Universitäten - 09/2007

Aus Tansania Information
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Studentenzahl

06/07 betrug die Zahl der Studierenden 68.029. 07/08 soll sie auf 75.346 steigen. (Guardian 24.7.07)

Zu Darlehen, Gebühren

Prof. Msolla, Minister für höhere Bildung, Wissenschaft und Technik, berichtete, auf 51mrd/- TSh beliefen sich die noch nicht zurückgezahlten Darlehen, die der Staat seit 1994 Studierenden gewährte. Bisher seien 113.240 der Schuldner namentlich bekannt. Bis Juni 07 habe man 53,6m/- TSh Schulden eingetrieben. Mit doppelter Anstrengung werde man das geliehene Geld von den ehemaligen Studierenden zurückfordern. Sein Ministerium gewähre 51.772 Studierenden ein Darlehen. (Guardian 24.7.07)

Die Leitung des Institute of Social Work ließ 100 Studierende nicht zum Examen zu, weil sie ihre Studiengebühren nicht bezahlt hatten, obwohl man ihnen erklärt hatte, dass diese vor der Prüfung entrichtet werden müssen. (Guardian 16.7.07)

Minister Msolla sagte, damit auch Wirtschafts- und andere Unternehmen Mittel zuwenden könnten, müsse die Satzung des Higher Education Loans Board geändert werden. Es sei zwischen diesem Gremium und Studierenden zu einer Reihe von Konflikten gekommen. Seine Aufgabe sei es, intelligenten Studierenden ein Studium zu ermöglichen. Doch einige, ihre Eltern u. a. meinten, die Darlehen müssten nicht zurückgezahlt werden. (DN 14.8.07)

Die Opposition riet der Regierung, die Ausbildung an den Hochschulen zu verbessern. In den staatlichen Einrichtungen seien die Angebote schlechter, die Studiengebühren niedriger, durchschnittlich 600.000/- TSh pro Jahr. Sie hätten 35.800 Studierende.

An den privaten Universitäten gebe es nur 5.276 Studierende, denn sie müssten 2.500.000/- TSh aufbringen.

Als Anreiz sollten Studierende der Naturwissenschaften Unterstützung bekommen, nur die der Geisteswissenschaften lediglich Darlehen, denn das Land brauche mehr Naturwissenschaftler für wissenschaftlich betriebene Land- und Fischwirtschaft u. a., betonte ein Oppositions-Abgeordneter. (DN 21.7.07)

Zu weiblichen Studierenden

Erneut betonte die Regierung ihr Bestreben, an den staatlichen Universitäten die Zahl der Studentinnen zu erhöhen, zu erreichen, dass gleich viele Männer und Frauen studieren. Man wolle dafür sorgen, dass in Bildungsfragen mehr Ausgewogenheit der Geschlechter herrsche. "In unseren Universitäten gilt für Studentinnen ein anderer Numerus clausus als für Studenten. Das zeigt, dass es uns ernst ist mit der Förderung der Frauen", erklärte eine Stellvertretende Staatsministerin. (Guardian 23.6.07)

Abiturientinnen, die nicht für ein Universitätsstudium qualifiziert sind, können einen dreiwöchigen Kurse für Studentinnen der Naturwissenschaften besuchen. Das soll Abiturientinnen ermuntern, Naturwissenschaften zu studieren. Wer nach diesem Kurs den Anforderungen genügt, wird zum Studium zugelassen. (DN 4.8.07)

Stipendien

Die Regierung Indiens will jährlich 100 Tansaniern ein Stipendium anbieten, Reise incl. Bisher profitierten 1.200 Tansanier von diesem Stipenprogramm. Stu-dierende können unter einer Vielzahl von Fachrichtungen wählen. (Guardian 12.4.07)

16 Studierende erhalten von der Ford Foundation ein Stipendium, um weiter studieren oder eine Doktorarbeit schreiben zu können. Vorbedingung ist der Besuch eines Computerkurses. (Guardian 22.8.07)

Zu den Universitäten allgemein

Tansania hat 32 Universitäten und ihnen angeschlossene Hochschulen. Es gibt acht staatliche Universitäten und vier angegliederte, dazu elf private Universitäten mit neun angegliederten. Außerdem bieten acht nichtuniversitäre Bildungseinrichtungen Kurse mit akademischem Abschluss an.

Die pädagogischen Hochschulen in Mkwawa und Dar-es-Salaam sind jetzt Zweige der Universität von Dar-es-Salaam, ebenso die ehemalige Tanzania School of Journalism, nun Institute of Journalism and Mass Communication. Das ehemalige Cooperative College in Moshi, neuerdings Moshi University College of Cooperative Business Studies, ist jetzt ein Zweig der Sokoine University of Agriculture (SUA) in Morogoro. (DN 1.6./3.8.07; Guardian 1.6.07)

Die Stellvertretende Ministerin für Höhere Bildung, Wissenschaft, Technik sagte, Universitäten hätten das Recht, irgendwo im Land neue Zweige einzurichten, vorausgesetzt, sie entsprechen den Anforderungen. Dass Zweige der Universitäten wie die Pilze aus dem Boden schössen, führe nicht unbedingt dazu, dass sie schlecht sind. Der Rat der Universitäten Ostafrikas, externe Prüfer und Komitees aus dem Ausland überwachten die Leistung der Universitäten. (DN 21.6.07)

Zur Gründung neuer Universitäten

Die Regierung verabschiedete ein Moratorium für die Aufwertung von Fachakademien und ähnlichen Einrichtungen zu privaten oder staatlichen Universitäten. Nicht betroffen sei die Errichtung neuer privater oder staatlicher Universitäten. Aber Fachakademien sollten Fachakademien, Universitäten Universitäten bleiben, erklärte Muhammed Seif Khatib, Minister für Information, Kultur und Sport. Die mittlere Ebene sei für eine nachhaltige Wirtschaft wichtig. Alle nichtuniversitären Einrichtungen, die für Programme mit akademischem Abschluss zugelassen wurden, können damit fortfahren, aber weitere Anträge würden von der Regierung nicht angenommen. Allzu viele Fachakademien waren in letzter Zeit bestrebt, Universität zu werden. Es gab einige unzureichende Universitäten. Ein Studierender verließ eine solche und sagte: "Ich fühlte mich wie in einer besseren Sekundarschule." (DN 1.6.07; Guardian 1.6.07)

Aga Khan-Universität

Der Aga Khan, Oberhaupt der Ismaili Muslim Community, plant, neben der Universität in Dar-es-Salaam, auch eine in Arusha zu errichten. Sie soll spezielle Programme anbieten. Die Mittel stehen bereit, das Gelände wurde bereits ausgewählt. Bei einem Gespräch mit Vizpräsident Shein sagte der Aga Khan, an der Aga Khan-Universität in Dar-es-Salaam solle man auch Magister- und Doktor-Titel der Medizin erwerben können. Shein bat ihn, ein Sonderprogramm für die vernachlässigten tropischen Krankheiten einzuführen. (DN 17.8.07; Guardian 17.8.07)

Universität vonDodoma

Die University of Dodoma wird im September 07 1.000 Studierenden ihre Tore öffnen. 15.000 hatten sich beworben. Bald soll sie 40.000 aufnehmen können. Die Regierung hatte in einem Stadtteil von Dodoma Wohnhäuser errichtet, die sie an Staatsdiener vermieten wollte. 100 der Häuser stellt sie nun für je 11-13 Studierende zur Verfügung. In anderen 55 Wohnhäusern sollen Dozenten und andere Mitarbeiter wohnen. Private Busbetreiber werden die Studierenden zum Universitätsgelände bringen.

200 Dozenten haben sich um eine Stelle beworben. Man sei noch dabei, ihre Bewerbungen zu prüfen, sagte der Vorsitzende des Kuratoriums. Kanzler der Universität ist Benjamin Mkapa, ehemaliger Präsident.

Problematisch ist, dass die 6 km Straße zwischen Stadt und Universitätsgelände und die zu den Wohnhäusern ausgebaut und geteert werden müssen. Auch Wasser- und Abwasserversorgung muss man erweitern. (DN 25.6.07; Guardian 27.6.07)

IMTU

Der International Medical and Technological University in Dar-es-Salaam wurde von der Commission for Universities (TCU) die Aufnahme neuer Studenten untersagt, bis Leitungs- und Verwaltungssystem, Lehr- und Lernbedingungen verbessert seien. Die IMTU nennt dieses Vorgehen unvernünftig, schockierend. 200 Tansanier, die man bereits ausgewählt habe, würden der Möglichkeit, Arzt zu werden, beraubt. Jedes Jahr nimmt die IMTU 200 Studierende auf. Für das Studienjahr 07/08 waren 312 Aufnahmeanträge eingegangen. "Wir geben der IMTU drei Monate Zeit, um unseren Anweisungen nachzukommen. Andernfalls wird sie heruntergestuft", heißt es in einer TCU-Erklärung. (DN 30.7.07; Guardian 1.8.07)

IAU

Die Islamic Azad University des Iran wird auf Sansibar einen Zweig errichten. Die Revolutionsregierung von Sansibar gewährte ihr 50 ha Land und erteilte die Baugenehmigung. Der Direktor des Sansibar-Zweiges sagte, das Konzept dieser Einrichtung sei der Weisheit und Voraussicht des ehemaligen iranischen Präsidenten Ayatollah Rafsanjani zu verdanken. Er hatte bei seinem Besuch gesagt, Fundament dieser Universität seien die historischen Beziehungen zwischen dem Iran und Tansania und die überwältigenden kulturellen und religiösen Beziehungen, vor allem mit den Menschen an der Küste und denen der Inseln (Sansibar, Pemba). Die IAU wird Ausbildung in Touristik, angewandter Chemie, Landwirtschaft, Computer-Technik, Hoch- und Tiefbau, Elektronik, Tiermedizin u. a. anbieten. Zum Universitätskomplex werden u. a. Vorle-sungs- und Verwaltungsräume, Forschungsgebäude, eine Bibliothek, Wohnhäuser, ein Kulturzentrum und eine Moschee gehören.

Die IAU im Iran wurde vor 25 Jahren auf Vorschlag von Ayatollah Khomeini errichtet. Im Augenblick hat sie in ihren mehr als 330 Zweigen im Iran selbst 1.300.000 Studierende, weitere in ihren Zweigen in Oxford, London, Dubai, im Libanon, und nun auch auf Sansibar.

60 Tansanier studieren im Iran. Demnächst werden einige Iraner an unterschiedlichen tansanischen Einrichtungen eine Ausbildung machen. (Guardian 28.7.07)

Tumaini-Universität

Die Nordost-Diözese der Evang.-Luth. Kirche in Tansania (ELCT) organisierte in Dar ein Benefiz-Dinner zugunsten der Sebastian Kolowa-Universität (SEKUCo) in Lushoto. Sie ist ein Zweig der Tumaini-University, der Universität der ELCT. Von der Commission for Universities (TCU) erhielt sie bereits die vorläufige Registrierung. Man will im Oktober 07 mit einem Studiengang in Sonderpädagogik beginnen. Der Lehrplan wurde von der TCU genehmigt. Die Gebäude sind behindertengerecht eingerichtet, erklärte der Generalsekretär der Diözese, denn auch Menschen mit einer Behinderung sollten gleiche Chancen haben, können sie doch einen wichtigen Beitrag leisten. Die SEKUCo wird zwei Universitätsgelände umfassen, die ehemalige Usambara Trade School und die ehemalige Magamba Secondary School. Sie wurde der Diözese im vergangenen Jahr vom Staat zurückgegeben. Die benötigten Mittel kommen vor allem von den Gemeinden der Diözese, von Freunden unterschiedlicher Konfession, von Partnern in verschiedenen Ländern u. a. (Guardian 5./17.7.07)

OUT

Die Open University of Tanzania verlangt von den Vollzeit-Studierenden, dass sie pro Jahr 6-21 Tage Kurse besuchen. Bis zum Abschluss mit einem 'certificate' oder einem 'diploma' rechnet man zwei Jahre. Studierende der unteren Semester können bis zu acht Jahren Kurse belegen, Studierende, die mit einem Magister abschließen wollen, bis zu sechs Jahren. Jedes Jahr wird der wissensmäßige Fortschritt geprüft. Wer geringe Forschritte macht oder nach acht Jahren noch kein Examen ablegt, wird ausgeschlossen. Es ist Studierenden erlaubt, das Studium zu unterbrechen, wenn sie das wünschen.

Politiker schreiben sich nicht für Vollzeit-Studiengänge ein. Berichten, sie seien im Studium faul, kämen nur selten zu Vorlesungen, widersprach die OUT. (DN 6.8.07)