Wirtschaft & Verkehr ‐ 07 + 08/2022

Aus Tansania Information
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Erdgas

Tansania hat jetzt ein Rahmenabkommen über den Bau einer Erdgasverflüssigungs- und Verladeanlage im südtansanischen Lindi mit einem Konsortium aus Shell, Exxon, Equinor und weiteren Firmen vereinbart. In der Anlage soll Gas aus den Unterseevorkommen vor der Küste sowohl für den Export per Schiff aufbereitet, als auch für die Nutzung im Lande in Pipelines geschickt werden. Die Anlage wird ca. $ 30 Mrd. kosten. Verhandlungen über dieses Projekt laufen seit Jahren und waren unter dem verstorbenen Präsidenten Magufuli durch wiederholte Nachforderungen seiner Regierung zum Stillstand gekommen. Die beteiligten Firmen haben Erkundungs- bzw. Förderungsrechte an den Gasvorkommen unter dem Meer erworben. Das Rahmenabkommen ist die Voraussetzung für weitere Planungen. In den kommenden 3 Jahren wollen die Firmen die endgültige Entscheidung über den Bau der Anlage in Lindi treffen. Dann könnte der Bau im Jahre 2025 beginnen und die Anlage ihren Betrieb etwa 2029 aufnehmen.

Tansania verspricht sich von dem Projekt die Schaffung tausender von Arbeitsplätzen, eine Energiequelle für die angestrebte Industrialisierung des Landes, Einnahmen aus direkten Steuern auf Betrieb und Export des Gases sowie aus den Lizenzgebühren für die Gasförderung, die dann anlaufen kann.

Präsidentin Samia forderte ihre Regierung bei der Unterzeichnung auf, darauf zu achten, dass von Anfang an die Menschen in der Region Lindi Vorteile aus der Entwicklung in ihrer Nachbarschaft erfahren Damit bekundet sie die Absicht, es anders zu machen als im benachbarten Nordmosambik, wo die Anlagen zur Gasförderung aus dem Meer – es handelt sich um das gleiche ausgedehnte Gasfeld vor der Küste beider Länder- nicht zu einer Entwicklung der armen Umgebung beitrugen, was als ein Grund für die dortige Aufstandsbewegung angesehen wird.

Aljazeera 11.0.22, Citizen 12.06.22, Guardian 13.06.22

Neue Flugverbindungen nach Kilimanjaro

Am 3. Juni gab es den ersten Flug auf der neuen Verbindung Frankfurt – Kilimanjaro. Eurowings Discover fliegt die Linie zweimal pro Woche mit dem Airbus A330-300 und legt einen Zwischenstop in Mombasa ein.

Auch Turkish Air steuert wieder viermal wöchentlich Kilimanjaro von Istanbul aus ebenfalls mit dem Airbus A330-300 an. Die Gesellschaft hatte infolge der Coronaepidemie ihre Verbindung eingestellt gehabt.

Citizen 22.06.22, simpleflying.com 09.06.22

Platzhalter

Die Überfüllung in den Daladalas, den öffentlichen Bussen in Dar es Salaam, hat ein neues Berufsbild hervorgebracht: den Platzhalter. Dies sind junge Männer, die zu den Stoßzeiten an den Endstationen ein Daladala besteigen und einen Sitzplatz einnehmen. Das Daladala füllt sich dann schnell und viele Passiere stehen. Dann bieten die Platzhalter ihren Sitz für TSh 500 (€ 0,20) den Umstehenden an und steigen wieder aus, bevor das Daladala abfährt und der Schaffner das Fahrgeld kassiert. In einer Reportage des “Mwananchi” äußerten sich mehrere Fahrgäste sehr zufrieden über diesen Dienst, der ihnen langes Stehen im überfüllten Bus erspart. Ein befragter Platzhalter gab an, täglich TSh 7000-8000 (ca. € 3) während der morgendlichen und abendlichen Stoßzeiten zu verdienen. Ein Sprecher der Straßenverkehrsbehörde LATRA erklärte die Tätigkeit für ungesetzlich und gab an, man werde sich selbstverständlich um das Problem kümmern; sollte es tatsächlich Strecken mit zu wenig Fahrzeugen geben, werde man daran arbeiten, die Zahl zu erhöhen.

Mwananchi 20.06.22