Zum Tourismus - 11/2011

Aus Tansania Information
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Zu Einnahmen, Besucherzahl

Der Tourismus trägt zum Bruttosozialprodukt ca. 17 % bei. Seit 2006 stiegen die Tourismus-Einnahmen um 31 %. 2010 betrugen sie 1,25 Mrd. US$.

782.699 Touristen besuchten Tansania. Die Zahl der Touristen stieg zwischen 2000 und 2010 von 501.669 auf 782.669. (DN 13.9.11; Guardian 6.7.11; East African Business 3.10.11)

Seit Jahren bringt der Tourismus Tansania die meisten Devisen ein. Er muss stärker gefördert werden. Die Regierung sollte Investoren ermutigen und auf die Errichtung erstklassiger Hotels drängen, Straßen, Eisenbahnnetz, Luft- und Seetransport verbessern. (Citizen 4.7.11)

Zu Tourismusprogrammen

Das East African Speakers Bureau (EASB) und der Dar-es-Salaam Tourist Executive Board (DTEB) planen den Tourismus Dar-es-Salaams zu fördern. Sie wollen die Sehenswürdigkeiten der Stadt herausstellen, sowie Seminare und Diskussionen für unterschiedliche in Dar-es-Salaam mit dem Tourismus befasste Personen veranstalten und fragen, was die Entwicklung des Tourismus in der Stadt behindert. Etwa 60 Taxifahrer lernten bereits, die Wünsche der Touristen zu erfüllen. In Dar-es-Salaam leben viele Menschen an Orten historischer und ästhetischer Bedeutung, ohne deren Chancen zu kennen.

Die Aktivitäten sollen am World Tourism Day, 27. September, ihren Höhepunkt erreichen. Alle Einwohner sollen beteiligt werden, damit Bedeutung und Beitrag des Tourismus für Tansania deutlich würden.

Außerdem wird das DTEB eine neue Touristenroute einweihen, 'Swahili Route' genannt. Sie verbindet Tanga, Sansibar, Dar-es-Salaam, Bagamoyo und Saadani. (Citizen 25.8.11)

Die Regierung revidiert die National Tourism Policy von 1999, um Kulturtourismus zu fördern, indem sie die heimische Bevölkerung beteiligt. Sie will den Lebensstandard der Menschen dadurch verbessern, dass sie an einen zuverlässigen Markt für ihre kunsthandwerklichen Produkte angebunden werden. (DN 13.9.11)

Ausbildung

Am Campus des National Tourism College in Arusha machten 53 Studierende ihre Abschlussprüfung. In Zusammenarbeit mit der französischen Regierung errichtete die Regierung in Dar-es-Salaam ein neues College, das Hotelmanagement lehrt und zu einem Diplom führt. Die Studierenden lernen den Dienst an der Rezeption, Kochen, Backen und Servieren, damit das Image Tansanias im Ausland gefördert wird. (Guardian 6.7.11)

In Dar-es-Salaam wurde ein modernes Tourismus-College eröffnet. Es soll pro Jahr 605 Studierende der Southern African Development Community (SADC) aufnehmen. Alle für zeitgemäße Ausbildung benötigten Einrichtungen, Labors und Konferenzräume sind vorhanden. (East African Business 3.10.11)

Zur Standardisierung der Angebote

Erstmalig lernten 17 heimische Kräfte, wie Hotels und Restaurants nach Standards der East African Community (EAC) einzugruppieren sind. Sie werden als anerkannte Assessoren der EAC zertifiziert.

Beim Abschluss ihrer Ausbildung sagte ein Verantwortungsträger der EAC, um vom Tourismus zu profitieren, müsse man mehr Wert auf Qualität als auf Quantität legen. Das Sterne-System helfe, bei potenziellen Besuchern Vertrauen zu wecken.

In Kenia und Ruanda wurden bereits Fachleute ausgebildet. (DN 3.9.11; Guardian 5.9.11)

Werbeaktionen

Nachdem etwa 20 heimische private und staatliche Reiseunternehmen in den USA an einer New York Times Travel Show teilgenommen hatten, um in Nordamerika die tansani-schen Attraktionen bekanntzumachen, stieg im Ngorongoro-Krater die Zahl der Touristen aus den USA gewaltig an. Von Januar bis Juli '11 waren es 99.532. Das allgemeine Interesse am Ngorongoro-Krater und anderen Parks hält an.

Bei der Travel Show organisierte die Ngorongoro Conservation Area Authority (NCAA) eine Verlosung, um die 'Destination Tanzania' zu fördern. Die Gewinnerin kann in Begleitung einer befreundeten Person die Attraktionen Ostafrikas besuchen.

Eine Repräsentantin des Tanzania Tourist Board (TTB) berichtete, Tansania habe in der Stadt New York ein sehr aktives TTB-Büro. Es ermögliche Partnerschaften mit den Luftlinien Ethiopian Airlines, South African Airways u. a..

TTB hat nun mehr als 1.600 Absolventen des Tanzania Specialist Training Programme für Reisevermittler. (Guardian 26.8.11)

Zusammen mit einer kompetenten Tourismus-Delegation besuchte der Minister für Naturschätze und Tourismus die USA, um zu Investitionen in Hotels und Lodges zu ermutigen und um Tourismuspartner zu treffen. Mit dem Präsidenten der US Tour Operators Association berieten der Mi-nister und seine Begleiter, wie man in Zusammenarbeit Touristen aus diesem Teil der Welt nach Tansania bringen könne. (Guardian 4.10.11)

Um die touristisch bedeutsamen Gebiete bekannt zu machen, lud Tansania 32 Mitglieder des diplomatischen Corps zu einer mehrtägigen Safari ein. Man hofft, dass sie helfen, Informationen über diese Attraktionen zu verbreiten. Die Regierung trug die Kosten für Verpflegung, Eintritte und Transport über Land; die Diplomaten zahlten für Flüge und Unterkunft. Außenminister Membe führte die Reisegruppe. (DN 18.10.11; Citizen 11.10.11)

Zu den Reisekosten der Touristen

Beim International Congress on Ethics and Tourism in Madrid bat der Minister für Naturschätze und Tourismus die Reiseagenturen, für Besucher Tansanias ein anderes Bezahlungssystem einzuführen, damit dieses Land auch vom Tourismussektor profitiere. Die Touristen müssten ihre Gebühren direkt an die Reiseunternehmen im Ausland entrichten; Tansania nehme nur die Eintrittsgebühren der Schutzgebiete ein. Das sei unfair, denn man gebe viel Geld aus für den Schutz derselben und für die Vermarktung in Übersee. Dass auch die Kosten für Unterbringung im Heimatland der Touristen beglichen werden, sei unfair. Ärgerlich sei, dass in den internationalen Hotelketten bisweilen auch für die schlechtbezahltesten Jobs Ausländer eingestellt werden. (Guardian 12.10.11)

Kulturelles Erbe

Um Tourismus und kulturelles Erbe zu fördern, will die Regierung alle wichtigen alten Paläste und Örtlichkeiten renovieren und sie als historische Stätten schützen. Wenn sie identifiziert und entwickelt sind, will man sie als nationales Erbe bekanntmachen. Bis 1962 gab es im ganzen Land Herrschaftsbereiche, jeder mit seinem eigenen Palast. Aber die meisten wurden weggeräumt weil sie nur noch Ruinen waren. Nach der Renovierung soll die lokale Bevölkerung zuständig sein. Das wird ihnen Dank Tourismus etwas einbringen. (DN 17.6.11)

Die Hadzabe, ein Volk der Jäger und Sammler in den Nordregionen Tansanias, sind vom Aussterben bedroht, wenn man ihnen nicht hilft, sich den Herausforderungen der Klimaveränderung zu stellen. Der Organisator eines Kurses für Medienleute sagte, zwecks Förderung des Kulturtourismus müssten die Hadzabe unter allen Umständen erhalten werden. Sie leben vom Sammeln wilder Früchte und von der Jagd. Ihr Gebiet ist bedroht, weil es in Schutzgebiete und Felder verwandelt wird. Außerdem machen Wilderer ihr Leben immer schwieriger, weil sie mit moderner Ausrüstung jagen. (Guardian 13.5.11)

Zum Schutz von Landschaft und Bevölkerung

Die Regierung stoppte den Bau zweier Hotels, die am Rand des Ngorongorokraters im Dorf Nainokanoka im Nordteil der Ngorongoro Conservation Area Authority (NCAA) errichtet werden sollten. Der Minister für Naturschätze und Tourismus sagte, das Gebiet müsse natürlich und frei vom Stress durch Menschen bleiben. Die Regierung sei verpflichtet, dieses Erbe zu erhalten. Er bat die NCAA, außerhalb des Schutzgebietes einen Platz für die beiden Hotels zu suchen.

UNESCO, heimische und internationale Umweltschützer hatten den geplanten Bau der Hotels scharf kritisiert und gefordert, dass die Bevölkerungszahl in dem geschützten Gebiet verringert wird.

Schon früher hatten Landwirte, die im Bereich der NCAA leben, den Minister gebeten, den Bau der Hotels zu stoppen, denn sie brächten der heimischen Bevölkerung keinerlei Nutzen. Die Gebiete, auf denen Hotels errichtet wurden, seien zum Großteil Weideland, was zu häufigen Konflikten mit den Investoren geführt habe. (Guardian 14.7.11; Arusha Times 16.7.11)

Walhai-Beobachtung

Weil man seit kurzer Zeit immer mehr Walhaie im Mafia Marine Park sieht, fördert dessen Verwaltung Touristen-Angebote zur Beobachtung dieser Tiere. Sie leben von Plankton wie der Wal, werden 14 m, bisweilen auch 18 m lang. Unlängst waren 37 Walhaie in einem Gebiet zu sehen.

Der Walhai bleibt nicht bei der Insel Mafia. Wenn das Plankton knapp wird, zieht er nach Mosambik oder Kenia, auch bis Indien und in den Fernen Osten.

Für die Walhaibeobachtung zahlt man 15 US$. (DN 27.8.11)