Zu einigen Krankheiten - 05/2011

Aus Tansania Information
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Cholera

Seit Ausbruch der Cholera Mitte '10 erkrankten in der Rukwa-Region 254 Menschen, 25 starben. Auch in den Regionen Dar-es-Salaam, Shinyanga und Tanga erkrankten Menschen an Cholera. Das Gesundheitsministerium war für den Kampf gegen die Krankheit vorbereitet. (DN 5.2.11; Citizen 4.12.10)

Diabetes

Die Zahl der Diabetiker wächst rasch. Es handelt sich dabei vor allem um Führungskräfte, Priester und Tansanier asiatischer Abstammung. Zurückzuführen ist das auf mangelnde körperliche Anstrengung und Übergewicht. In ländlichen Gebieten sind die Menschen stets körperlich tätig, weshalb die Krankheit dort selten ist. (DN 27.1.11)

Krebs

Die Zahl der Krebspatienten steigt stetig. Bei ca. 70 % wird der Krebs zu spät diagnostiziert und nicht richtig behandelt. Die meisten Krebspatienten kommen ins Ocean Road Cancer Institute (ORCI), wenn die Krankheit schon sehr fortgeschritten ist.

Das ORCI hat Platz für 120 Kranke; Mitte März waren 230 aufgenommen worden; oft müssen sich zwei oder auch drei Patienten ein Bett teilen. Es gibt nur zwei Bestrahlungsgeräte.

Auch im Bugando Hospital (Mwanza) und im KCMC werden immer mehr Krebspatienten aufgenommen.

Die Regierung startete ein Aufklärungs- und Untersuchungsprogramm.

Krebskranke Kinder: Jedes Jahr werden dem ORCI 500 Fälle von Krebsfällen bei Kindern gemeldet. Nur 20 % können aufgenommen werden infolge finanzieller, kultureller oder anderer Gründe.

Das Muhimbili National Hospital (MNH) richtete eine Abteilung für krebskranke Kinder ein.

Das soll die Überbelegung des ORCI reduzieren. In seiner Kinderstation ist Platz für 20 Patienten; Anfang Februar lagen dort mehr als 70. Ein Gebäude ist in Bau.

Bei Kindern beträgt die Heilungschance 75 %; '06 galt das nur für 15-20 %. (DN 28.3./14.4.11; Guardian 7.2./ 22.4.11; Citizen 9.2./12.3.11)

Malaria

In den Feuchtgebieten Dar-es-Salaams wird gegen die Moskito-Larven gesprüht. Mit Hilfe der Medien führt das Gesundheitsministerium eine Informationskampagne durch, um die Furcht vor Nebenwirkungen zu zerstreuen. Die Bevölkerung wurde um größtmögliche Mitarbeit gebeten.

Mit Unterstützung Kubas errichtet die Regierung in Kibaha (Küsten-Region) eine Fabrik, die Insektizide herstellt, mit denen tansaniaweit in den Häusern gespritzt werden soll.

Einige Ärzte aus Kuba kooperieren zwei, andere mehrere Jahre mit tansanischen Fachleuten. (Guardian 7.1.11; Citizen 26.1.11)

In Afrika südlich der Sahara sind die meisten Malariaopfer Kinder unter fünf Jahren. Der Impfstoff GlaxoSmisthKline (GSK) ist nun in der letzten Versuchsphase. Er gibt Kindern 15 Monate lang zu 45 % Schutz; seine Wirksamkeit nimmt dann allmählich ab. Man muss seine Wirksamkeit weiter untersuchen, z. B. für den Fall, dass die Kinder HIV-positiv oder unterernährt sind. Möglicherweise wird der Impfstoff 2015 angeboten. (Guardian 15.1.11)

Dank Subvention durch Geber sinkt der Preis für die als Mittel erster Wahl empfohlene Arteminisin Combination Therapy (ACT) voraussichtlich von 10.000/- TSh oder 12.000/- TSh pro Dosis auf weniger als 1.000/- TSh. Die Regierung gibt 3,4 % des Hauhalts für den Kampf gegen die Malaria aus. Sie kostet pro Jahr 60.000 bis 80.000 Menschen das Leben. (Citizen 26.1.11; ThisDay 6.4.11)

In Zusammenarbeit mit der Organisation Malaria No More informiert eine Musikgruppe des Tanzania House of Talent (THT) in Sekundarschulen aller Regionen über den Kampf gegen Malaria. Durch Musik und Theateraufführungen will man Jugendlichen genaue Kenntnis über Vorbeugung und Behandlung vermitteln. Es geht um Verwendung von Moskitonetzen, Untersuchung und Behandlung bei Jugendlichen. (DN 23.2.11; Guardian 25.2.11)

Alex Malasusa, Leitender Bischof der Evang.-Luth. Kirche in Tanzania (ELCT) bat die Regierung, Gesundheitsbeauftragte anzuweisen, die Menschen über die Bekämpfung der Moskitobrutstätten zu informieren. Damit diese verschwänden sollten die Gesundheitsbeauftragten Straße für Straße die Sauberkeit kontrollieren. (Guardian 16.3.11)

In Dar-es-Salaam nahmen die Mücken zu, aber 99 % übertragen keine Malaria-Erreger; die meisten gehören zur Culex-Art, Trägern des Elephantiasis-Virus, doch nicht des Malaria-Erregers.

Nachdem 4 Mio. Moskitonetze kostenlos verteilt wurden, nehmen die Malariafälle ab. In diesem Jahr will man weitere 9 Mio. Netzte ausgeben. (Guardian 14.4.11)

Nierenprobleme

5,8 Mio. Tansanier haben Nierenprobleme, 650.000 sind in 'fortgeschrittenem Stadium', nur 100 werden von der Gesundheitsinfrastruktur erreicht. In Tansania gibt es im Augenblick zwei Nierenfachärzte, drei sind in Ausbildung, fünf beginnen ihr Studium voraussichtlich demnächst. Es dauert etwa 13 Jahre.

Auf dem Mnazi-Mmoja-Gelände in Dar-es-Salaam fanden sich Hunderte von Menschen ein, um ihre Nieren kostenlos untersuchen zu lassen.

Die Regierung plant, in allen vier Überweisungskrankenhäusern ein umfassendes Programm zur Behandlung von Nierenproblemen durchzuführen. Langfristig soll auch in den Regions- und den Distrikt-Krankenhäusern Dialyse möglich sein. Die Kosten für die Behandlung von Nierenversagen seien für Normalmenschen untragbar, sagte eine Verantwortungsträgerin des Gesundheitsministeriums, deshalb müsse man der Vermeidung höchste Aufmerksamkeit widmen. (DN 7.2.11; Guardian 10.3.11)

Pest

Im Mbulu-Distrikt (Manyara-Region) müht man sich, den Ausbruch der Pest einzudämmen. Mindestens sieben Kranke wurden bis Ende 2010 in einem eigens eingerichteten Zentrum aufgenommen. Man erbat Unterstützung aus einem Notfonds, damit Gesundheitsteams mobilisiert und die nötigen Medikament gekauft werden könnten. Die Distriktärztin sagte, in diesem Distrikt trete die Pest häufig auf, sie werde sehr ernst genommen.

Fachleute der Sokoine University of Agriculture erforschten die Ratten des Gebiets, in dem die Schädlinge vor Beginn der Regenzeit zunahmen. Als die Pest 2007 und 2009 auftrat, starben mehrere Menschen.

Weil im November 2010 zwei Patienten im Krankenhaus aufgenommen wurden, begannen die Behörden in den Häusern Insektizide zu sprühten, um die Flöhe zu töten. Zusammen mit den Ratten verbreiten sie die Pest. Die Pestkranken kamen in Quarantäne. (Citizen 22.12.10)

Tuberkulose

In der Mara-Region nimmt die Zahl der TB-Patienten rasch zu; 2006 waren es 283, 2010 schon 2.715. Schuld daran ist auch, dass HIV/AIDS immer häufiger auftritt. In den letzten fünf Jahren stieg die Zahl der Infizierten von 3,5 % auf 7,7 %. Die Mara-Region ist jetzt eine der Regionen mit vielen HIV/AIDS-Fällen.

Die TB-Patienten des Tarime District Hospital (Mara-Region) beschwerten sich, weil sie nur Wasser und Bohnen bekämen. Das Geld, mit dem Früchte gekauft werden sollten, sei in den Taschen einiger gelandet. (DN 23.3./14.4.11)