Universitäten und Hochschulen - 09/2006

Aus Tansania Information
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Institute of Rural Development Planning

Aus Protest gegen die Anhebung der Studiengebühren ohne Ankündigung und Rücksprache boykottierten die Studierenden des Institute of Rural Development Planning den Unterricht und planten eine Demonstration. Die Studierenden sollen nun zwischen 580.000/- TSh und 720.000/- TSh bezahlen, können aber nur Darlehen für Gebühren in Höhe von 580.000/- TSh bekommen. Auch sei die Gebührenordnung verwirrend, klagen sie. Der District Commissioner besuchte das Institut. Doch die Studierenden verlangten den Regional Commissioner; nur mit ihm würden sie sprechen. Das Instiut bietet ein Gehobenes Diplom in Umwelt- und Regionaler Planung.(Guardian 11.5.06)

Mount Meru University College (MMU)

<Vergl. Tans.-Inf. 9/04 S. 8> Die MMU der Baptist Mission im Arumeru-Distrikt (Arusha-Region) erhielt ein 42 ha großes Gelände für Campus-Aktivitäten und Ausbau. Anfang Juli wurde 45 Absolventen ihr Diplom überreicht. Diese Einrichtung, 1962 gegründet, bildete früher die Führungskräfte für die baptistische Kirche in ganz Ost und Zentralafrika aus. (Arusha Times 15.7.06)

Muhimbili University College of Health Sciencies (MUCHS)

In den kommenden fünf Jahren werden die meisten Dozenten des MUCHS in den Ruhestand gehen. Wenn man keine dras-tischen Maßnahmen ergreift, wird der Mangel an qualifizierten Medizinern sehr bedrohlich. (Guardian 21.8.06)

Mzumbe University (MU)

<Vergl. Tans.-Inf. 2/05 S. 8> Die MU, eine staatliche Universität in Morogoro, führte für den Bau von Räumlichkeiten für Studentinnen eine Benefizveranstaltung durch. Bis '07 sollen unter den neu aufgenommen Studierenden 50 % junge Frauen sein. Die Universität rief ihre Ehemaligen und andere Unterstützer im In- und Ausland zu einer Spende auf. Die MU hat nun auch in Dar-es-Salaam und in der Mbeya-Region Zweige. Im Augenblick hat sie 184 Dozenten und einige Teilzeitkräfte. Man will weitere Experten aus dem In- und Ausland anwerben. (Guardian 10.7.06)

Sokoine University of Agriculture (SUA)

Die SUA will ihre Bibliothek erweitern. Jetzt haben 150 Studierende zu gleicher Zeit Platz, bald 350, später 500. (Guardian 19.5.06)

Für ihr Projekt, das Milchwirtschaft, Gartenbau und Anbau von Futtermitteln verbessern soll, will die SUA bis Ende 2006 130m/- TSh ausgeben. (Guardian 19.5.06)

Tumaini Universität, Makumira University College (MUCo)

Seit Jan. 06 hat die Tumaini University, die Universität der ELCT, eine juristische Fakultät nicht nur auf ihrem Gelände in Iringa, sondern auch auf dem in Makumira (MUCo). Nun gibt es dort auch eine Fakultät für Geis-tes- und Sozialwissenschaften. Die Studierenden können den Bachelor of Arts in Sprachen und in Musik, den Bachelor of Education in Sprachen erwerben: Swahili, Englisch, Französich (Griechisch und Hebräisch werden an der theologischen Fakultät unterrichtet). Prof. Ismael R. Mbise, Dekan der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften, sagte, man plane, die Zahl der Studierenden und Lehrenden zu erhöhen und neue Progamme aufzunehmen, z. B. Ökologie, Geographie, Mathematik, Gehörlosensprache, Archivierung, Hotelmanagement und Touristik. Die Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften mit voraussichtlich 170 Studierrenden und die Fakultät für Rechtswissenschaft mit 104 Studierenden sind in den selben Gebäuden untergebracht. Im Juli 06 weihte Premierminister Lowassa die neuen Gebäude ein, die einstöckige Cafeteria mit 300 Plätzen und mehrstöckige Häuser, die ein Wohnheim für 104 Frauen, eines für 100 Männer, drei Unterrichtsräume, drei Hörsäle, einen Musikraum und Büros enthalten. Finanziert wurden die Gebäude durch finnische Entwicklungshilfe. Für die ersten Bauabschnitte und das Fundament des ersten Gebäudes spendeten Einwohnerschaft und Dozenten des MUCo ein Monatsgehalt. Das MUCo-Gelände ist der älteste Campus der Tumaini University. Es beherbergte früher nur die Lutherische Theologische Hochschule, jetzt Theologische Fakultät des MUCo. Sie verleiht den Magister der Theologie und den Doktor der Philosophie, hat z. Zt. 179 Studierende. (Arusha Times 1./15.7.06; Citizen 20.1.06; Uhuru na Amani 1+2/06)

Tumaini University Dar-es-Salaam College (TUDARCO)

Das TUDARCO erwarb in Dar-es-Salaam ein Gelände von 17 ha. Dort will man neben anderem ein siebenstöckiges Gebäude für Studenten und Büros errichten. Bisher sind die mehr als 900 Studierenden in verschiedenen Stadtteilen untergebracht. Weil das TUDARCO von mehreren Universitäten umgeben ist, war es nicht schwer, Dozenten mit Kurzzeitvertrag zu bekommen. Günstig ist auch, dass die Studierenden dort die Möglichkeit haben, mit Studierenden anderer Universitäten zu kommunizieren. Die Studiengänge des TADARCO sind Betriebswirtschaft und Management, Recht, Bibliothekswissenschaft sowie Kommunikationstechnik. Die steigende Zahl der Studierenden beweist, dass man die Qualität des TUDARCO erkennt. Im Studienjahr 03/04 machten neun Frauen und sechs Männer ihr erstes Examen, 04/05 waren es neun Frauen und 13 Männer. (Guardian 9.1.06; Uhuru na Amani 1+2/06)

University of Dar-es-Salaam (UDSM)

Studierende der UDSM boykottierten den Unterricht, um zu erzwingen, dass die Regierung ihre Zuwendungen für Unterbringung, Verköstigung und Reise von 2.500/- TSh auf 5.000/- TSh anhebt und sie während ihrer Praktika entlohnt. Auch die Zuwendungen für die sieben Tage Orientierung in Höhe von 2.500/- TSh pro Tag seien den mehr als 4.000 neuen Studierenden nicht ausbezahlt worden. Die Streikenden zwangen die anderen, Bibliothek, Hörsäle und Studienräume zu verlassen und sich ihnen anzuschließen. Der Studentenrat hatte diesen Streik beschlossen. Der Stellvertretende Minister für Höhere Bildung, Wissenschaft, Technologie sagte, es sei unzivilisiert, den Unterricht zu boykottieren. Man habe mit den Studentenrepräsentanten gesprochen. (DN 9.4.06)

Mehr als 2.000 Studierende der UDSM, die ihr erstes Examen abgelegt hatten, beklagten, die Leiter des Prüfungsbüros gäben die Zeugnisse sehr verzögert heraus. Deshalb glaube man ihnen nicht, wenn sie an verschiedenen Orten um Arbeit bäten. Man solle allen, die im Juni des folgenden Jahres die Prüfung machen, die Zeugnisse ab September des Vorjahres geben. (Nipashe 3.4.06)

Universität in Dodoma geplant

Die Regierung sah bereits Mittel vor für eine Universität in Dodoma mit 25.000 bis 40.000 Studierenden. Es wird die vierte staatliche sein. Mit dem Bau will man im kommenden Finanzjahr beginnen. Präsident Kikwete und Bill Gates unterzeichneten ein bilaterales Kooperaationsab-kommen zur Gründung der neuen Universität. "Wir bitten Sie, uns vor allem in der Fakultät Technologie und Information zu helfen", sagte Kikwete. Auch Bill Clinton sagte Unterstützung zu. Die neue Universität soll von Unterstützung der tansanischen Bildungsarbeit durch die Vereinigten Arabischen Emirate profitieren. Auch ein Prinz aus Saudi Arabien, Besitzer des Mövenpick Hotels in Dar-es-Salaam und Ehrenbürger der Stadt, versprach, den Bau dieser neuen Universität zu unterstützen. "Als wahrer Freund Tansanias" verspreche er das. Er ist daran interessiert, auf vielen Gebieten zu investieren, Gesundheit, Energie, Bergau, Produktion von Kunstdünger und Insektiziden. (DN 14.5.06; Guardian 16.5./5./ 12.6.06)

Universitäts-College der ELCT-ND, Plan

Die ELCT-Norddiözese plant, Ende kommenden Jahres ein Uni-versitäts-College zu errichten. Es soll an den ersten Bischof dieser Diözese erinnern, Bishop Stefano Moshi Memorial University College heißen. Er sei der Gründer des Kilimanjaro Christian Medical Centre (KCMC), des Überweisungskrankenhauses in Moshi, sagte Bischof Shao. Anfangs wird es auf zwei Orte (Mwika Bible School und Masoka School of Accountancy) aufgeteilt sein. Dann kommt die Machame Medical School dazu. (Guardian 21.6.06)

Zur Akademikerarbeitslosigkeit

Laut einer Umfrage stellen viele Arbeitgeber ungern Leute ein, die eben erst das Examen ablegten. Die Folge sei Arbeitslosigkeit unter den Akademikern. "Die meisten brauchen Leute, die erfahren und für verschiedene Jobs kompet sind, was bei den meisten, die eben erst fertig wurden, nicht der Fall sei. (DN 21.5.06)

Zu Bildungseinrichtungen der Religionsgemeinschaften

Präsident Kikwete bat die führenden Leute der Religionsgemeinschaften, zusätzliche Universitäten und andere Bildungseinrichtungen zu gründen. Die Regierung sei bereit, für die an den privaten Universitäten eingeschriebenen Studierenden zu bezahlen. (DN 9.6.06)

Zur Zahl der Studierenden

Tansania hat weniger Studierende als andere Länder Afrikas. Nur 0,27 % der Schüler und Schülerinnen haben die Chance, an einer Universität zu studieren (Uganda 1,23 %, Kenia 1,47, Südafrika 9,11%). Auf vielen Gebieten werden Akademiker dringend benötigt. '05 fehlten in Sekundar- und Hochschulen 5.753 Lehrkräfte; '10 werden es 50.000 sein. (Guardian 12.7.06)

Zur Bevorzugung Wohlhabender im Bildungsbereich

James Mbatia, Vorsitzender der Oppositionspartei NCCR-Mageuzi, sagte bei einer Pressekonferenz, laut einer Studie seiner Partei ist das für die Vergabe von Darlehen an Studierende zuständige Kuratiorium voreingenommen und diskriminiert Kinder armer Familien. Ganz oben stünden Studierende aus christlichen Familien der gut geführten christlichen Schulen. Außerdem sei eine Bevorzugung weiblicher Studierender unübersehbar. In der pädagogischen Fakultät z. B. seien 90 % Frauen. Er sagte, man solle private Schulen zulassen, aber in Bezug auf die Qualität dürften sie die öffentlichen nicht in den Schatten stellen. (Guardian 21.8.06)

Zu den weiblichen Studierenden

Bei den Studierenden stieg der Anteil der Frauen kontinuierlich. In einigen Hochschulen sind mehr als 50% der Neuimmatrikulierten Frauen, am Institute of Journalism und Mass Communication der UDSM sogar 99 %. An der Moshi University of Cooperative Studies aber nur 35,2 %, am University College of Land and Architectural Studies lediglich 16 %. Um die angemessene Quote zu erreichen, bietet die UDSM Sonderkurse für Frauen an, die Naturwissenschaften, Maschinenbau und Technik, Wirtschaft und Statistik studieren wollen. (DN 4.7.06)