Thema: Wirtschaft: Pläne, Herausforderungen, Politik: Optimistisches Ziel: Tansania als Schwellenland – 05/2017

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Pläne und Ziele

Präsident Magufuli kündigte wiederholt an, dass er Tansania bis 2025 vom Status eines wenigst entwickelten auf den eines halb-industrialisierten Landes mit „mittlerem Durchschnittseinkommen“ führen wolle. JPM verfolgt dabei als wichtigste Ziele:

  • mehr Unabhängigkeit von ausländischen Gebern
  • mehr Unabhängigkeit von schwankenden Rohstoffpreisen (Landwirtschaft, Bergbau, Erdgas)
  • vor allem aber dringend benötigte Jobs für jährlich 800.000 neue Arbeitssuchende.

Dafür wurden einige Rahmenpläne konzipiert: der Long Term Development Plan 2011-2015 und der 2. Fünf-Jahres-Entwicklungsplan 2016 – 2020 (FYDP II), der ein Investitionsvolumen von TZS 107 Bill. umfasst. Die EU versprach, den FYDP II mit € 626 Mill. zu unterstützen.

Bei vielen Anlässen zeigten sich Regierungsmitglieder zuversichtlich, dass Tansania das gesteckte Ziel erreichen kann. Meist nannten sie dabei aber keine konkreten Zahlen. Der Präsident versprach bei einer Sherryparty für das Diplomatische Corps, bis 2020 werde das Wirtschaftswachstum 10% jährlich betragen, 40% der Tansanier in Industriebetrieben arbeiten und das jährliche Pro-Kopf-Einkommen bei $ 3.000 liegen (derzeit etwa $ 600). Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf soll von $ 1.000 auf $ 1.500 steigen.

Allseits wird betont, dass Grundlage für alle Industrialisierungspläne die Weiterentwicklung der Landwirtschaft sei. - Die Finanzierung neuer Investitionen soll stärker als bisher auf dem heimischen Steueraufkommen beruhen. Dieses soll zum zweiten 5-Jahresplan $ 46 Mrd. beitragen. Im laufenden Finanzjahr sind Steuereinnahmen von $ 6,6 Mrd. geplant, die in den Folgejahren auf $ 11,3 Mrd. ansteigen sollen.

Die Direktinvestitionen aus dem Ausland sollen von derzeit $ 2,14 Mrd. bis 2021 auf $ 9 Mrd. jährlich anwachsen, vor allem im Bergbau. Die Kapazität zur Stromerzeugung soll von derzeit 1.570 Megawatt bis 2020 auf 4.915 MW und bis 2025 auf 10.000 MW ansteigen, mit Erdgas und Kohle als Energieträgern. Während z. Zt. 36% der Bevölkerung einen Elektroanschluss haben, sollen es 2020 60% sein.

Exporte von Fertigprodukten sollen bis 2020 von jetzt 24 auf 30% der Ausfuhrerlöse steigen. Zur Zeit dominieren noch Roh- und Halbfertigprodukte wie Gold, Sisal und Gewürznelken. Die Devisen-Einnahmen aus dem Tourismus sollen von $ 2 Mrd. auf $ 3,6 Mrd. zunehmen, obwohl neuerdings auch Tourismus-Unternehmen die volle Mehrwertsteuer zahlen müssen. Der industrielle Sektor soll 2020 15% zum BIP beitragen (zur Zeit 8%; TANTRADE nennt aber 28%).

Citizen 14.10.; 04.,21.11.16; 16.03.17; DN 18.08.16; 11.,27.02.17; East African 26.01.17; Guardian 30.11.16; tanzaniaInvest.com 07.04.17

Investitionsschwerpunkte

Der Wirtschaftsminister nannte acht Sektoren, in die die Privatwirtschaft prioritär investieren sollte: Fertigprodukte, Infrastruktur, Landwirtschaft, Bergbau, Tourismus, Fischerei, Stromerzeugung und Informationstechnologie. Er pries die politische Stabilität des Landes, Transparenz der Entscheidungen und Kampf gegen Korruption und Bürokratie als attraktive Faktoren. Der Chef der Börse DSM vermisste im Fünf-Jahresplan klare Aussagen, welche Industrien aufgebaut werden und wie Landwirtschaft und Energiesektor entwickelt werden sollen.

Das TZ Investment Centre teilte mit, 2016 hätten 136 ausländische Gesellschaften $ 10 Mrd. in Tansania investiert.

Citizen 14.10.16; DN 18.12.16