Zum Verteidigungsheer Tanzania Peoples Defence Forces (TPDF) - 10/2008

Aus Tansania Information
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Zur Rekrutierung

Auf die Kritik eines Abgeordneten, bei der Rekrutierung der Soldaten gehe es nur um deren Körpergröße, reagierte der Stellvertretende Minister für Verteidigung und Nationalen Arbeitsdienst mit dem Hinweis, ein solches Vorgehen wäre diskriminierend. Neben anderem spiele auch die Bildung eine Rolle. Bei Auslandseinsätzen sei sie kein Hinderungsgrund. "Dank ihrer Ausbildung sind unsere Soldaten qualifiziert genug. Auf unterschiedliche Situationen können sie sich gut einstellen." Friedenschaffende Auslandseinsätze seien für die Verbesserung des Images Tansanias international entscheidend. Wichtig sei auch, dass die Soldaten dabei mit neuen Techniken konfrontiert werden. (DN 2.8.08)

Während der Parlamentsdebatte über den Haushaltsentwurf des Ministeriums für Verteidigung und Nationalen Arbeitsdienst sagten Abgeordnete aus Sansibar, die Rekrutierung der Soldaten entspreche der Struktur der Nation nicht. Die Jugendlichen aus Sansibar würden isoliert, nicht für Kadetten-Kurse ausgewählt. Die Führungskräfte favorisierten die Jugendlichen vom Festland. Führende Regierungsleute veranlassten die Heeresführung, ihre eigenen Kinder zu rekrutieren.

"Bis zur Union '64 hatte Sansibar ein eigenes Heer, genau wie Tanganjika", sagte ein Abgeordneter.(Guardian 20.8.08)

Bei einer Pressekonferenz zum 44. Jahrestag der Gründung der Tansania Peoples Defence Forces (TPDF) sagte Hussein Ali Mwinyi, Minister für Verteidigung und Nationalen Arbeitsdienst, unverzüglich werden die TPDF die Soldaten direkt aus den Lagern der Nationalen Arbeitsdienste des Festlandes und Sansibars, Heer zum Aufbau der Nation (JKT) und Heer zum Aufbau der Wirtschaft (JKU), rekrutieren, statt wie bisher einem Regions- oder Distrikts-Quoten-System folgend. Das solle für Fairness bei der Rekrutierung sorgen. "Aus allen Regionen kamen viele Klagen über unser bisheriges System."

Er betonte, es habe zwar einige dunkle Punkte gegeben, den Kagera-Krieg und die Kampagne auf den Comoren. Aber das Heer habe seine Pflicht, im Land und außerhalb seiner Grenzen für Friede und Ruhe zu sorgen, erfüllt. (DN 2.9.08; Guardian 20.8.08)

Zur Besoldung

Ein Abgeordneter forderte, die Soldaten-Rente müsse angehoben werden. 720/- TSh pro Tag reiche nicht aus. Ein anderer sagte, mit der monatlichen Zuwendung, die ein Soldat bekomme, könne er den Bedarf nicht decken. "Für drei Mahlzeiten pro Tag reicht das nicht." (Guardian 20.8.08)

Jubiläum der TPDF

Der 44. Jahrestag der Gründung der TPDF, wurde auf dem Heeresgelände in Dar-es-Salaam festlich begangen, umrahmt von der Heeres-Blaskapelle. Es gab sportliche Aktivitäten und Preisverleihungen nach sportlichen Wettkämpfen.

Die TPDF wurden 1964 gegründet, weil die Tanganjika Rifles wegen einer Meuterei aufgelöst worden waren. Bei der Meuterei ging es um Sold, um Beförderung und um die Entfernung britischer Beamter.

Ein Höhepunkt des Jubiläums war die Einführung eines neuen Heeres-Liedes. Im Nov. 07 waren alle, die dafür begabt sind, zur Teilnahme am Wettstreit aufgefordert worden. Aus 17 Vorschlägen wurde "Ich bin es, der Soldat" ausgewählt; der Verfasser erhielt 800.000/- TSh und eine Plakette. (Citizen 2.9.08)

Zum Einsatz auf den Comoren

Der Verteidigungsminister der Comoren nahm an den TPDF-Jubiläums-Feierlichkeiten teil, um für die Unterstützung des tansanischen Heeres bei der Beendigung gewisser Zwistigkeiten zu danken. <Siehe Tans.-Inf. 5/08 S. 3>. Ehrend gedachte man der beiden tansanischen Soldaten, die ihr Leben lassen mussten, beide jedoch nicht bei Kampfhandlungen, betonte der Generaloberst. Einer war bei der Landung des Heeres ertrunken, der andere infolge von Typhus gestorben. Den Witwen der beiden wurde das Beileid ausgesprochen und Unterstützung zugesagt. Alle Soldaten, die an der Aktion beteiligt waren, sollen eine Medaille bekommen. Diese Ehrenzeichen müssen aber erst hergestellt werden. (Citizen 2.9.08)