Thema: Entwicklung – Ziele, Herausforderungen, Strategien: Rückblick - 03/2018

Aus Tansania Information
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Tansania hat nach der Unabhängigkeit 1961 unter Präsident J.K. Nyerere im Unterschied zu den meisten afrikanischen Staaten ein eigenständiges, anspruchsvolles Entwicklungskonzept formuliert. Es scheiterte an inneren Widersprüchen:

  • Die Menschen sollten eigentlich einen eigenen Entwicklungsweg finden (self-reliance), wurden aber in ein Korsett von Planwirtschaft und Einparteienstaat gezwängt. Beide Elemente schufen einen fruchtbaren Boden für Korruption, Nepotismus und Eliten-Egoismus.
  • Unternehmen, Verwaltung und Politik sollten nach dem Vorbild der arbeitsteiligen und solidarischen Großfamilie arbeiten („ujamaa“), verfügten aber nicht über deren Steuerungs- und Korrektur-Mechanismen (Sozialkontrolle, emotionale Bindungen).
  • Eine Bevölkerung, die nicht darauf vorbereitet war, sollte mit moderner Technik ihre Produktivität vervielfachen (z.B. mechanisierte Landwirtschaft).
  • Hinzu kamen hemmende Faktoren von außen wie Ölkrise und Uganda-Krieg.

Dennoch schuf Tansania wichtige Voraussetzungen für eine stabile Entwicklung: Eine überall verstandene Landessprache, weitgehende Alphabetisierung, prinzipielle Gleichstellung der Frauen, Nationalgefühl, politische Stabilität durch Vermeidung ethnischer und religiöser Vorherrschaft.

Generell sieht man bis heute das Heil im Übernehmen der Modelle differenzierter Industrie- und Dienstleistungswirtschaften. In der Kikwete- und Magufuli-Ära wurden besonders die asiatischen Tigerstaaten und China zu Vorbildern.

Die digitalen Medien, vor allem Mobiltelefone, ermöglichen praktisch Jedem, seine Situation mit der in anderen Ländern zu vergleichen und verstärken damit den Wunsch nach besseren Lebensverhältnissen.

Die Übersicht in dieser Ausgabe konzentriert sich auf die wirtschaftliche Entwicklung Tansanias. Einzelne Aspekte der „menschliche Entwicklung“ (Bildung, Gesundheit, Lebensqualität) werden in eigenen Themenblöcken behandelt.