Zur Erderwärmung: Auswirkungen und Maßnahmen - 02/2010

Aus Tansania Information
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Die Stadt Pangani wird in den nächsten Jahren wahrscheinlich überflutet, wenn nichts Konkretes unternommen wird, um die von der Erderwärmung verursachte dauernde Erosion der Küste zu beenden. Kleine im Indischen Ozean vor der Küste Tansanias liegende Inseln drohen ausgelöscht zu werden. Die Insel Maziwa (Tanga-Region) ist bereits verschwunden. Das Gleiche droht der Insel Mafia.

Batilda Buriani, Staatsministerin für Umwelt, sagte, der Regierung sei die Lage bekannt. An der Festlandsküste und auf den Inseln Sansibar und Pemba habe sie die Lage untersucht. An der Küste der Stadt Sansibar werde eine Mauer errichtet.

Buriani berichtete, die Global Environment Facility (GEF) habe 3,5 Mio. US$ für die Instandsetzung der Pangani Sea Wave Break Wall und der Küste zugesagt, ebenso für die Küsten Sansibars. Die Regierung teilte Mittel zu für die Anleitung der Gesellschaft in Umweltschutzprojekten. Führende Verwaltungsleute aller Ebenen, Schulen, Hochschulen und Zivilgesellschaft würden beteiligt. (Guardian 29.10.09; ThisDay 29.10.09)

Die Regierung beteiligt sich am 'Pfad des Grünen Wachstums', einer Initiative, die alle Sektoren untersucht und ihre CO2-Spuren einschätzt, und Ziele setzt für Unterbindung und Reduzierung ihrer CO2-Emission.

Das Programm Climate Change Impact Adaption and Mitigation (CCIAM), vom Königreich Norwegen finanziert, soll Studierenden ermöglichen, auf unterschiedlichen Gebieten, die mit Klimaveränderung zu tun haben, den Grad eines Magisters oder Doktors zu erwerben. Es geht darum, die Initiative Reduce Emission from Deforestation and Forest Degradation (REDD) erfolgreich durchzuführen. Das Programm wurde von der Sokoine University of Agriculture (SUA) in Zusammenarbeit mit der University of Dar-es-Salaam, der Ardhi University, der Tanzania Meteorological Agency (TMA) und mehreren norwegischen Institutionen entwickelt. Einige Absolventen werden an der SUA studieren, andere in Norwegen.

Als das CCIAM gestartet wurde, sagte Staatsministerin Batilda Buriani, die Regierung sei sich der Herausforderung bewusst, die die starke Abhängigkeit eines Großteils der Stadtbevölkerung von Holzkohle als Energiequelle darstellt. (DN 1.12.09; Guardian 1.12.09)

Bei der Eröffnung eines von Oxfam und dem Department for International Development (DFID) organisierten Forum zur Klimaveränderung in Dar-es-Salaam sagte Buriani, 60% Tansanias drohten zur Wüste zu werden. Man ermuntere die Menschen, wenn sie einen Baum fällen, zwei oder mehr Bäume zu pflanzen. (Guardian 4.12.09)

Ein Verantwortungsträger des Ministeriums für Naturschätze sagte, wegen der Erderwärmung würden einige Touristenattraktionen verschwinden oder ihre Anziehungskraft verlieren, z. B. die Gletscher des Kilimanjaro. Vor allem die jahreszeitlich wandernden Tiere würden verwirrt, die meisten verendeten, wenn sie dort, wo sie 'fette Weiden' erwarten, dürres oder überflutetes Land antreffen. Und die Touristen würden ihren Aufenthalt verkürzen und nie wieder kommen, wenn sie statt Sonnenschein Regengüsse erleben. Diese Faktoren würden dem wichtigsten gewinnabwerfenden Gewerbe Tansanias, dem Tourismus, Schaden zufügen. (DN 5.12.09)

Dar-es-Salaam schloss sich der globalen Bemühung um Reduzierung der CO2-Emission an, das berichtete Bürgermeister Kimbisa bei einer Versammlung von 80 Bürgermeistern und Verantwortungsträgern lokaler Verwaltungen aus 100 Ländern während der Klimakonferenz der UNO in Kopenhagen. Eine private Brikettfabrik sei nun in der Lage pro Jahr 9.600 t Briketts herzustellen. Dabei würden 1.040 t Festmüll verwertet und 38 Arbeitsplätze geschaffen. Die Briketts würden die Holzkohle ersetzen; im Augenblick verbrauchten die Einwohnern von Dar-es-Salaam pro Tag 18.369 t. Außerdem werde man neue verbesserte Herde herstellen. (DN 18-12-09; Citizen 18.12.09)

In einem Buch mit dem Titel 'Klimaveränderung und arme Stadtbevölkerung' heißt es, Dar-es-Salaam sei eine der 15 Städte, die von den Auswirkungen der Klimaerwärmung besonders betroffen sind. Es drohen vor allem Überflutung, Steigen des Meerspiegels und Erosion der Küste. Der Anstieg des Meeresspiegels vermehre bereits vorhandene Umweltprobleme, anhaltendere Überschwemmungen, Verlust von Feuchtgebieten, Zunahme der Versalzung des Grundwassers und des Bodens, stärkerer Einfluss einiger Schadstoffe. Die Vorstädte Kunduchi Beach und Bahari Beach sind bereits so stark erodiert, dass zu massiven Investitionen zu ihrem Schutz geraten wurde. (Citizen 21.12.09)

Vom 21.-27.2.10 findet in Dar-es-Salaam die vierte internationale Konferenz zur Community-Based Adaption to Climate Change statt. Man erwartet 100 Teilnehmende aus der ganzen Welt. Ziele des Treffens sind Austausch über die Entwicklungen in Bezug auf Anpassung, Planung und Praktiken bei der Verbreitung von Wissen unter Akteuren und Interessenvertretern. (Guardian 9.1.10)

Der 'Afrikanische Umwelttag' der Africa Union, der seit 2003 jeweils am 3. März veranstaltet wird, findet dieses Jahr in Tansania statt. Buriani sagte, die Konferenz sei eine gute Gelegenheit für diejenigen, die sich mit den Auswirkungen der Klimaveränderung beschäftigen, für ihre Technologie zu werben, denn es gebe einen Workshop und Ausstellungen. (DN 25.1.10; Guardian 25.1.10)