Zum Kampf gegen Piraten - 11/2011

Aus Tansania Information
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Unterstützung

Bei einer Pressekonferenz mit Außenministerin Hillary Clinton in Dar-es-Salaam sagte Präsident Kikwete, Tansania benötige leistungsstärkere Schiffe, um sich am Kampf gegen Piraterie im Indischen Ozean erfolgreicher beteiligen zu können. Er dankte den USA für ihre Unterstützung, vor allem bei der Ausbildung von Sicherheitsbeauftragen, bat aber, man möge Tansania ein größeres Schiff zur Verfügung stellen.

Clinton erwiderte: "Die USA sind beeindruckt von den Anstrengungen der tansanischen Regierung und geben dem Land jegliche notwendige Unterstützung für die Beendigung der Piraterie."

Kikwete berichtete, die Piraterie im Indischen Ozean habe zugenommen; seit März habe man elf Piraten festgenommen und vor Gericht gestellt. (DN 14.6.11; Guardian 14.6.11)

Auswirkungen, Aktionen

Der tansanische Verteidigungsminister sagte, die Aktionen der Piraten im Indischen Ozean hätten den Verkehr der Frachtschiffe, die an tansanischen Häfen, vor allem am Hafen Dar-es-Salaams, anlegen, geschadet. Manche Schiffsbesitzer mieden die Route nahe der ostafrikanischen Küste; einige entschieden sich für die längere, teurere Route.

Er betonte, die Regierung habe die Kriegsmarine für den Kampf gegen somalische Piraten verstärkt. (DN 14.7.11)

Der Generalmajor der Kriegsmarine versicherte, die Piraterie an Tansanias Küste sei zurückgegangen. "Es gelang der Marine, die meisten Piraten in unserer 300 km breiten Wirtschaftszone auszurotten. Aber jenseits dieser Grenze verfolgen wir sie weiterhin", sagte er. Doch es fehle an Ausrüstung und modernen Kriegsschiffen. Im Augenblick plane man gemeinsame Patrouillen und Übungen mit der Kriegsmarine Südafrikas, Mosambiks und anderer SADC-Mitglieder. (DN 5.9.11)

Kooperation

Die Verteidigungsminister der Southern African Development Community (SADC) verfolgen eine gemeinsame Strategie, um die Piraterie im Indischen Ozean zu bekämpfen.

Die Minister Mosambiks, Südafrikas und Tansanias bildeten aus den Kommandeuren ihrer Kriegsmarine eine Eingreiftruppe.

Sie wird mit anderen Unterstützergruppen eng zusammenarbeiten, um den Kampf gegen die Piraten anzuführen. Tansania, die Komoren und Mosambik litten am meisten unter den Piratenangriffen, sagte der tansanische Verteidigungsminister. (DN 17.8.11)

Die fünftägigen militärischen Übungen der SADC-Länder mit 500 Personen verliefen erfolgreich. Auch Kenia beteiligte sich.

Bei ähnlichen Übungen sollen auch Binnenländer, z. B. Burundi, Ruanda und Uganda, die für ihren Handel den Indischen Ozean benötigen, mitmachen.

Der Direktor der SADC-Kriegsflotte sagte, Tansania solle Mittel bereitstellen, um die Bemühungen der SADC im Kampf gegen die Piraterie zu unterstützen. Er könne nur gelingen, wenn Mitgliedsländer Mittel, incl. Geld, zur Verfügung stellten. Dann könne man Schiffe und Flugzeuge für Patrouillenflüge kaufen. "Das Meer ist sehr groß, deshalb kann der Kampf gegen die Piraterie einzelnen Ländern nicht gelingen", betonte er. (DN 5.10.11; Guardian 6.10.11; Citizen 6.10.11)

Angriff abgewehrt

Am 5. Oktober versuchten Piraten ein brasilianisches Schiff zu entführen, das 40 km nördlich der Insel Mafia Öl- und Gasvorkommen untersucht. Es rief um Hilfe. Den beiden Kriegsschiffen, die es bewachten, gelang es, die Entführung zu verhindern und nach einem zweistündigen Feuergefecht sieben Piraten festzunehmen. Nachdem sie bei einem Verhör zugegeben hatten, dass sie Somalis sind, wurden sie der Polizei für weitere juristische Schritte überantwortet.

Die Zahl der in Tansania inhaftierten Piraten stieg damit auf 18.

Die Piraten hatten ihre Waffen ins Meer geworfen und ihr Schiff den Meereswellen überlassen.

Das Militär untersucht, ob der Angriff u. U. vom Festland her unternommen wurde.

Tansania erlebt eine ganze Welle illegaler Einwanderer. Manche werden von Einheimischen unterstützt.

Dieser ist der zweite Angriff auf ein Schiff, das nach Öl und Gas sucht. Der erste geschah im September 2010. (DN 5./6./7.10.11; Guardian 6.10.11; Citizen 6.10.11)

Zur Sicherheit in Tansania

Der Minister für Naturschätze und Tourismus betonte, die Regierung habe für Einwohner und Gäste die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Tansania sei eines der sichersten und erfreulichsten Reiseziele Afrikas. Bedauerlicherweise habe es einige Warnungen vor Reisen in Ostafrika, Tansania incl., gegeben.

Entführungen von Touristen, von denen kürzlich berichtet wurde, seien weit weg von Tansanias Grenzen vorgefallen. Ende September wurde an der Küste im Norden Kenias eine 66-jährige Französin mit ihrem Rollstuhl zu einem wartenden Boot gebracht und nach Somalia entführt. (DN 7.10.11; Guardian 7.10.11)