Schwerpunktthema Kriminalität II: Kinderdiebstahl - Entführung - 04/2015

Aus Tansania Information
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Diebstahl von Babies

Innerhalb dreier Jahre von 2011 bis 13 wurden in Krankenhäusern 310 Babies gestohlen, davon 182 männliche. Die meisten Fälle wurden aus DSM, Mara und Mbeya gemeldet. Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte, 174 Kindesräuber seien ermittelt worden, 101 Männer und 73 Frauen. Man rechnet mit wesentlich mehr als den bekannt gewordenen Fällen. Oft will man mit einem gestohlenen Kind die eigene Unfruchtbarkeit verbergen. Die Polizei versuche, mit der Bevölkerung zusammen zu arbeiten, um das Übel zu bekämpfen.

Entführungen

Nachdem ein sechsjähriges Mädchen in DSM ermordet aufgefunden wurde, versetzten zahlreiche Gerüchte in sozialen Netzwerken über entführte Kinder Eltern und Kinder in Unruhe. Viele wagen es nicht mehr, im Freien zu spielen. Ein Journalist, der mit einem schwarzen Toyota-Noah zu einer Grundschule in DSM fuhr, wurde fast gelyncht, weil die Kidnapper angeblich mit solchen Auto unterwegs sind. Schulleiter forderten die Eltern auf, einen sicheren Schulweg für ihre Kinder zu suchen. Die Polizei erklärte die Gerüchte für übertrieben.

Im Haus eines Kleiderhändlers in Moshi-Pasua lebten 17 Kinder von zwei bis 16 Jahren aus unterschiedlichen Regionen unter prekären räumlichen und hygienischen Umständen. Drei von ihnen wurden seit einem Jahr vermisst. Der Hauseigentümer erklärte, die Kinder sollten mit Zustimmung der Eltern im Islam unterrichtet werden. Er hatte jedoch keine entsprechende Lizenz. Die Distriktsregierung schloss das Haus und nahm die Kinder in Obhut und prüft, ob sie jemals ihrer Schulpflicht genügt haben. Zwei Personen wurden wegen Verletzung der Schulpflicht angeklagt.

Hunderte von aufgebrachten Nachbarn belagerten das Haus, um die Identität der Kinder zu erfahren und wurden unter Einsatz von Tränengas zerstreut. Kommentatoren fürchten, derartige „Schulen“ könnten Minderjährige radikalisieren. Eine weitere Gruppe von 11 Kindern in ähnlichen Umständen wurde im Hai-Distrikt entdeckt. Gerüchten zufolge bieten einige Moscheen in der Kilimanjaro-Region Kampfsport-Ausbildung an wie Kunfu, Judo und Karate.

Citizen 09.,13.03.15; DN 09.,17.03.15; Guardian 17.12.13; 04.,26.10.14; Pesa Times 09.03.15