Zu Entwicklung, Förderung, Schönheit und Verunstaltung der Swahilisprache - 08/2008

Aus Tansania Information
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Zu Fachausdrücken

Kikwetes Ehefrau Salma forderte, Experten verschiedener Fachrichtungen sollten für Begriffe, für die sie normalerweise englische Wörter verwendeten, solche in Swahili finden. Dann komme ihre Botschaft viel besser an. (Guardian 17.1.08)

Swahili in Burundi

Burundi startete unlängst eine eigene private Radiostation, Radio Salama, die swahilisprachige Sendungen ausstrahlt, denn man will diese in Ostafrika weit verbreitete Sprache in Ruanda und Burundi, den beiden von Bürgerkrieg und Völkermord heimgesuchten Ländern, verbreiten. Das könne Frieden, Versöhnung und Einigkeit fördern, sagte ein burundischer Senator. In Burundi mühen sich nun viele, Swahili zu sprechen, aber wir wollen die Sprache noch mehr förder, betonte er. Präsident Nkurunziza selbst habe in das Radioprojekt 25.000 US$ investiert, ein Zeichen dafür, dass das Land Swahili ernst nimmt. Es werde helfen, dass Burundi in der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) eine aktivere Rolle spielt. Wir planen auch, swahilisprachige Zeitungen aus Tansania zu importieren, berichtete er. Im Augenblick wird nur in Bujumbura, der Hauptstadt Burundis, gesendet. Später will man landesweit ausstrahlen, endlich über die Grenze hinweg nach Ruanda, u. U. auch darüber hinaus. (Arusha Times 19.1.08)

Symposium zur Bedeutung des Swahili

Die East African Association of Students Learning Kiswahili (CHAWAKAMA) lud 400 Studierende von 30 Hochschulen und Sekundarschüler der Mbeya-Region ein. Bei den Vorträgen ging es um die Rolle des Swahili bei der Eindämmung von HIV/AIDS, seine Bedeutung für die Medien, den Einfluss von Fremdwörtern auf die Entwicklung der Sprache u. a. Das Anliegen des Symposiums war, sicherzustellen, dass Studierende der Universitäten das Swahili in Ost- und Zentralafrika zur Geltung bringen. Entschlossen wird die CHAWAKAMA dafür sorgen, dass es sich in anderen Ländern Afrikas ausbreitet, sicherstellen, dass die Tansanier und die Menschen anderer afrikanischer Länder statt fremden Sprachen Swahili hohe Achtung zollen. Zwei Fachleute vertraten die Meinung, vor allem auf den Gebieten Wissenschaft und Technik trage die Globalisierung viel zur Schwächung des Swahili bei. Trotzdem müssen wir unsere Kultur und unsere Sitten bewahren, damit sie nicht von den augenblicklichen globalen Veränderungen weggeschwemmt werden, betonte einer der beiden Experten. (Guardian 21.3.08)

Akademische Kurse

Um die Sprache zu fördern wird die Open University of Tanzania (OUT) ab 09 landesweit akademische, mindestens dreijährige Kurse für Swahili anbieten, "degree courses", später auch "masters degrees". Um den Weg für die Ausbildung von mehr Swahili-Experten zu ebnen, müsse man das Bildungssystem Tansanias verändern, sagte der OUT-Vizekanzler. Man werde einen Vorschlag für einen Swahili-Lehrplan vorlegen.

Mit dem neuen Programm ehrt die OUT Prof. Mochiwa und Mzee Hamisi. Unlängst verstarb er im Alter von 94 Jahren. Von ihm stammen mehrere Gedichte; zusammen mit anderen erarbeitete er das Swahili-Lexikon TUKU, Wörterbücher Englisch-Swahili und Swahili-Englisch u. a. (DN 5.5.08)

Zur Swahili-Dichtkunst

In Dar-es-Salaam wurde "Fünfhundert Jahre Swahili-Dichtkunst" gefeiert, um zu entspanntem und Wissen vermittelndem Lesen anzuregen. Ein Professor der Universität von Dar sagte, die Veranstaltung verhelfe sicherlich zu einem neuen Blick auf die Swahili-Literatur. Es gab Aufführungen, Rezitationen klassischer und zeitgenössischer Dichtung. Ein berühmter Geschichtenerzähler sagte: Wir können nicht behaupten, wir seien patriotisch, wenn wir unsere Kunst und Kultur nicht achten. (Observer 8.6.08)

Pflege des Swahili

George Mkuchika, Minister für Information, Kultur und Sport, forderte den National Kiswahili Council (BAKITA) auf, dafür zu sorgen, dass man die Sprache richtig verwende, Missverständnisse vermeide. Er solle mit den Kollegen in Sansibar kooperieren, um sicherzustellen, dass die Wörter identisch verwendet werden. Im Augenblick werde manchen Wörtern eine Bedeutung gegeben, die der ursprünglichen absolut nicht entspreche. Fisadi nenne man nun einen Korrupten, eigentlich sei es einer, der eines anderen Frau stiehlt. Sogar im Parlament werde das Swahili verpfuscht. Eine BAKITA-Direktorin berichtete, man sei dabei ein Wörterbuch für diplomatische und internationale Beziehungen zu veröffentlichen, um die Verwendung des Swahili bei der African Union (AU) und der East African Leglislative Assembly zu erleichtern. (DN 29.4.08)

Kommentar

Etwas, weswegen die Welt Tansania bewundert, ist, dass das ganze Volk in einer Sprache, dem Swahili, kommunizieren kann. Dank sei den Tansaniern, die schon beim Kampf um die Unabhängigkeit beschlossen, eine einzige Sprache zu verwenden. Es gab keinen negativen Tribalismus. Sie gebrauchten den Slogan "Uhuru na Umoja" (Freiheit und Einigkeit) und hielten an ihm fest. Friede, Ruhe und Solidarität der Menschen Tansanias wird rasch der Kenntnis des Swahili zugeschrieben. Von der ersten Regierung des unabhängigen Landes wurde es zur Nationalsprache erklärt. Seither breitete es sich aus, wuchs sein Wortschatz dank Forschungen ständig. Aber Verunreinigungen blieben dem Swahili nicht erspart. Manche Menschen prägen Wörter, die vom Standard-Wortschatz vollständig abweichen. Ärgerlich, dass manche von ihnen akzeptiert wurden - vor allem von den Stadtbewohnern. Dieses verunstaltete Swahili wird sogar von Ausländern angenommen. Man müsste Maßnahmen ergreifen, um solcher Beschädigung zu wehren, um das Swahili, den Stolz der Nation, vor weiterer Verunstaltung zu schützen. Minister Mkuchika gab den Anstoß, als er bei einem Besuch des BAKITA eine saubere Verwendung des Swahili anmahnte. (DN 29.4.08)