Zur Ernte- und Versorgungslage - 09/2006

Aus Tansania Information
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Bericht zu Lage und Aussichten

Das Ministerium für Versorgungssicherheit, Landwirtschaft und Cooperative gab bekannt, man rechne damit, dass an Getreide und Bohnen 10,73 Mio. t geerntet würden, was ein Überschuss von 1 Mio. t sei. Nur in einigen Gebieten werde die Nahrung knapp sein. Für die Strategische Getreidereserve (SGR) der Regierung würden 30.000 t Getreide importiert, außerdem von den Überflussgebieten 80.000 t Mais und Hirse gekauft. Die von der Weidewirtschaft lebende Bevölkerung werde man drängen, Tiere zu veräußern, damit sie Lebensmittel kaufen könnten. Für die Subventionierung von Kunstdünger habe die Regierung statt bisher 7mrd/- TSh in diesem Finanzjahr 21mrd/- TSh vorgesehen, um die Produktion zu steigern. Außerdem sollten die Landwirte auf gute Qualität des Saatgutes achten. Nur so könne man die erstrebte grüne Revolution bewerkstelligen wie in Indien, Pakistan oder China. Anfang des Jahres hätten etwa 10 % der Bevölkerung unter Hunger gelitten, wobei das Ausmaß unterschiedlich gewesen sei. Die Regierung habe 15.537 t Mais kostenlos, 107.537 t zum subventionierten Preis von 50/- TSh für 1 kg verkauft. Schuld an der Verknappung in diesem Jahr sei z. Zt. der Export in Nachbarländer gewesen, die höhere Preise boten. Besorgniserregend sei, dass Schädlinge, vor allem Nager, Quelea-Quelea und Armyworm, noch immer 40 % der Ernte zerstörten. Tansania habe 18,5 Mio. ha bestellbaren Landes, doch genutzt würden nur 4,5 Mio. ha. Um der Gefahr von periodischer Lebensmittel-Verknapptung vorzubeugen, werde die Regierung keinerlei Genehmigung für Export von Lebensmitteln ins Ausland erteilen. (DN 6.7.06; Guardian 6.7.06; Financial Times 2.8.06)

Landwirtschaftliche Erfolge

Die Landwirte eines Dorfes im Arumeru-Distrikt (Arusha-Region) erzielten eine ausgezeichnete Ernte, weil sie Panner, eine vorzügliche Maissorte anbauten. .(ITV Habari 28.7.06)

Das Ministerium für Versorgungssicherheit, Landwirtschaft und Cooperative hofft, dass in der kommenden Saison, wenn die Niederschläge stetig bleiben, Dank der im Land entwickelten Reissorte Saro 2 Mio. t Reis geerntet werden. Im Augenblick benötigt Tansania pro Jahr 1 Mio.t Reis. Das Aroma von Saro hat die Herzen vieler erobert. Man hatte einige asiatische Sorten mit heimischen gekreuzt und einen Ertrag von 4 t pro ha erzielt. Der durchschnittliche Ertrag liegt bei 1,6 t pro ha. (DN 2.8.06)