Zu gentechnisch veränderten Lebensmitteln, Einspruch der Christenrates - 04/2006

Aus Tansania Information
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Charles Keenja, damals Landwirtschaftsminister, erklärte Anfang '05, gentechnisch veränderte Organismen (GMO) seien "unvermeidbar". Daraufhin organisierte sein Ministerium eine Reihe von Workshops, zu denen Gegner und Beteiligte verschiedener Sektoren und Fachrichtungen eingeladen wurden. Sie sollten beraten über die Entwicklung von Fähigkeiten, mit den GMOs so umzugehen, dass negative Auswirkungen möglichst gering blieben. Das geschah, nachdem man festgestellt hatte, in einigen Regionen seien GMOs eingeführt worden, vor allem in der Landwirtschaft, und mehrere Läden hätten geheime Lager mit GMOs.

Bei einem zweitägigen Seminar beschloss der Christenrat von Tansania (CCT), in einer Erklärung seine Ablehnung der GMOs darzulegen und die Regierung zu bitten, sie möge keine Pro-GMO-Politik verfolgen. In dieser CCT-Erklärung heißt es, die Kirche fürchte, Lebensmittel aus genmanipulierten Ernteprodukten könnten negative Auswirkungen haben auf Tiere, Menschen, Umwelt, Ökosystem und Integrität des Menschen. "Wir erkennen unsere prophetische Verantwortung dieser Nation gegenüber und erklären einstimmig, die Diskussion über GMOs muss in Tansania gestoppt werden." Stattdessen solle die Aufmerksamkeit der Modernisierung vorhandener "sicherer landwirtschaftlicher Technologie" gewidmet werden. "Wir sind der Überzeugung, soll echte und nachhaltige Biotechnologie gedeihen, muss sie Gott loben und das Leben der anderen Geschöpfe achten." In der Erklärung wird auch auf die Behauptung eingegangen, genmanipulierte Lebensmittel könnten helfen, die Lebensmittelknappheit zu verringern: Die GMOs seien nicht die Antwort und keine Wunderwaffe gegen Hunger und Armut. "Deshalb bitten wir die Regierung eindringlich, den gesamten Prozess der Formulierung einer GMO-Politik zu stoppen. Stattdessen sollte sie dafür sorgen, dass die Öffentlichkeit über Vorteile und Nachteile der GMOs unterrichtet wird. In der Biotechnologie treffe man auf mehrere Widersprüche, denn es gebe noch keinerlei Erforschung der Langzeit-Wirkungen auf die Wirtschaft des Landes und auf das Volk. Auch sei nicht klar, wie es im Bezug auf das Eigentumsrecht der Nation um diese Technologie bestellt sein werde. Sie bleibe in ihrer Natur ausländisch und imperialistisch. Außerdem vertrage sie sich nicht mit spiritueller Haltung. (DN 28.1.06)