Zu Friedhöfen: Segregation, Ehrung - 01/2010

Aus Tansania Information
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Arusha - Reiche und Arme getrennt

Es heißt, einige 'Reiche' hätten auf dem für die muslimische Bevölkerung vorgesehenen Gebiet des städtischen Friedhofs eine Mauer mit einem eisernen Tor errichtet, um einen Teil für ihre eigenen Gräber zu reservieren, den kleineren Teil den 'anderen' zu überlassen. "Weil es sich um ein religiöses Thema handelt, beschlossen wir, die betroffenen Personen eine friedliche Lösung suchen zu lassen, diese dem Stadtrat vorzulegen; er werde sich daran halten", sagte der Municipal Director. (DN 26.8.09)

Dodoma - Ruhestätte für Staatsführer

Tansania ist das erste Land Ostafrikas, das für seine verstorbenen Staatsführer und andere große Tansanier, die die Geschichte des Landes prägten, eine offizielle Ruhestätte vorsieht. Aktive und pensionierte Staatspräsidenten und Vizepräsidenten der Union und Sansibars, Premierminister, Oberstaatsanwälte und Parlamentspräsidenten sollen auf diesem multi-religiösen Friedhof bestattet werden. Für einen genauen Plan sucht die Regierung eine internationale Firma. Sie erwarb 120 ha Land. Auf dem höchsten Punkt soll ein 50 m hohes Monument mit der Freiheitsfackel als Spitze errichtet werden. Von einer Terrasse sollen mehr als 20.000 Menschen auf den Paradeplatz und die Gräber sehen können. Laut National Leaders' Funeral Act 2006 wird man die religiösen Sitten der Muslime, Christen und anderer beachten, falls der Verstorbene schriftlich Art und Ort der Bestattung festgelegt hat, dieses berücksichtigen, für ihn auf dem Staatsfriedhof ein Monument errichten. Das Gesetz regelt auch die Länge der Trauerzeit, sowie die Art der Zeremonie der Stellung des Verstorbenen entsprechend.

Als Nyerere 1999 starb, tauchte das Thema offizielle Ruhestätte für leitende Verantwortungsträger der Nation auf. Weil die Regierung keine hatte, wurde Nyerere in seinem Heimatort Butiama beigesetzt. (East African 7.9.09)

Kommentar: Wir wissen, dass alle Menschen gleich sind. Aber seit Urzeiten ist ihnen bewusst, dass manche gleicher sind. Es heißt, einige Verantwortungsträger hätten neidisch auf die Pharaonen Ägyptens geblickt. Auch sie möchten für die Nachwelt mumifiziert werden. (DN 9.9.09)