorgen machen wegen 400 t genmanipulierten Maises aus Südafrika, sagen unsere Wissenschaftler, unsere Verbraucher seien sicher. Alle, die versuchen, genmanipulierte Nahrungsmittel einzuschmuggeln, würden hart bestraft, sagte ein Dozent der University of Dar-es-Salaam. Ein kenianischer Journalist hatte gefragt: "Was täte Tansania, wenn es ein ähnliches Problem mit der Dürre hätte, wie wir und die hungernden Menschen ernähren müsste?" Doch in Tansania ist die Lage anders. (DN 5.5.10)