Zu HIV/AIDS - 02/2010

Aus Tansania Information
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Mit HIV Infizierte

Offizielle Angabe: 2 Mio., Schätzungen: 1,4 Mio., 140.000 Kinder

2009: Infektionsrate 5,7 % (etwas weniger als 2003/04) Polizei: 2007: 5,5 %

Die meisten der mit dem HIV infizierten Personen sind zwischen 19 und 45 Jahren.

Iringa-Region: 15,7 %

Dar-es-Salaam: 9,3 %

Mbeya-Region: 9,2 %

Mara-Region: 7,7 %

Shinyanga-Region: 7,4 %

Kagera-Region: 7,7 % ..

Kigoma-Region: 1,8 %

Arusha-Region: 1,6 %

Manyara-Region: 1,5 %

Sansibar insgesamt: 0,6 %

(DN 24./28.10./2.12.09/8.1.10; Guardian 27.11.09; Msema Kweli 29.11.09)


Behandlung mit ARVs

Gesundheitsminister Mwakyusa sagte: "Wir haben in unseren Krankenhäusern genug Antiretrovirale (ARVs), aber nur wenige nehmen diese Versorgung wahr. 250.000 Patienten verwendeten ARVs, 190.000, die sie bräuchten, nicht. Nur 33 % der Schwangeren nutzten die Möglichkeit, die Übertragung von der Mutter auf den Säugling zu verhindern. Sie scheuten die Kosten von Transport und Versorgung im Krankenhaus und die Länge der Behandlung. Ein Problem sei auch, dass die Patienten alternative Heiler aufsuchen, und dass es nicht genug ausgebildetes medizinisches Personal gibt. (IRIN 27.10.09)

Erstmalig empfahl die WHO, dass HIV-positive Mütter oder ihre Säuglinge während des Stillens ARVs nehmen, um die Übertragung des HIV zu vermeiden; günstig sei eine Stillzeit von zwölf Monaten. Erwachsenen und Jugendlichen rät die WHO patientenfreundlichere ARVs und diese für längere Zeit einzunehmen, um das Risiko die Übertragung von der Mutter auf das Ungeborene zu vermindern.

Wird die Mutter während der Schwangerschaft und der Geburt nicht mit den geeigneten Medikamenten versorgt, sterben 50 % der deshalb infizierten Kinder vor Vollendung des zweiten Lebensjahres. (DN 26.11.09; Guardian 1.12.09)

Laut WHO-Bericht hinkt Tansania in Bezug auf ARV-Einnahme hinter anderen EAC-Ländern her. Kenia, Uganda, Ruanda: 40 %; Tansania: weniger als 28 %. (East African 2.11.09)

Auf Anraten der WHO beschloss die Regierung, das ARV Stavudine wegen schädlicher Nebenwirkungen nicht mehr als Mittel der Wahl zu verwenden. Man fürchtet, das nun empfohlene Medikament sei sehr viel teurer. Im Augenblick erhalten die meisten Patienten Stavudine. (DN 30.12.09)

Einige Mediziner sind besorgt wegen des Einflusses, den einige Prediger der charismatischen Erweckung und traditionelle Heiler durch die Behauptung, sie könnten AIDS heilen, auf HIV/AIDS-Patienten ausüben und sie deshalb auf die Einnahme von ARVs verzichteten. Sie wolle den Glauben anderer absolut nicht angreifen, sagte eine Ärztin, aber nach wissenschaftlicher Kenntnis "kann HIV/AIDS nicht durch Wunder geheilt werden". (Guardian 27.11.09)

Zum Test

Nur 50 % der Männer machen einen HIV-Test, aber 98 % der schwangeren Frauen. (DN 26.11.09)

Zur Impfung

Die Untersuchung HIV Vaccine Safety and Immunogenicity (HIVIS 03), an der seit 2007 45 Polizisten und 15 Polizistinnen teilnahmen, war erfolgreich: der Impfstoff stimuliert das Immunsystem zu 100 %. 120 Freiwillige werden sich an den 2010 beginnenden Versuchen beteiligen. Es sei aber noch ein weiter Weg zurückzulegen, bis ein Impfstoff gegen HIV/AIDS gefunden sei, sagte ein Professor des Muhimbili University College of Health Allied Sciences. (DN 12./14.10.09; Guardian 21.10.09; East African 19.10.09)

Zur Versorgung

Die religiöse Organisation Dream Community of Saint Egidio of Italy errichtete in Iringa für alle Einwohner der Region ein Zentrum für kostenlose HIV/AIDS-Behandlung und -Vorbeugung. (DN 28.10.09)

HIV/AIDS-Unterricht ist gut

sagen Dar-es-Salaamer Kinder:

Fatuma (11): Um nicht zu sterben manipulieren manche Leute mit HIV/AIDS Arme, weil sie Sex mit ihnen wollen.

Nathan (12): Unser Lehrer sagte, wir sollten keine scharfen Gegenstände aufheben, Rasiermesser oder Nadeln, denn sie könnten uns infizieren, wenn jemand mit HIV/AIDS sie verwendet hat. HIV/AIDS sei unheilbar.

Linnet (10): Ich denke, wir sollten lernen, enthaltsam zu sein, damit wir frühe Schwangerschaft und andere tödliche Krankheiten vermeiden.

Lucia (9): Unser Lehrer sagte, dass auch Kleinkinder HIV/AIDS bekommen können.

Neema (9): Ich lernte in der Schule, wie sich die Leute anstecken und wie sie sich schützen können, nämlich indem sie enthaltsam sind und nur einen Partner für Sex haben.

Chisomo (12): Dieses Unterrichtsfach ist gut für uns, weil wir lernen, wie wir mit HIV- und AIDS-Patienten in unseren Wohnungen zusammen leben sollen.

Daniel (11): Ich mag dieses Unterrichtsfach sehr gern, weil ich jetzt mehr weiß. Menschen, die mit HIV/AIDS leben, sind Menschen genau wie wir. Wir sollten sie nicht diskriminieren, denn eines Tages könntest du es sein oder ich. Wir sollten mit ihnen spielen, essen und trinken.

Rei (10): Manche Schüler meinten, wenn du mit jemandem, der infiziert ist, spielst oder isst, kannst du auch angesteckt werden. Aber nun hat uns unser Lehrer unterrichtet und wir haben uns geändert. Jetzt können wir auch mit ihnen essen und spielen. (Guardian 25.8.09)