Zu Schmutzkampagnen in einigen Zeitungen - 05/2009

Aus Tansania Information
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Mengi zu Artikeln zu seiner Person

Reginald Mengi, Aufsichtsratsvorsitzender der IPP-Group of Companies unterstrich, Journalisten müssten sich an professionelle Moral halten, sowie Wahrheit und Privatsphäre achten. Schonungslos hätten Zeitungen, die von Korruptionsverdächtigen unterstützt werden, Geschichten über ihn und seine Familie veröffentlicht, die voll seien von Verletzungen und Unwahrheiten. Mengi zitierte einige Überschriften: "Wird Mengi Kikwete 2010 verdrängen?", "Mengi so gefährlich wie Hitler." "Mengi in Korruptionsskandal." Die sensationslüsternen Geschichten über sein Privatleben seien absolut falsch. "Einige erfanden luxuröse Häuser in Dubai, Südafrika und in der Schweiz." Korruptionsverdächtige hätten mehr als 15 Zeitungen gestartet, die falsche Nachrichten verbreiteten. "Ihr Ziel ist, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit abzulenken, damit die Menschen das Korruptionsproblem vergessen", sagte Mengi. (Guardian 11.2.09)

Mengi legte beim High Court acht Beleidigungsklagen ein gegen 13 Mitarbeiter unterschiedlicher Medien, denn sie hätten mit böser Absicht Geschichten veröffentlicht, die ihn und seine Familie angreifen und seine Geschäftstätigkeiten in Misskredit bringen sollten. "Mein Klient fordert eine Entschuldigung und Widerruf der böswilligen Veröffentlichungen und Schadensersatz in Höhe von 1mrd/- TSh je Klage", sagte Mengis Verteidiger.

Mengi verklagte auch die Taifa Tanzania. Angeblich habe sie unerlaubterweise das IPP-Logo verwendet. (Guardian 13.3.09; Citizen 18.3.09)

Medien verklagen Mengi

13 Medienbesitzer und Journalisten verklagten Mengi, denn einige seiner Zeitungen hätten böswillige Berichte über sie veröffentlicht, sie als "korrupt" gebrandmarkt. Prince Bagenda, ihr Sprecher, sagte, sie forderten insgesamt 100mrd/- TSh Schadensersatz. Von einigen Zeitungen, Umma Tanzania, Sauti Huru, Tazama und Nyundo, ferner Taifa Tanzania, der von ihm geleiteten, habe Mengi behauptet, sie seien Eigentum korrupter Individuen, sie würden von einigen korrupten Figuren benützt, um verleumderische Geschichten über ihn zu veröffentlichen. Mengi habe ihre Zeitungen als Flugblätter bezeichnet, die von korrupten Oberbonzen finanziert würden. "Wir sind legal registriert. Wie kann Mengi unsere Zeitungen Flugblätter nennen?", fragte Bagenda. Kulikoni und Nipashe, Eigentum Mengis, hätten geschrieben, einige korrupte Leute hätten Zeitungen gestartet, um ihn zu zerstören. Mit dem Ziel, seine Macht in der Medienindustrie zu festigen, versuche Mengi junge Zeitungen zu 'töten'. Er zeige Tansania in einem schlechten Licht, vertreibe so Entwicklungspartner und potenzielle Investoren. (DN 18.3.09; Citizen 18.3.09)

Falschmeldung über Mengi

Die Wochenzeitung Sauti Huru berichtete, Reginald Mengi habe die Barclays Bank Tanzania Ltd. um 20mrd/- TSh betrogen. Die InterChem Pharma Ltd., Besitz der Brüder Benjamin und Reginald Mengi, sei geschlossen worden, weil sie ein Darlehen dieser Bank nicht zurückzahlen konnte. Mit dem Geld habe sie ein HIV/AIDS-Medikament produzieren wollen, was ihr nicht gelungen sei. Als die Bank entdeckte, dass das Projekt nicht gestartet sei, beschloss sie, die Firma unter Konkursverwaltung zu stellen, um das Darlehen zurückzubekommen.

Die Barclays Bank erklärte, die Geschichte sei unwahr. Reginald Mengi habe kein Konto bei ihr, nie habe sie sich mit Kapitalbeschaffung für ihn oder eine seiner Gesellschaften durch irgendeine Darlehensfazilität befasst, heißt es in ihrem Bericht. (Guardian 19.2.09)

Vorwürfe gegen Innenminister Masha

Er sagte, seine Anwälte hätten ihm geraten, rechtlich vorzugehen gegen Zeitungen, deren Artikel ihn mit Korruption in Zusammenhang brächten. Sie berichteten, er nutze seine Stellung aus, um den Ausschreibungsprozess des Kennkarten-Projekts zu beeinflussen. Wer Beweise habe, solle sich melden, sagte er. (DN 17.2.09)

Kritik an Schmutzkampagnen

Der Parlamentspräsident Samuel Sitta kritisierte lokale Geschäftsleute, die Zeitungen starteten, um andere zu beleidigen. Das sei kindisch. Er frage sich, ob sie das Ansehen anderer nur deshalb besudeln wollten, weil sie in ihren Veröffentlichungen keine Anzeigen haben.

Der MCT-Exekutivsekretär sagte, die Zeitungen vermehrten sich wuchernd, vor allem solche mit dauernden persönlichen Angriffen und Gegenangriffen. "Sie sind nichts anderes als eine Bühne für gegenseitige Beschuldigungen und persönliche Konflikte unter bestimmten Persönlichkeiten der Gesellschaft", bemängelte er.

Der MCT verurteilte die anwachsende Welle von Fehden und Sensationsjournalismus, Medienkriegen und Rufmorden, öffentlichen Anschuldigungen und Schmutzkampagnen. (DN 11./17./18.2.09)

Reaktion der Regierung

Der Minister für Information, Kultur und Sport forderte die Herausgeber der Zeitungen Taifa Tanzania, Taifa Letu und Sema Usikike auf, innerhalb von sieben Tagen zu erklären, warum man nicht wegen Verstoßes gegen die Berufsmoral disziplinarisch gegen sie vorgehen solle. Er missbillige die Sucht, private Dinge einiger Personen zu Sensationen zu machen. Die Artikel der drei Zeitungen seien falsch, böswillig und sollten einige Personen diffamieren. Die Regierung werde Zeitungen, die Zwietracht säen, nicht länger dulden. Ein Artikel brachte einen ehemaligen Premierminister in Zusammenhang mit Homosexualität, die kriminell und unmoralisch sei. Andernorts berichtete man, Mengis Ehe bringe Verwirrung. Die Verfassung ga-rantiere Meinungsfreiheit, Einmischung ins Privatleben jedoch erlaube sie nicht. (DN 12.2.09;: Guardian 13.2.09)