Thema: Tourismus in Tansania: Einführung - 11/2018

Nach einer Analyse der Weltbank hat Tansania bisher nur einen geringen Teil seines touristischen Potentials ausgeschöpft. Mit energischen Reformen könnte der Tourismus dem Land jährlich bis zu $ 16 Mrd. einbringen. Tansania habe mehr touristische Attraktionen als Südafrika, erreiche jedoch nur 10% von dessen Besucherzahlen. Die Weltbank schlägt Korrekturen vor:

• Diversifizierung: Bisher ziehe der Norden Tansanias 90% der Touristen an. Vernachlässigt seien die südlichen Regionen. Weniger finanzkräftige Besucher und Einheimische fänden zu wenig Angebote vor.
• Die an Nationalparks und Schutzgebiete angrenzenden Dörfer profitierten zu wenig vom Tourismus und hätten daher kaum Interesse daran, Natur, Wild und Umwelt zu pflegen. Neben Strafandrohungen sollten vermehrt Anreize treten. Kleinunternehmer sollten besser einbezogen werden.
• Der Tourismus leide unter hohen und komplizierten Steuern (mehr als 20 verschiedene Abgaben, mit zahlreichen Korruptions- und Verschleierungsmöglichkeiten und hohen Verwaltungskosten). Zudem sei die Verwendung dieser Steuern undurchsichtig.

Reise-Anbieter melden in jüngster Zeit zurückgehende Besucherzahlen und führen dies auf den hohen Mehrwertsteuersatz von 18% zurück. Konkurrierende Länder wie Kenia befreiten ihre Veranstalter von dieser Steuer. Die Regierung will die Auswirkungen der Steuer nochmals überprüfen.

2015 wurden 1,137 Mill. Besucher gezählt, 2016 1.284.000, 2017 waren es 1,3 Mill. Damit hat Tansania erstmals mehr Touristen beherbergt als Kenia, dessen Zahlen sich der Sicherheitslage wegen halbiert haben. Auf Sansibar verdoppelte sich 2017 die Gästezahl auf 433.474 mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von acht Tagen. Allerdings ging in Gesamt-Tansania der Anteil der Besucher, die zum wiederholten Mal kamen, auf 45% zurück.

Die Meisten besuchen Nationalparks (36%, andere Quelle: 80%), dann folgen die Strände Sansibars. Der durchschnittliche Tourist gab 2017 $ 161 pro Tag aus (2016: $ 178; 2013 noch $ 284). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tansania ging leicht auf neun Tage zurück. Die Organisation der Reiseanbieter (TATO) bezweifelte die offizielle Statistik: auch viele Geschäftsleute bedienten sich der billigeren Touristenvisa zur Einreise nach Tansania.

Das Buchungsportal SafariBookings.com wählte Tansania 2017 zum Land mit den besten Safari-Erlebnissen. Die besten Vogelbeobachtungen böten Sambia und Kenia. Namibia biete die schönsten Landschaften. Citizen 30.01.15; 16.08.; 13.10.18; DN 30.01.15; 19.04.; 19.07.; 22.12.17; 11.01.; 17.02.; 17.05.; 14.09.18; Guardian 30.01.15; 10.04.17; 14.,18.10.18