Thema: Landwirtschaft: Grundnahrungsmittel - 09/2020

Aus Tansania Information
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Körnerfrüchte

Auf 40% der Anbaufläche Tansanias wird Mais erzeugt, oft noch ohne Fruchtwechsel mit Bohnen oder anderen Stickstoff bindenden Pflanzen. Mais ist jedoch besonders empfindlich gegenüber Dürreperioden.

Die NRO „One acre Fund“ schult seit 2018 50.000 Mais-Bauern in Südtansania in den Bereichen Saatgut, Düngung, Finanzierung und Vermarktung.

Premier K. Majaliwa kritisierte, dass ausgerechnet im fruchtbaren Südtansania die meisten Kinder an Wachstumsverzögerungen leiden (43%; nationaler Durchschnitt: 32%). Das südliche Hochland habe im letzten Jahr 1,4 Mill. t. Nahrungsmittel erzeugt; es gebe keinen Grund für die ausgeprägten Entwicklungsverzögerungen im Kindesalter.

Präsident Magufuli lud Investoren ein, die ehemaligen großen Weizenfarmen in den Regionen Arusha, Kilimanjaro und Manyara wieder in Betrieb zu nehmen. - Der Konzern Mohammed Enterprises nahm in Kurasini, Dar es Salaam neue Mühlen für Mais (300 t/Tag) und Weizen (1240 t/Tag) in Betrieb.

Die Regierung will mit Hilfe der „Coalition for Africa Rice Development“ und der japanischen JICA die Reisproduktion bis 2030 auf 4,5 Mill.t/Jahr verdoppeln. Ein AGRA-Projekt im Kyela-Distrikt ermöglicht etwa 10.000 Reis-Bauern ihre Erträge auf 45 Sack Pro Hektar zu verdoppeln. Ähnliche Steigerungen erreichten Reisfarmer in Lekitatu, Arusha-Region nach Schulungen der Düngerfirma Yara.

Das WFP führt in den Regionen Dodoma und Mwanza Schulungen für Sorghum-Farmer durch. Sorghum ist dürre-tolerant und wird vom WFP in großen Mengen für seine humanitären Programme aufgekauft.

Citizen 18.02.; 25.11.19; DN 07.08.19; Guardian 05.04.18; 27.04.; 02.08.19; 10.08.20; www.riceforafrica.net

Süßkartoffeln

Tansania ist mit etwa 400.000 Jahrestonnen Afrikas wichtigster Erzeuger von Süßkartoffeln (vor Nigeria). Nach Maniok und Kartoffeln sind sie der drittgrößte Stärke-Lieferant. Und nach Mais, Maniok und Bohnen das viertwichtigste Grundnahrungsmittel. Die Süßkartoffel ist vergleichsweise anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Die Gates-Stiftung züchtete und verbreitete eine Variante, die besonders reich an Vitamin A ist und hohe Erträge liefert (11 t/ha). Süßkartoffeln sollen in der Schul-Nahrung den verbreiteten Mangel an Vitamin A und weiteren Spurenelementen mindern.

Citizen 23.10.18; Guardian 09.04.18

Bananen

Durch verbesserte Anbaumethoden steigerte sich der Ertrag von 9 t/ha in 2017 auf 19 t pro Hektar. Studien des Mandela-Instituts, Arusha und der Uni Löwen, Belgien ergaben, dass die Hektar-Erträge der Kochbananen Mchare und Maatoke durch geeignete organische und anorganische Dünger von 7 auf 50 t gesteigert werden können.

DN 28.03.20; Guardian 25.12.19; 24.06.20

Speiseöle

Im Uvinza-Distrikt, Kigoma-Region stieg die Anbaufläche für Ölpalmen von 8.000 auf 33.00 ha. Die Saatagentur ASA erhielt TZS 1 Mrd. zur Produktion von Setzlingen der modernen Sorte Tenera, die Interessierte kostenlos erhalten. Diese Varietät erzeugt bis zu vier t Öl pro Hektar. 138 Grundschulen pflanzten Ölpalmen an, ebenso die Gefängnisse der Kigoma-Region. 300 Häftlinge wurden in das Kitwanga-Gefängnis, Kigoma verlegt, um dort auf 3.000 ha Ölpalmen zu kultivieren. Als weitere Schwerpunkte für den Anbau von Ölpalmen sind die Regionen Küste, Mbeya, Tanga und Sansibar vorgesehen. Ölpalmen können bis zu 50 Jahre lang produzieren. Das meiste Palmöl für Konsum und Seifenherstellung wird noch aus Malaysia importiert.

Landwirtschaftsminister J.Hasunga wies darauf hin, dass Sonnenblumen überall in Tansania gedeihen. Die Saatzucht-Institute sollten weiter ertragreiche und angepasste Sorten entwickeln. Auch der Import von Hybrid-Saaten aus Kenia und Asien werde erlaubt. Das Ministerium intensiviere Trainings von Ausbildern und Bauern und arbeite an einer besseren Versorgung mit Düngemitteln für die Sonnenblumen-Farmen.

Die Dodoma-Region will TZS 4,4 Mrd. / € 1,8 Mill. in den Anbau von Erdnüssen und Sonnenblumen für die Ölherstellung investieren, besonders im Distrikt Kongwa, der zu Kolonialzeiten ein wichtiger Erdnuss-Exporteur war. In Dodoma entstand eine neue Mühle für Sonnenblumenkerne mit einer Tagesleistung von 100 t Öl. Die meisten Sonnenblumen erzeugen die Regionen Dodoma (23%), Kilimanjaro (13%), Arusha / Manyara (13%) und Singida (9%).

Sansibar erneuert seine heruntergekommenen Kokosnuss-Plantagen. Interessierte erhalten kostenlos neue Setzlinge.

DN 01.,13.06.19; 30.03.20; Guardian 20.11.19; 10.,13.02.; 03.03.; 03.04.; 16.08.20; Agricultural Seed Agency: www.asatanzania.com; TZ Official Seed Certification Institute: www.tosci.go.tz

Zucker, Honig

Die vier Zuckerfabriken des Landes produzierten 2018/19 360.000 t Zucker (Vorjahr: 307.000 t) Bei einem Verbrauch von 710.000 t jährlich müssen daher noch etwa 350.000 t eingeführt werden. Da die heimischen Firmen zu teuer produzieren, wird der Import reglementiert. Neue Zuckerrohr-Plantagen und Fabriken entstehen in Bagamoyo (35.000 t/Jahr), Mkulazi (200.000 t), Mbigiri (50.000 t) und Kitengule (100.000 t).

Laut Forst-Behörde könnte Tansania jährlich mehr als 100.000 t Honig produzieren, erreicht aber nur 50.000 t. Die wichtigsten Abnehmer sind Deutschland, England und Belgien. Auch Bienenwachs wird weltweit nachgefragt. Der Honig-Rat THC will moderne Verarbeitungsbetriebe einrichten, um Qualitätsmängel zu beseitigen.

Citizen 10.09.19; DN 10.,19.09.19; Guardian 05.,07.08.19