Zu HIV/AIDS - 01/2009

Aus Tansania Information
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Zum Verhalten

Seit das HIV in Tansania erstmalig festgestellt wurde, änderte sich das Verhalten der Erwachsenen deutlich. Kondome sind nun anerkannt, Partner halten treuer zusammen, Bluttransfusionen werden genau überwacht und die meisten wissen, dass es selbstmörderisch ist, beim Piercing Instrumente auszutauschen. Die landesweite Kampagne für Tests und Beratung erreichte, dass viele HIV-Positive keine Scheu mehr haben, sich beraten und Medikamente geben zu lassen. (DN 9.11.08)

Zahlen

Laut einer Erhebung ging in Tansania die HIV/ AIDS-Häufigkeit von 7,4 % auf 5,8 % zurück. An der Spitze stehen die Iringa-, die Mara- und die Shinyanga-Region, am Ende die Regionen Kilimanjaro, Manyara und Arusha, sowie Sansibar. In der Iringa-Region waren von den 3.775 Personen, die untersucht wurden, 14,3% HIV-positiv, in der Arusha-Region bei 183.762 Untersuchten 2,3%. Bei Frauen ist die Infektionsrate höher als bei Männern, bei Stadtbewohnern fast doppelt so hoch wie bei der ländlichen Bevölkerung. HIV/ AIDS-Patienten benötigen 50 % der Krankenhausbetten.

Menschen, die mit HIV leben, bezweifeln, dass die die Angaben über die Häufigkeit korrekt sind.

Berichten zufolge leben in Tansania 2 Mio Menschen mit HIV/AIDS, sterben pro Jahr 160 infolge von HIV/AIDS. (DN 7.11.08, Guardian 8.9./6.12.08; Observer 7.12.08; Citizen 5.11.08; Arusha Times 13.12.08)

Zu ARVs

Ein Experte sagte, es sie schwierig, sicherzustellen, dass Personen, die eine Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten (ARVs) erhalten, diese nach Verordnung einnehmen. Wenn sich das nicht ändere, bestehe die Gefahr, dass Resistenz gegen die Medikamente entsteht, ein anderes Mittel benötigt wird. Auch nach Beginn der Behandlung müsse die Beratung fortgesetzt werden. (DN 23.10.08)

Zur Übertragung auf Säuglinge

Ein Experte der 'Vermeidung der Übertragung des HIV von der Mutter auf ihr Kind' sagte, weil der Weg im ländlichen Teil Tansanias zu weit sei, könnten die meisten Schwangeren keine Mütterberatung, keine Entbindungsstation aufsuchen, in der sie ARVs zum Schutz des Kindes bekommen. Folglich sei die Gefahr groß, dass das Kind während der Entbindung mit dem HIV infiziert wird. Auch beim Stillen sei das Risiko hoch. Eine Anti-HIV/AIDS-Aktivistin berichtete, ohne Behandlung würden 15-30 % der Kinder HIV-positiver Mütter vor oder während der Entbindung infiziert, 5-20 % während des Stillens. Die Mutter-Kind-Übertragung sei die zweithäufigste Ursache für die Infizierung, die häufigste ungeschützter Geschlechtsverkehr. (DN 27.9./ 7.10.08, Guardian 19.8./6.10./ 9.12.08)

Zu Risikogruppen

In Arusha und Moshi sind die 'Straßenkinder' und Waisen extrem gefährdet, mit dem HIV infiziert zu werden, weil sie gezwungen sind, sich ungeschützt sexuell missbrauchen zu lassen. Die Zahl der Infizierten nimmt pro Jahr um 26% zu.

Einem Bericht zufolge ist in der Iringa-Region extreme Armut die Hauptursache der Ausbreitung des HIV. Arme Mädchen und Frauen seien zu gelegentlichem Geschlechtsverkehr gezwungen. (Guardian 6.12.08; Citizen 1.9.08)

Zur Impfung

Bei keinem der 61 Polizisten, die 07 am Versuch mit HIV-Impfstoff teilnahmen, stellte man Nebenwirkungen fest. Sie werden ein weiteres Jahr genau beobachtet. An einem ähnlichen Versuch 2006 nahmen in Schweden 40 Freiwillige teil. (Guardian 8.9.08)

Zur Information

Die Universität von Dar plant, Vorlesungen über HIV/AIDS in ihren Lehrplan aufzunehmen, die für alle Studierenden verpflichtend sind. Sie müssten Bescheid wissen über Versorgung, Unterstützung und medikamentöse Behandlung. Dadurch werde Stigmatisierung und Diskriminierung der Betroffenen reduziert, sagte der Sekretär des AIDS-Komitees der Universität. (DN 18./19.8.08)

Für Hilfe und Aufklärung

Um den Schutz vor Ansteckung zu fördern und mehr Informationen zu vermitteln wird die African Medical and Research Foundation (AMREF) an Arbeitsstätten für HIV-positive und HIV-negative Personen Zentren für freiwillige Tests samt Beratung und Post-Testing-Clubs (PTCs) einrichten. Gruppen sollen mit Liedern, Theatervorstellungen und anderen Programmen unterhalten und aufklären. In den PTCs erhalten HIV-positive Menschen psychosoziale Hilfe, Patienten Unterstützung, Pflege und Behandlung. (DN 15.12.08)