Wirtschaft ‐ 11/2024

Aus Tansania Information
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Fremdwährung

Auf einer Pressekonferenz in Dodoma am 03.10.2024 hat Emmanuel Tutuba, seit 07.01.2023 Gouverneur der Zentralbank Tansanias, erneut darauf hingewiesen, dass finanzielle Transaktionen in Fremdwährungen innerhalb des Landes gesetzwidrig sind. Zahlungen in Landeswährung würden die Devisenbeschaffung entlasten und die Geld- und Währungspolitik unterstützen.

Die Zentralbank vergrößere weiter die nationalen Rücklagen durch Goldaufkäufe von privaten tansanischen Schürfern – zuletzt zwischen 1.-4.10.2024 7 kg. Durch Tourismus und Lebensmittelexporten sei der Devisenzufluss überwiegend saisonal, profitiere aber auch durch die gegenwärtig hohen Goldpreise. Im September 2024 habe Tansania über Devisenreserven von 5,413 Mio. $ verfügt, womit ausreichend Geld vorhanden sei, um Importe vier Monate zu bezahlen. Die Geldpolitik ziele darauf ab, die Inflationsrate bei ca. 5 % zu halten.

Das Kreditwachstum der Privatwirtschaft (17,1 %) sowie die Steuereinnahmen seien zufriedenstellend, wobei letztere aufgrund besserer Erhebung und größerer Zahlungsbereitschaft die Zielvorgabe überschritten hätten. Auf der Ausgabenseite falle der Schuldendienst mit 37.721 Mio. $ (46,9 % des Bruttoinlandprodukts) am schwersten ins Gewicht.

Guardian, 04/07.10.2024

Nickel für Japan

Das Kabanga-Projekt ist mit 58 Megatonnen Nickelsulfid eines der größten Vorkommen der Welt. Als Nebenprodukte fallen Kupfer und Kobalt an. Bereits 2012 hatten Barrick Gold und Xstrata erwogen, hier eine Mine zu eröffnen. Jetzt tun sich Lifezone Metals, nach eigenen Aussagen auf sauberen und verantwortungsbewussten Metallabbau und -wiederverwertung spezialisiert, und die Japan Organization for Metals and Energy Security zusammen, um den Abbau im Hydromet-Verfahren voranzubringen, den Rohstoff für den japanischen Batteriemarkt zu fördern und dabei Tansania die Wertschöpfung im Land zu ermögliche.

African Review, 04.10.2024

Uran

Die australische Firma Askari Metals hat über ihre tansanisches Tochterunternehmen Infinum Uranium das Eyasi-Uran-Projekt gekauft, das etwa 292 km2 umfasst und sich ca. 320 km nordwestlich von Dodoma befindet. Im Februar hatte das Unternehmen, das in Namibia nach Lithium und in Australien nach Gold schürft, ebenfalls über seinen tansanischen Ableger, bereits das Matemanga-Uran-Projekt erworben. Die tansanische Regierung hatte im Jahr 2020 entschieden, dass der Beitrag des Bergbausektors zum Bruttoinlandprodukt von 6,7 % im Jahr 2020 auf 10 % im Jahr 2025 steigen soll. Auf dem 7. Mining Technology and Investment Exhibition in Geita am 13.10.2024 verlangte Präsidentin Hassan jetzt, alle ruhenden Lizenzen wiederzubeleben.

Guardian, 11.10.2024, Citizen, 14.10.2024

Dünger

Es ist gelungen, die Düngerherstellung von 84.696 Tonnen (2022/23) auf 159.628 Tonnen (2023/24 und damit um 87,3 % zu steigern. Diese Angaben machte anlässlich des ersten Düngersymposiums, das am zurückliegenden Wochenende in Dodoma stattfand, Gerald Mweri, der Staatssekretär für Landwirtschaft. Der Bedarf an Dünger sei von 698.260 Tonnen (2021/22) auf 848.884 Tonnen (2023/24) angestiegen, wobei die geringe Düngerherstellung in Tansania das Land zu 90 % von Importen abhängig gemacht habe. Deshalb habe die Regierung ein besonderes Augenmerk auf die Förderung der Düngemittelindustrie im eigenen Land. Das Symposium sei einberufen worden, um einen Austausch aller Interessenvertreter zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang bemerkte Joel Laurent, der Geschäftsführer der Tanzania Fertilizer Regulatory Authority, dass Bodenverschlechterung, Klimawandel, geringer Zugang zur Düngemittelfinanzierung und die Anfälligkeit des Düngermarkts im Hinblick auf globale Schocks (Ukraine!) besondere Herausforderungen darstellten. Andererseits hätten genau diese Herausforderungen Innovation und Zusammenarbeit gestärkt und diesen Erfolg ermöglicht.

Zugleich sei der Düngergebrauch von 360.000 Tonnen (2022) auf 840.000 Tonnen (2024) angestiegen, was Dr. Mohamed Omary, Stellvertretender Staatssekretär des Landwirtschaftsministeriums auf die staatliche Subventionierung zurückführt. Der erhöhte Düngergebrauch mache sich auch bei den Erträgen bemerkbar. Angesichts der Klimakrise sei es heute außerdem besonders wichtig, sich gegen Ernteausfälle zu versichern.

Guardian, 14./15.10.2024