Zu Familienplanung, Kondomen - 05/2010

Aus Tansania Information
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Seit langer Zeit herrscht in ganz Tansania ein akuter Mangel an Depo Provera-Ampullen und Implantaten, seit einem Jahr den beliebtesten Mitteln für Familienplanung, denn beide sind einfach anzuwenden und wirken lange Zeit. Schuld an der Verknappung sei, dass im Haushaltsplan 09/10 nicht genug Mittel zugeteilt wurden, sagte der Berater des Contraceptive Security Committees. Der Bedarf könne nicht gedeckt werden.

Prof. David Mwakyusa, Minis-ter für Gesundheit und Soziales, beteuerte, sein Ministerium nehme die Familienplanung sehr ernst.

Premierminister Pinda sagte, bei einem jährlichen Bevölkerungswachstum von 1 Mio. sei die Verwendung von Verhütungsmitteln unumgänglich.

Ein PSI-Berater berichtete, die Tatsache, dass die Verteilung der Verhütungsmittel ein Regierungs-Monopol ist, vergrößere das Problem der Verknappung; in privaten Krankenhäusern und Apotheken seien sie nicht zu finden.

Auf dem Festland wollen 22%, in Sansibar 31 % der Frauen Verhütungsmittel verwenden, um die Zahl der Kinder zu begrenzen. Das zeigt, dass ein Viertel aller Geburten noch immer ungeplant oder ungewollt sind. (DN 6.3.10)

Um gegen die anhaltende Verknappung von Verhütungsmitteln anzugehen, erhöhte die Regierung die Zuteilung für diese im Haushalt 09/10 von 3,2mrd/- auf 6,7mrd/- TSh. Ein Verantwortungsträger des Gesundheitsministeriums sagte, man müsse den Gebern erlauben, dem Ministerium direkt Empfängnisverhütungsmittel zu übergeben, statt Geld in einen Fonds einzuzahlen. Das verzögere die Beschaffung. (DN 24.3.10)

Abgeordnete drängten die Regierung, die Haushaltsmittel für Familienplanung auf 12mrd/- TSh anzuheben. Die Verhütungsmittel seien sehr knapp. Häufig werde illegalerweise abgetrieben, meistens unter schlechten Bedingungen, durch unerfahrene Ärzte. Eine Verantwortungsträgerin schlug der Regierung vor, Anreize zu geben für perfekte Familienplanung, z. B. für die Kinder kostenlose Bildung in Aussicht stellen. (DN 24.4.10)

Die Regierung beklagt, trotz Aufklärung würden die Verhütungsmittel noch immer in geringem Umfang verwendet. Beim Start der von den PSI organisierten Familia Mass Media Campaign sagte die Stellvertretende Gesundheitsministerin, viele Paare bekämen Kinder, die sie nicht geplant hatten. Folglich könnten sie deren Grundbedürfnisse nicht decken. Ein PSI-Direktor beklagte, in die Irre führende, von negativen Nebenwirkungen berichtende Informationen über Verhütungsmittel würden verbreitet. Es gebe eine Reihe von Methoden der Familienplanung, die jede Frau ohne Schaden anwenden könne. "Die Öffentlichkeit sollte wissen, moderne Fa-milienplanungsmethoden sind nicht gesundheitsschädlich, von der WHO und vom Gesundheitsministerium akzeptiert", sagte er.(Guardian 26.3.10)

Minister Mwakyusa betonte, obwohl sich unterschiedliche Organisationen darum mühen, die Übertragung des HIV zu vermindern, bleibe HIV/ AIDS weiterhin eine große Herausforderung. Die zunehmende Verwendung von Kondomen habe die HIV-Verbreitung von 6,7 % im Jahr '04 bis '08 auf 5,7 % gesenkt. Eine wichtige Komponente der Regierungsstrategie sei die Vermarktung von Kondomen gewesen. Die Population Services International Tanzania (PSI) hätten seit ihrer Gründung 1993 2 Mrd. Kondome verteilt. (Guardian 16.2.10)

Das Tanzania Bureau of Standard (TBS) fand bei einer Inspektion im Hafen von Dar-es-Salaam einen aus Indien importierten Container mit 62.640 Packungen Kondome, die kleine Löcher hatten. Sie wurden unter strengen Sicherheitsvorkehrungen vernichtet. (DN 17.4.10)