Wirtschaft ‐ 06/2024

Aus Tansania Information
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Air Tanzania

Air-Tanzania-Piloten (ATCL) bilden nigerianische Ibom-Air-Piloten auf deren neuen Airbus A220 aus. ATCL beschäftigt mehr als 100 Piloten auf Boeing B787-8, B737 MAX 9, B767-300F, Airbus A220-300 und De Havillard Q400 und Q300. Mit der Boeing 787-8 Dreamliner will die Fluggesellschaft demnächst einen Flug nach London anbieten. Weitere Ziele von Air Tanzania sind Mumbai, Guangzhou (Kanton), Dubai, Muscat, Lagos, Kinshasa und Goma. Seit Herbst 2023 sind Flüge über eine eigene App buchbar. Als Inlandsflüge sollen demnächst Pemba, Tanga, Mafia, Nachingwea, Musoma, Iringa und Mtwara hinzukommen.

Guradian, 06.05.2024

Der Citizen-Kommentator Richard Mshomba kritisiert ATCL als unersättliche Vernichtungsmaschine von Steuergeldern. Seit der Gründung der staatlichen Airline 1977 sei sie nie aus den roten Zahlen herausgekommen, nicht einmal in den Jahren Ende der 1970er und 1980er, als sie der alleinige Anbieter von Inlandsflügen war. Vielmehr machte die Monopolstellung von Air Tanzania sie so unzuverlässig, dass sie den Spitznamen „Air Labda“ (Air Vielleicht) erhielt. Vierzig Jahre später warte man noch immer auf die Einnahmen, die „auf lange Sicht“ versprochen worden seien. Um die Airline profitabel zu machen, müsse sie privatisiert werden. Der Joint-Venture-Versuch mit South African Airways in den 1990er Jahren sei eine Katastrophe gewesen.

Citizen, 17.05.2024

Bergbau

Bei seinem Rechenschaftsbericht vor dem Parlament in Dodoma gibt Anthony Mavunde, der Minister für Bodenschätze an, dass die Behörde 10.213 Kleinstbergarbeiter (Kleinbergbau) in Sachen Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz geschult habe. Schürfrechte würden grundsätzlich mit der Auflage vergeben, das Abbauprodukt auch im Land zu verarbeiten (Wertschöpfung) mit dem Ziel, dass das Land von der Verarbeitung der überwiegend exportierten Rohstoffe profitiere. Zu diesem Zweck solle ein eigenes Areal, die Buzwangi Special Economic Zone im Kahama-Distrikt in der Shinyanga-Region, aufgebaut werden. Auf dieser Basis seien bis März 2024 fast 20.000 Jobs im Bergbau neu geschaffen worden, wobei nur rund 500 von ihnen an Ausländer vergeben worden seien. Außerdem würden Bergbaubetriebe verpflichtet, die örtlichen Gemeinden mit sozialen Einrichtungen zu unterstützen. Bisher profitieren die Dörfer bei Tembo Nickel, Geita Gold Mine Ltd. (Anglo Gold Ashanti), Bulyanhulu Gold Mine, North Mara Gold Mine, Williamson Diamonds, Shanta Mining Co., Dangote Cement, Uranex, Ruvuma Coal und Buckreef Gold Co.

Der Abbau von Bodenschätzen allein mache ein Land nicht reich, sondern erst die Verarbeitung. Beispielsweise bringe Bauxit 65$/Tonne ein, doch als reines Aluminium erlöse es – gemäß der Ende 2023 gültigen Preise – 2.335$/Tonne. Die Förderung der Verarbeitungsindustrie bedeute, die Wertschöpfung zu steigern, schaffe hochqualifizierte Jobs und erhöhte Steuereinnahmen.

Der Guardian-Kommentator James Wakiaga erinnert daran, dass weltweit acht oder neun von zehn Kumpels im Kleinbergbau beschäftigt seien und dass dieser oft der zweit- oder drittgrößte Arbeitssektor nach Landwirtschaft und Handel darstelle. Diese Kleinstbergarbeiter erwirtschafteten ein größeres Einkommen als Subsistenzbauern. Sie seien außerdem oft örtlichen Geologen, die Vorkommen als erste entdeckten. Doch seien sie meist ausgebeutet und arbeiteten unter gefährlichen Bedingungen. Sie seien jedoch kein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten und sollten von der Regierung als der zukünftige Mittelstand und als Gegengewicht gegenüber den internationalen Riesen gefördert werden.

Guardian, 01./02.05.2024

Der Minister für Bodenschätze Anthony Mavunde stellte dem Parlament in Dodoma außerdem die neuen Richtlinien für die Förderung von Bodenschätzen vor, die sofort bzw. ab dem neuen Finanzjahr mit Beginn im Juli 2024 in Kraft treten. Die Erteilung von Abbaulizenzen setzt hinfort eine Selbstverpflichtung und Planung des Antragstellers mit Angaben dazu voraus, in welcher Form das Abbauprodukt in Tansania weiterverarbeitet wird. Ähnliche Anforderungen gab es bereits in der Vergangenheit, sie haben jedoch wenig bewirkt.

EastAfrican, 11.05.2024

Der Minister gab außerdem bekannt, dass er plane, bis 2030 mindestens 50% des Landes geophysikalisch zu kartieren. Bisher seien dies lediglich bei 16% des Landes der Fall. Neueste Bodenproben wiesen in Kabanga hochwertige Nickel-, Kupfer- und Kobaltlager aus.

Citizen 23.05.2024

Bergbau- und Energiekonferenz

Präsident Filipe Nyusi eröffnete am 02.05.2024 in Maputo die 10. Konferenz für Bergbau und Energie in Mosambik mit über 1.000 internationalen Teilnehmern. Anwesend war auch der stellvertretende Minister für Bodenschätze Steven Kiruswa. Er berichtete vom Bergbausektor Tansanias mit über 10% Wachstum und einen Beitrag von 9,1% zum BIP sowie über die Bedeutung investorenfreundlicher Gesetze und Regulierungen. Die Regierung habe für die Teilhabe der örtlichen Bevölkerung gesorgt, da die Dienstleistungen und Produkte vor Ort (zu 97%) genutzt werden müssten. Schürfrechte vergebe man nur an Firmen, die zu mindestens 20% im Besitz von tansanischen Staatsangehörigen seien und deren Management zu 80% aus Tansaniern bestehe. Der Staat fördere außerdem die staatseigene State Mining Corporation (STAMICO). Auf dieser Basis sei es zu zahlreichen Kooperationen gekommen. STAMICO unterstütze außerdem Klein- und mittleren Bergbau finanziell, technisch und beratend, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Außerdem helfe das Geological Survey of Tanzania, eine Unterabteilung des Ministeriums, bei der Erfassung von Lagerstätten. Darin arbeite Tansania mit anderen afrikanischen Ländern zusammen, um die verarbeitende Industrie zu fördern und die Wertschöpfung zu erhöhen. Außerdem habe die Regierung in Kahama, Shinyanga Region, eine Metallverarbeitungs-Einheit eingerichtet, um Nickel und andere Metalle aufzuwerten.

Guradian, 06.05.2024

Tansanias Handelspartner 2023

Export (TSh) Import (TSh)
Asien 7,48 Bill. 21,52 Bill.
Europa 3,83 Bill. 4,04 Bill.
SADC 4,42 Bill. 2,01 Bill.
EAC 3,4 Bill. 1,34 Bill.

Im zurückliegenden Finanzjahr 2023/2024 wuchs das Handelsvolumen Tansanias um 4,3 %, wobei Asien (China) und die Länder der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) die bedeutendsten Partner darstellten. Auffallend ist das große Handelsdefizit im Handel mit Asien. Der Industrie- und Handelsministerin Dr. Ashatu Kijaji zufolge leistete der Sektor einen Beitrag von 8,3 % zum Bruttoinlandprodukt. Aufgrund der African Continental Free Trade Area (AfCFTA) konnten elf tansanische Firmen innerhalb von Afrika verkaufen: Sisalfasern nach Nigeria, Ghana, Marokko und Ägypten, Kaffee nach Algerien und Tabak nach Nigeria.

Citizen, 22.05.2024