Umwelt ‐ 05/2023

Aus Tansania Information
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Rückkehr der Gischtkröten

Ein gewisses Erstaunen rief ein Detail im Bericht des Rechnungshofes hervor, wonach der Elektrizitätserzeuger Tanesco in den letzten Jahren TSh 612 Mil. (€ 245.000) für den Unterhalt von Kröten in den USA aufgewandt hat. Bei den 2-3 cm großen Amphibien handelt es sich um die Kihansi Gischtkröte, die lediglich auf einem Gebiet von etwa 2 ha an den Wasserfällen des Kihansiflusses in den Udzungwabergen südlich von Iringa vorkam. Der Name der Art rührt von ihrem besonderen Lebensraum im Sprühnebel des Wasserfalls her. Als hier 1995 mit dem Bau eines Staudamms begonnen wurde, war die Bewahrung der Gischtkröten eine Auflage der Kreditgeber gewesen. Eine eigens gebaute Sprinkleranlage sollte die natürliche Umgebung nachahmen. Als diese Anlage im Jahre 2003 ausfiel und sich auch die Pflanzenwelt vor Ort veränderte, breitete sich unter den Tieren eine Viruserkrankung aus, die ein Massensterben zur Folge hatte. Im Jahre 2004 wurden die letzten Gischtkröten beobachtet, die Art gilt seither als im natürlichen Lebensraum ausgestorben.

Zuvor hatten aber der Zoo von Bronx in New York (USA) Interesse an der Kihansikröte entwickelt und entführte 500 von ihnen gen Amerika. Nach ersten Rückschlägen bekam man die Mischung der künstlichen Umwelt so erfolgreich hin, dass die erst auf 70 Exemplaren geschrumpfte und in der Heimat bereits ausgestorbene Art sich wieder vermehrte. Bronx gab Tiere auch an andere Zoos ab, wobei insbesondere der Zoo von Toronto in Kanada erfolgreich weiterzüchtete. Mittlerweile gibt es dieser mehrere Tausend der Gischtkröten in diversen Einrichtungen.

Seit dem Jahr 2010 gibt es Versuche, die Tiere wieder in Tansania heimisch zu machen. In der Natur ist dies bisher nicht möglich, aber sowohl an der Universität von Dar es Salaam als auch in einer Einrichtung der Tanesco am Kihansidamm wurden Räume geschaffen, in denen eine Haltung möglich ist.

Die jetzt im Bericht des Rechnungshofs genannten Kosten stammen daher, dass eine Partie von Gischtkröten im Jahre 2020 aus den USA nach Tansania gebracht werden sollte, was aber durch die Covidepidimie verzögert wurde, sodass seither die tansanische Seite für Kost und Logis der Kröten verantwortlich war.

Mwananchi 11.04.2023

Tod durch Hyäne

Bei Magu am Viktoriasee wurden jetzt 2 Erstklässler der Dorfschule von Ilumya von Hyänen getötet. Die Vorfälle ereigneten sich am 26. und 27. April. Die sechsjährigen Kinder wurden auf dem Schulweg angefallen. Sie konnten um Hilfe rufen und Augenzeugen sahen, wie sie von den Tieren weggeschleppt wurden. Die Hilfe durch Anwohner kam zu spät.

Mwananchi 28.04.2023