Stromerzeugung und -versorgung - 04/2007

Aus Tansania Information
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Zu länderübergreifender Kooperation

Der Stellvertretende Minister für Energie und Bodenschätze sagte, Tansania sei Mitglied sowohl des Southern African Power Pool als auch des Regional Power Trade Project der Nile Basin Iniative. Beide wollen Koordinierung ermöglichen, wodurch Handel und wirtschaftliche Aktivitäten stimuliert würden. (Guardian 18.1.07)

Kenia und Uganda loben Tansanias Gas- und Ölsuche. Der kenianische Energie-Kommissar prophezeite: "Wenn alles gut geht, wird Kenia Ende 2007 beginnen, von Tansania Strom zu kaufen. Im Augenblick verbessern wir unser System, damit zwischen den beiden Ländern Strom fließen kann." Das Tempo mit dem Tansania nach verschiedenen Energiequellen suche, sich nicht allein auf Wasserkraftwerke verlasse, erfülle ihn mit Befriedigung. Sein Kollege aus Uganda sagte, Tansania habe das Glück, mit Gasreserven seinen eigenen Strom erzeugen zu können. (Guardian 20.3.07; Nipashe 20.3.07)

Auswirkungen der Stromversorgungsprobleme

Die Stromsperren zwangen manche Betriebe und Haushalte, teure Generatoren zu betreiben.

Wegen Dürre und Stromsperren wuchs das Bruttosozialprodukt nicht um die prognostizierten 7,1%, sondern nur um 5,9 %. (Guardian 11.1.07)

Die Geberländer und -organisationen äußerten sich zurückhaltend über die Art, in der mit der Stromkrise umgegangen wurde. Man wolle die Angelegenheit erst prüfen, ehe man die Bitte der tansanischen Regierung um 1mrd US$ erörtere. "Wir bedauern das Missmanagement des Stromproblems", sagte ein schwedischer Verantwor-tungsträger. "Die Entwicklungspartner beobachten ge-nau, wie die Regierung mit dieser Krise umgeht." (DN 21.10.06)

Zur Stromerzeugung

Die Regierung versprach, sie werde im Makete-Distrikt (Iringa-Region) das 1992 mit schwedischer Hilfe errichtete, von der Zentraldiözese der Evang.-Luth. Kirche in Tansania (ELCT) betriebene kleine Wasserkraftwerk am Luvanya-Fluss reparieren. Es soll dann 200 MW liefern. Im Augenblick versorgt es das Bulongwa-Krankenhaus, die Bulongwa-Sekundarschule und einige Häuser des Dorfes. (Guardian 30.9.06)

Im Lushoto-Distrikt (Tanga-Region) wurde ein kleines von der UN-Entwicklungsorganisation (UNIDO) finanziertes Wasserkraftwerk eingeweiht. Heimindustriebetriebe, z.B. Säge- und Getreidemühlen, Obstverarbeitung und Verpackung, können sich nun zusammenschließen. Weitere zehn Dörfer des Distrikts sollen ähnliche Kraftwerke bekommen, denn diese Gegend ist reich an Wasserläufen, die sich für Stromgewinnung eignen. Bisher haben in Tansania nur 2 % der ländlichen Bevölkerung Strom. (Guardian 5.10.06)

Zur Stromversorgung

Mitte Okt. 06 war der Wasserspiegel des Mtera-Stausees so stark gesunken, dass dort kein Strom mehr erzeugt werden konnte. Das Kidatu und das Kihansi-Kraftwerk musste man nicht abschalten. Die Stromsperren dauerten zeitweise bis zu 12 Stunden. Seit es ausgiebig geregnet hat, die Stauseen voll sind, gibt es keine Stromsperren mehr. Es sei ein Wunder, dass der Regen so früh einsetzte, sagte Kikwete. (DN 18.10.06; Guardian 19./20.10.06/ 11.1.07)

Den Stromausfall einer Nacht, der Sansibar und die Regionen Dar-es-Salaam, Küste und Morogoro betraf, erklärte die Tanesco mit Abnutzung des Netzes und Überlastung von Transformatoren und Leitungen infolge sehr hohen Verbrauchs und wiederholter Sabotageakte. (ITV 21.3.07)

In Arusha gab es weiterhin häufig lang anhaltende, nicht angekündigte Stromsperren. Ein Transformator war defekt. Die Tanesco konnte ihn nicht ersetzen, weil sie keinen in Reserve hatte. Sie war auch nicht in der Lage, einen neuen zu erwerben, denn sie sei nicht kreditwürdig, hieß es. "Wir bezahlen unsere Rechnungen. Deshalb verstehen wir nicht, warum wir 12 Tage lang bestraft werden", sagte ein Geschäftsmann verärgert. Fast jeden Tag summen unzählige Generatoren und verströmen giftige Gase. (Arusha Times 26.2.07)

Zum landesweiten Netz

Die tansanische Stromversorgungsgesellschaft Tanesco erklärte, 15 Festlands-Regionen seien ans landesweite Netz angeschlossen, sechs nicht. Zwei bekämen Strom aus Nachbarländern, die Kagera-Region aus Uganda, die Rukwa- Region aus Sambia. Die Regionen Lindi, Mtwara, Ruvuma und Kigoma hätten jeweils unabhängig von anderen mit Diesel betriebene Kraftwerke. (Guardian 21.10.06)

Zum Strompreis

Die Tanesco hob die Preise an.

In Interviews äußerten Dar-es-Salaamer, das sei unfair. Die Geringverdiener treffe es besonders stark, denn viele Waren und die sozialen Dienste würden dadurch teurer. Manche Betriebe würden dicht machen, weil sie vom Strom abhängig seien, die gestiegenen Kosten nicht verkraften könnten. Die starken Niederschläge hätten die Stauseen gefüllt. Das sei eine gute Nachricht, denn die Stromversorgung werde stabilisiert. Doch die Freude sei von kurzer Dauer gewesen. Nun gebe es ununterbrochen Strom, aber er sei uner-schwinglich, sagte ein Mann. (Observer 4.2.07)