Zum Bergbau - 09/2011

Aus Tansania Information
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Entschädigung

Die Regierung sorgte dafür, dass die Differenzen zwischen der Barrick Gold Mine Company (Mara-Region) und sieben benachbarten Dörfern ausgeräumt werden. Die Firma zahlt den Dorfbewohnern, die in der Vergangenheit direkt unter ihren Aktivitäten gelitten hatten, 700.000 US$ als Entschädigung. "Ich sagte ihnen, dauerhafter Friede kann nur durch Kooperation von Dorfbewohnern mit der Barrick-Verwaltung erreicht werden", berichtete der Innenminister. Die Firma erklärte, sie sei bereit, soziale Verantwortung zu übernehmen. (DN 13.8.11)

Entwicklungsarbeit

Der Betreiber der Bulyanhulu Gold Mine (Kahama-Distrikt, Shinyanga-Region) wird eine 60-km-Wasserleitung legen, über die die benachbarten Dörfer und drei in der Nähe liegende Distrikte mit Trinkwasser versorgt werden. (DN 41.7.11)

Gefährdung

Die Einwohner eines Dorfes, das nahe bei einer Gold-Mine liegt, baten die Regierung, ihnen die Bedrohung ihrer Gesundheit und Sicherheit durch die von der Mine verursachten ökologischen Probleme zu ersparen und sie in eine andere Gegend umzusiedeln. Kürzlich hätten 43 Häuser durch eine starke Explosion Sprünge bekommen, doch bei keinem sei die Beschädigung erfasst worden. Verantwortliche der Mine hätten sie angewiesen, sich zu bestimmten Zeiten außerhalb ihrer Häuser aufzuhalten. Sie sollten die Umsiedlung beantragen, habe man ihnen geraten.

Besonders für Menschen mit hohem Blutdruck seien die Explosionen ein Problem; man spüre sie noch in 20 km Entfernung; die Kinder litten wegen des Staubs unter Husten, klagten die Dorfbewohner. (Guardian 19.4.11)

Das Tanzania Interfaith Standing Committee on Economic Justice and Integrity of Creation äußerte sich bestürzt in Bezug auf die Not der rund um Bergbaugebiete in Nyamongo und Geita lebenden Bevölkerung. Mitglieder des Komitees sind der Christian Council of Tanzania (CCT), der Muslim Council of Tanzania (Bakwata) und die Tanzania Episcopal Conference (TEC). Sein Vorsitzender, Erzbischof Ruzoka, sagte, was sie dort erlebt hätten, sei absolut ungerecht. Umweltzerstörung, Vergehen gegen die Menschenrechte, Enteignung von Land und unangemessene oder vollständig ausbleibende Entschädigung hätten sie dort beobachtet. Das Komitee drängt die Regierung, sich um die Wasserverschmutzung in der Mara-Region zu kümmern. Im Tigithe River sei die Belastung mit Schwermetallen weit höher als von der WHO akzeptiert. <Vergl. Tans.-Inf. 8/09 S. 8>

Weil die Bergbau-Gesellschaften in ausländischer Hand seien, müsste sich die internationale Gemeinschaft um die Vergehen gegen die Menschenrechte kümmern und die Aktivitäten ihrer Gesellschaften in Übersee beaufsichtigen, damit sie fair und gerecht handelten.

An diesem offiziellen Besuch beteiligten sich auch Geistliche aus Südafrika, Botswana, Sambia, Kanada und Norwegen. (DN 23.7.11)

Konfrontation

Berichten zufolge drangen in die North Mara Gold Mine (Tarime-Distrikt, Mara-Region) 2010 als mehr 150.000 Einwohner der ringsum liegenden Dörfer ein, um Goldsand zu holen. "Im Dezember '10 waren es in einer Nacht mehr als 1.000", berichtete ein Mitarbeiter der Mine. Als die Polizei eingriff, wurden mindestens drei Zivilisten erschossen, 91 Angestellte schwer verletzt, mehr als 800 eingedrungene Personen verhaftet, 87 von ihnen verurteilt. Sie hatten im Abbaugebiet ihren eigenen Sprengstoff eingesetzt. Es gab 367 Explosionen.

Um die Mine soll ein Zaun errichtet werden. "Auch wenn sie eine Mauer bauen, verschwenden sie ihre Zeit, bis sie kapieren, dass wir die Eigentümer dieses Gebietes sind", sagte einer der Dorfbewohner. Die Jugendlichen werfen der Mine vor, sie verwende Unsummen für die Sicherheit, statt für Entwicklung wie Bildung, Gesundheit, Straßen und Wasserversorgung.

Die Regierung plant, alle an der Mine stationierten Polizisten abzuziehen. Sie sei die Klagen über deren Verhalten leid, sagte Innenminister Nahodha. Im Mai '11 waren fünf Personen während Zusammenstößen zwischen Dorfbewohnern, die Goldsand stehlen wollten, und der Polizei erschossen worden. Die Leitung der Mine bat um eine Verlängerung der Polizeipräsenz, bis der von ihr geplante Zaun rings um das Gebiet fertig sei.

Nahodha fordert, die neben der Mine lebende Bevölkerung müsse entschädigt und umgesiedelt werden. Eine der Hauptursachen für das Eindringen der Dorfbewohner sei, dass kein Abstand sei zwischen sehr vielen Häusern und der Mine. (DN 1.2./12.7.11)

Probleme der Bergleute

Die Vorsitzende der Tanzania Women Miners Association (Tawoma) beklagte, wegen sehr strenger Bedingungen könnten die Begleute nicht an die Darlehen kommen, die seit 2010 zur Verfügung stehen sollten. Nur zwei Mitglieder hätten bisher von dem Fonds profitiert. Eine Bedingung sei ein Geschäftsplan; vielen sei es unmöglich, einen solchen vorzulegen. Es sei höchste Zeit, dass die Regierung prüft, wie sie die kleinen Bergleute unterstützen könne, damit ihr Beitrag zur Wirtschaft spürbar werde. (Guardian 23.7.11)

Rückbau

Die Regierung plant, ein neues Bürgschaftssystem, um sicherzustellen, dass Bergwerksgelände nach der Schließung saniert werden. In Kooperation mit der Tanzania Mineral Audit Agency (TMAA) müssen die Firmen Bargeld (entsprechend der Größe des Projektes) hinterlegen als Kaution für Sanierung, falls der Unternehmer verschwindet, ohne das Nötige zu erledigen. Die TMAA untersuchte in mehreren Ländern, welcher Art und Höhe die Kaution sein müsste. (Citizen 1.6.11)

Umweltschutz

Der Vorsitzende der Agenda Tanzania, einer NIchtregierungs-Umweltschutzorganisation, sagte, die Leitlinien und Gesetze Tansanias müssten geändert werden, damit die Verwendung von Quecksilber im Bergbau geregelt werden könne. "Nachdem die Regierung das Abkommen Strategic Approach to International Chemical Management unterzeichnete, sollte sie dafür sorgen, dass die Leitlinien des Landes allen SAIC-Grundsätzen entsprechen", betonte er. (Citizen 22.12.10)

Unfall

In der Mara-Region wurden in einer Gold Mine zwei Bergleute verschüttet. Sie wurden gerettet und ins Krankenhaus in Musoma gebracht. (DN 9.6.11

In einer Goldmine der Geita-Region fanden vermutlich 20 bis 30 Bergleute den Tod; ca. 100 entkamen knapp. (Guardian 24.1.11)