Zur Abwanderung von Fachkräften (Brain Drain) - 09/2007

Aus Tansania Information
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Gesundheitsminister Prof. Mwakyusa berichtete, mehr als 342 medizinische Fachkräfte, unter ihnen 111 Ärzte, hätten Tansania verlassen, um im Ausland fettere Weiden zu suchen. Bevorzugte Länder seien Botswana, Lesotho, Namibia, Malawi, Südafrika, Swaziland, Sambia und Simbabwe. Deshalb herrsche auf dem Gesundheitssektor Tansanias Mangel. Die Regierung sei nicht in der Lage, pro Jahr mehr als 200 Ärzte auszubilden. Das Studium eines Arztes koste sie ca. 40m/- TSh. Der 'brain drain' sei nicht nur für Tansania ein Problem, sondern für alle Länder Afrikas südlich der Sahara, betonte er. Mit den meisten der Länder, die Fachkräfte aufnehmen, habe die Regierung über die Möglichkeit einer Ausgleichszahlung gesprochen. Schuld am 'brain drain' seien schlechte Entlohnung und schlechte Arbeitsbedingungen. Die Regierung mühe sich ernsthaft, beides zu verbessern. - Prof. Mwakyusa berichtete im Parlament, die Regierung plane, den 'brain drain' des medizinischen Sektors durch höhere Löhne und ein verbessertes Leistungs-prämien-Paket zu stoppen. (DN 2./18./ 31.7.07; Citizen 31.7.07)

Eine CUF-Abgeordnete riet der Regierung, per Gesetz Fachkräften Berufstätigkeit im Ausland zu verbieten. Die Stellvertretende Gesundheitsministerin antwortete, im Jan. 06 habe die Regierung das Gehalt der Ärzte um nahezu 100 % angehoben. Weitere Verbesserungen seien im Juni 06 und im Juli 07 gefolgt. Die Regierung mühe sich, ihre medizinischen Fachkräfte zurückzugewinnen. Außerdem habe sie Investoren die Möglichkeit gegeben, sich an der Ausbildung zu beteiligen. (DN 31.7.07; Guardian 18.7.07)

Die afrikanischen Luftgesellschaften beklagen, immer mehr Piloten und Verkehrskontrolleure Afrikas würden von Unternehmen des Wes-tens abgeworben. Auch die Regierungen Afrikas werden kritisiert. Sie hätten sich im Fond niedergelassen und schützten ihre eigene Gesellschaft nicht. (Guardian 20.7.07)

Ein Repräsentant des Ministeriums für Industrie, Handel, Vermarktung sagte, die Regierung plane, den 'brain drain' in eine 'brain circulation' zu verwandeln, ein günstiges Umfeld schaffen, das Fachkräfte zur Rückkehr ermuntert. (DN 20.7.07)