Zum Schulwesen - 01/2011

Aus Tansania Information
Version vom 6. Januar 2019, 20:23 Uhr von imported>Sysop (1 Version importiert)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Zur Lesekultur

Die Zahl der Analphabeten nahm während der letzten 30 Jahre zu. In den 1980er Jahren waren nur 10 % der Bevölkerung Analphabeten, nun sind es 28%, mehr als in Kenia und Uganda. Die Regierung ist entschlossen, den Trend umzukehren. (DN 25.8.10)

Bei der Präsentation des Buches 'Future Forward' sagte sein Verfasser, er habe es speziell für die kommende Generation geschrieben. Die Eltern sollten die Kinder ermuntern, eine Lesekultur zu entwickeln. Infolge des Zugangs zu Internet und Fernsehen sei sie geschwunden. Er plane, sein Buch kostenlos an alle Schüler und Schülerinnen zu verteilen, weil sie mit dem Kauf von teuren Schulbüchern übermäßig belastet seien. (Guardian 1.12.10)

Auszeichnung Tansanias

Die UNO zeichnete Tansania aus, weil es fünf Jahre vor der für das Erreichen der Millennium Development Goals gesetzten Frist mit 95 % Einschulung einen eindrucksvollen Fortschritt in Richtung 'Primarschule für alle' gemacht hatte. In Vertretung Kikwetes nahm Premierminister Pinda die Auszeichnung bei der 65. UN Generalversammlung in New York entgegen. (DN 21.9.10; Citizen 21.9.10)

Änderung des Schulsystems geplant

Ab 2012 sollen alle Schüler und Schülerinnen nach Klasse 7 vier Jahre eine Sekundarschule besuchen, mit Form IV abschließen. Alle kommunalen Sekundarschulen müssen zusätzliche Klassenzimmer errichten.

2015 besuchen voraussichtlich bis zu 30 % (4 Mio.) der Schüler und Schülerinnen Form V und VI; 12 % von ihnen studieren an einer Universität.

Im November 2010 sollen 19.204 neue Lehrkräfte eingestellt werden.

Die Pläne der Regierung fanden überwältigende Unterstützung. Doch die meisten Experten und Bildungsfachleute erwarten ernstzunehmende Probleme bei der Umsetzung. Sie stellen in Frage, dass die Regierung genug Mittel und Kapazitäten hat. (Guardian 27./28.10.10)

Zu Gebühren

In einer Regierungsanweisung an alle Sekundarschuldirektoren heißt es, Schüler und Schülerinnen, die das Schulgeld nicht bezahlt hatten, dürften nicht wieder nach Hause geschickt werden. Die Regierung werde unverzüglich gegen Zuwiderhandelnde vorgehen. Die Direktoren sollten das Schulkuratorium konsultieren und mit Eltern und Schülern beraten, dann die getroffene Vereinbarung der Bildungskommission mitteilen. An Beiträgen dürften ausschließlich die von der Regierung aufgelisteten eingesammelt werden. Für Tagesschüler seien das insgesamt 60.000/- TSh, für Internatsschüler 110.000/- TSh. (Guardian 16.4.10)

Prüfungen

Nach Klasse 7: Schüler und Schülerinnen konnten die zweitägige Prüfung nach Klasse 7 in aller Ruhe ablegen, ohne dass es Klagen gab wegen Durchsickerns von Prüfungsaufgaben. In den Schulen herrschte eine ruhige Atmosphäre, die Sicherheitsvorkehrungen waren sehr strikt.

Doch in einem Distrikt der Mwanza-Region wird demnächst gegen fünf Lehrkräfte, die man wegen Diebstahls von Prüfungsaufgaben verhaftet hatte, Klage geführt. Bei ihnen waren Blätter mit Antworten auf 50 Fragen und eine Liste mit 30 Schülern und Schülerinnen, die die Blätter erhalten sollten, gefunden worden.

53,5 % der Schüler und Schülerinnen bestanden die Prüfung (09 nur 49,41 %); 48,89 % von ihnen sind Mädchen. 292 Schüler und Schülerinnen mit einer Behinderung bestanden die Prüfung. Das Prüfungsergebnis von 77 Mädchen und 47 Jungen wurde wegen schlechten Verhaltens im Prüfungsraum zurückgehalten. 95,3 % derer, die die Prüfung bestanden, können eine staatliche Sekundarschule besuchen, das sind 2,3 % mehr als im Vorjahr.

Das Schicksal der Schüler und Schülerinnen (46,5 %), die nicht bestanden haben, hängt davon ab, ob die Regierung sie u. U. doch zulässt. (DN 9.9.10; Guardian 7./9.9./ 4.12.10, Citizen 4.12.10)

Nach Form IV: 1.487 Schüler und Schülerinnen, die sich für die Prüfung nach Form IV (Klasse 11) angemeldet hatten, wurden ausgeschlossen. Sie hatten gefälschte Berichte über ihre Prüfung nach Form II vorgelegt.

Laut National Examination Council (NECTA) verliefen die Prüfungen nach Form IV ruhig, ausgenommen einige Versuche, zu betrügen. Sie wurden unverzüglich gestoppt. Berichte massenhaften Durchsickerns von Prüfungsaufgaben, seien falsch. Die Maßnahmen der letzten Jahre seien erfolgreich gewesen.

Nach einer umfassenden Neubesetzung im NECTA scheint der Diebstahl von Examenspapieren unter Kontrolle zu sein. Er war fast Tradition geworden, (DN 19.8./ 13.10.10)

Zu den Lehrkräften

Erziehungsminister Maghembe sagte, 14.500 Lehrkräfte, die im Finanzjahr 10/11 ihr Examen machen, werden in ländlichen und abgelegenen Gebieten angestellt, keinesfalls in einer Stadt. (Guardian 14.7.10)

143 Lehrkräfte wurden entlassen, weil sie bei Prüfungen betrogen oder Zeugnisse gefälscht hatten oder nicht angemessen qualifiziert sind. (DN 19.8.10)

16 japanische Lehrkräfte für naturwissenschaftliche Fächer unterrichteten an einer Sekundarschule der Küsten-Region.

Der Direktor der Schule berichtete, während der sechs Monate, die ein Mathematiklehrer aus Japan unterrichtete, hätten die Schüler und Schülerinnen den Unterricht gemocht. Nun habe er die Japan International Cooperation Agency (JICA) über das Erziehungsministerium um mehr Lehrkräfte gebeten.

Ein Schüler aus Form III erzählte: "Der Lehrer erreichte, dass wir das Fach jetzt mögen, denn er wollte, dass wir es kapieren, anders als unsere Lehrkräfte, die viel vom Verhauen halten."

"Wir luden Lehrkräfte aus benachbarten Schulen zu einem Workshop ein", berichtete der Direktor. "Am Morgen besuchten unsere Lehrkräfte den Unterricht der japanischen Lehrkräfte, am Nachmittag die Japaner den unserer Lehrkräfte. Danach wurde diskutiert. 57 Lehrkräfte nahmen teil."

Den Lehrkräften wird nun geraten, ihren Unterrichtsstil zu verändern, ihre Unterrichtsstunden mehr interaktiv und freundlicher zu gestalten. Ihre Art, Naturwissenschaften zu unterrichten, sei zu konservativ. Das führe u. a. dazu, dass die Schüler und Schülerinnen diese Fächer hassen. (DN 24.8.10)

Der Rat des Manyoni-Distrikts (Singida-Region) setzte die Entlohnung von 35 Sekundarschuldirektoren aus, weil sie nicht an der ihnen zugewiesenen Arbeitsstelle waren. "Ich will, dass Sie wissen, solange Sie angestellt sind, dürfen Sie ihren Arbeitsort nicht verlassen, ehe fünf Jahre Ihres Vertrages abgeschlossen sind", erklärte der Distriktexekutivdirektor. (Guardian 3.9.10)

Eine Direktorin von HakiElimu riet der Regierung, sich mehr um Praktikanten und Praktikantinnen zu kümmern, damit sie neue Unterrichtsmethoden akzeptierten und der sich verändernden Welt gewachsen seien. (Guardian 26.11.10)

Protest wegen Missbrauchs

Klärung bezüglich 'Protest wegen Missbrauchs'

Ergänzung aus Tansania-Information 10/2011 S.2: Wegen des erwähnten Vorfalls besuchte Frau Susanne Seifert, Vertrauensanwältin der deutschen Botschaft in Dar-es-Salaam, die Chief Wanzagi Girls' Secondary School. "Die Sache wurde aufgeklärt. Es handelte sich um eine unhaltbare Verdächtigung", schrieb Frau Seifert. "Ich habe mit allen Beteiligten ausführliche Gespräche geführt und mir wurde glaubhaft gemacht, dass es nicht zu einem Missbrauch einer Schülerin gekommen ist. Bedauerlicherweise wurde im Guardian übereilt berichtet und nie richtig gestellt."

Ursprüngliche Meldung

Schülerinnen der Chief Wanzagi Girls' Secondary School (Musoma-Distrikt, Mara-Region) zogen zum Büro der Roman Catholic Church Musoma-Urban Diocese, um dem Bischof zu berichten, dass die Schulleitung nicht in der Lage sei, ihre Probleme zu lösen. Drei Schülerinnen seien suspendiert worden, weil sie den Missbrauch durch einen Lehrer, der ein Geistlicher sei, aufgedeckt hatten. Einen ganzen Tag hätten sie nichts gegessen, aber nichts sei geschehen. Nach dieser Aktion suspendierte die Schulleitung 100 Schülerinnen aus verschiedenen Landesteilen für zwei Wochen. "Danach muss jede mit ihren Eltern kommen, um zufriedenstellend zu erklären, warum man ihr erlauben solle, weiterhin die Schule zu besuchen, nachdem sie an der illegalen Demonstration teilgenommen hatte", betonte die Direktorin. (Guardian 16.8.10)

Schüler mit einer Behinderung

Kinder mit Albinismus können an der Hady Academy am Stadtrand von Arusha kostenlos den Unterricht besuchen. 20 wurden bereits zusammen mit 28 Waisenkindern und Kindern armer Familien aufgenommen. Damit will man gegen die Stigmatisierung kämpfen, die diesen Kindern bei der Einschulung begegnet. Es wird auch für die Sicherheit der Albino-Kinder gesorgt. Manche, die in Arusha wohnen, fürchten, sie könnten auf dem Weg in die Schule oder nach Hause überfallen werden. (Arusha Times 25.11.10)

Schüler nicht sesshafter Ethnien

er Rat des Karatu-Distrikts (Manyara-Region) sieht in seinem Haushalt 70mrd/- TSh für die Schulbildung der Hadzabe-Kinder vor. Die Kinder besuchen eine Internatsschule im Ort Karatu. Sie sollen Nahrung, Schuluniformen und andere Dinge, die sie dort benötigen, bekommen. Ein Verantwortungsträger des Distrikts sagte, das verringere die Gefahr, dass dieses Volk von Jägern und Sammlern, letzter Rest der Buschleute Ostafrikas, ausstirbt. (Guardian 23.2.10)

Acht Mädchen der Arusha-Region, die die Primarschule mit einem guten Examen abgeschlossen hatten, betonten, zwinge man sie, eine Sekundarschule zu besuchen, begingen sie Suizid. Die sieben Jahre seien genug. Ihre Altersgenossinnen hatten ihnen gesagt, wenn sie nicht frühzeitig heirateten, bekämen sie keinen Mann, denn im Maasai-Land bevorzugten die Männer junge Ehefrauen. Ein kommunaler Verantwortungsträger berichtete, einige Mädchen seien weggezogen, "aber wir folgen ihnen; wenn nötig wird die Polizei eingesetzt." (DN 15.3.10)

Etwa 40 Maasai-Mädchen des Siha-Distrikts (Kilimanjaro-Region), durften nach dem Examen nach Klasse 7 nicht weiter in die Schule gehen, weil sie von ihren Eltern für die Hochzeit vorbereitet wurden. Nachdem sich Regierung und führende Kirchenleute für sie einsetzten, konnten sie endlich doch in eine Sekundarschule eintreten. (Guardian 18.7.10)

Das Amusoi Centre in Arusha kümmert sich um die Bildung von Kindern der Datoga, Maasai, Ndorobo und Hadzabe. Mehr als 20 Mädchen ermöglichte es, wieder die Schule zu besuchen. Sie waren entweder verlobt, der Brautpreis schon entrichtet, oder in jungen Jahren bereits verheiratet worden. Die meisten hatten Klasse 7 oder Form IV (Klasse 11) bereits abgeschlossen. Wahrscheinlich waren sie verheiratet worden, weil ihre Eltern den Brautpreis bekommen wollen. (Arusha Times 12.11.10)

Deutschunterricht

Die Regierung will in einigen Sekundarschulen Unterricht der deutschen Sprache einführen. Die Direktorin des Goethe Instituts in Dar-es-Salaam berichtete, das Programm 'Schools: Partner for the Future' (PASCH) werde vom deutschen Außenamt finanziert. Weltweit solle ein Netzwerk mit 1.500 Partnerschulen - zwei davon in Tansania - entstehen. Der deutsche Botschafter sagte, das Anliegen der PASCH-Initiative sei, das Interesse junger Leute am modernen Deutschland zu wecken und internationalen Dialog zwischen den Hauptakteuren der künftigen Generation zu fördern.

Drei Schüler der beiden Schulen besuchten im Sommer 2010 in Deutschland ein Sommer-Jugendlager und trafen dort Schüler und Schülerinnen der anderen PASCH-Partner-Schulen.

Im Dezember 2009 wurde die PASCH-Initiative in Tansania durch die Unterzeichnung eines Abkommens durch das Erziehungsministerium, das Amt des Premierministers und das Goethe-Institut Tanzania gestartet.

Das Goethe-Institut kooperierte von 1962-98 mit der Regierung Tansanias, 2008 wurde es erneut gegründet. (The Express 25.11.10)

Zu schlechten Leistungen

Der amtierende Direktor des Instituts für Erwachsenenbildung sagte, die Regierung habe den Bildungssektor ausgebaut, aber es gelang ihr nicht, für gute Bildung zu sorgen. Nun können einige nach Klasse 7 nicht einmal ihren eigenen Namen schreiben. Wie zu Nyereres Zeiten müsse es lesbare Bücher geben, die vom täglichen Leben handeln. (DN 2.3.10)

In einem Bericht über die Leistungen nach Klasse 7 heißt es, die Hälfte der Kinder kann nicht englisch lesen, von fünf Kindern eines nicht einmal Swahili der Klasse 2, in Mathematik beherrschen von zehn nur sieben Kinder den Stoff von Klasse 2. 32 % können nicht multiplizieren.

Kinder aus der Stadt schneiden etwas besser ab, als die vom Land, Mädchen sind in Swahili etwas besser als Jungen, in Englisch und Mathematik ist der Unterschied minimal. Kinder deren Mutter die Schule besuchte, sind besser, Kinder deren Mutter in einer Sekundarschule war, sind besonders gut. Ein Experte sagte, es sei gefährlich, die hohe Rate der Einschulung und die neuen Gebäude zu feiern, wenn viele Kinder nach Klasse 7 nicht lesen und rechnen können. (DN 11.10.10; Guardian 12.9.10; Express 30.9.10)

Drei Sekundarschulen in der Stadt Bukoba (Kagera-Region) blieben in diesem Jahr geschlossen: Weil sich die Leistungen in Primarschulen Jahr für Jahr verschlechterten, gab es nicht genug qualifizierte Schüler und Schülerinnen. (DN 29.11.10)

In der Morogoro-Region legten 46.308 Jugendliche die Prüfung nach Klasse 7 ab. 2.629 erhielten in Mathematik 0 Punkte. In 33 der 774 Schu-len bestand kein einziger Schüler, keine einzige Schülerin die Mathematikprüfung. (DN 10.12.10)

Mangel an Lehrmitteln, Mobiliar

In einer Dar-es-Salaamer Primarschule müssen mindestens 720 Kinder auf dem Boden sitzen. Die Schule hat für die 1.080 Kinder zehn Klassenzimmer. In manchen sitzen mehr als 200; erlaubt sind 45. Benötigt werden 40 Lehrkräfte; es gibt nur 17. Für die Schüler und Lehrkräfte gibt es nur zwei Toiletten. (Guardian 24.3.10)

Die Regierung nannte den endemischen Mangel an Lehr- und Lernmaterial in staatlichen Schulen schändlich und peinlich. Sie werde sich aufs ernsthafteste darum kümmern, sagte Erziehungsminister Maghembe. (Guardian 25.3.10)

Der Regional Commissioner von Dar-es-Salaam schlug ein System vor, nach dem alle Schüler und Schülerinnen, die in eine Sekundarschule aufgenommen werden, ihren eigenen Schultisch mitbringen. Das würde die momentane Verpflichtung, Geld beizusteuern, ersetzen und sehr rasch das Problem beheben. Es komme vor, dass unehrliche Leute das Geld zweckentfremden. Das sei mit den Tischen nicht möglich, betonte er. Nach Ende der Schulzeit könnten die Eltern bei einer Feierstunde die Tische der Schule vermachen und dafür Lob empfangen. (Guardian 20.4.10)

Zur Schulspeisung

Die Regierung gab bekannt, das Programm, das es seit Jahren in fünf Regionen gibt, werde auf alle Primarschulen des Landes ausgeweitet. Eine Arbeitsgruppe prüft, wie man es am besten durchführen kann. Es ist bewiesen, dass Schulspeisungen Schulbesuch und Leistungen steigern. Im Longido-Distrikt (Arusha-Region) verlassen seit Einführung der Schulspeisung weniger Kinder vorzeitig die Schule; ihre Leistungen verbesserten sich. Im Singida-Distrikt stieg der Schulbesuch dank Schulspeisung auf 95%. Dort müssen sich die meisten Kinder sehr früh auf den Schulweg machen, wahrscheinlich mit leerem Magen.

Der Regierung gebührt Lob für die Entscheidung, das Schulspeisungsprogramm auf das gesamte Land auszudehnen. Sie sollte dafür sorgen, dass es rasch Wirklichkeit wird.

Dank einer Initiative des World Food Program 'Food for Education' gibt es in 400 Primarschulen der Regionen Arusha und Manyara ein Mittagessen. (DN 8.6.10, Guardian 5./7./8.6.10; Arusha Times 2.10.10)

Dank eines Projektes von Feed the Children Tanzania, eines Zweigs einer in den USA beheimateten, in neun Ländern Afrikas tätigen Nichtregierungsorganisation, bekommen im Kisarawe-Distrikt (Küsten-Region) ca. 5.000 Primarschulkinder jeden Tag eine Mahlzeit. Das Projekt soll den Kindern helfen, sich im Unterricht zu konzentrieren. Die Eltern müssen pro Kind täglich 100/- TSh beisteuern. (DN 23.11.10)

"Böse Geister"

In einer Schule in Dar-es-Salaam wurden mindestens 20 Mädchen der Klasse 7 ohnmächtig, nachdem angeblich ein starker Wind durch das Schulzimmer geweht hatte. Böse Geister seien schuld, hieß es. Panik brach aus, als auch in Parallelklassen Mädchen ohnmächtig wurden.

Die Schulleiterin, betonte, noch nie sei so etwas vorgekommen. Sie bat die Lehrkräfte, Gebete zu sprechen. Bis dahin waren die meisten wieder zu Bewußtsein gekommen. Es handelte sich ausschließlich um Mädchen, die in der Folgewoche die Prüfung nach Klasse 7 ablegen sollten. Viele Eltern kamen eilends in die Schule, nachdem sie gehört hatten, böse Geister hätten die Schule "überfallen".

Einer von mehreren Geistlichen, die man gerufen hatte, um interreligiöse Gebete zu sprechen, berichtete, es sei ihm gelungen, böse Geister zu vertreiben. "Jetzt können die Schülerinnen unbesorgt mit dem Unterricht fortfahren", sagte er. (Citizen 30.8.10)