Zur wirtschaftlichen Lage - 02/2011

Aus Tansania Information
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Inflation 2010

April: 9,4 %

Mai: 7,9 %

Juni: 7,2 %

Juli: 6,3 %

August: 6,6 %

September: 4,5 %

Oktober: 4,2 %

November: 5,5 %

Im April war die Teuerungsrate in Tansania höher als in den anderen Ländern der EAC. (Ruanda: 2,5 %, Kenia: 3,7 %, Burundi: 5,6 %, Uganda: 5,9 %)

Ab Mai sank die Teuerungsrate infolge zufriedenstellender Niederschläge und Bemühungen der Regierung, die Nahrungsproduktion zu steigern. Seit November stieg sie wegen steigender Treibstoffpreise; wegen höherer Strompreise setzt sich dieser Trend fort.

Seit Oktober ist bei der Berechnung der Teuerungsrate der Anteil der Lebensmittel nicht mehr so hoch wie bisher, außerdem wurden bisher nur städtische Haushalte beachtet. Die anderen EAC-Länder verwendeten schon die neue Methode für die Berechnung. Sie wird international empfohlen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) lobte Tansania dafür, dass es die Teuerungsrate senkte. Im Vorjahr sei sie einmal auf 13 % gestiegen. (DN 17.8./18.10.10; Guardian 11./ 17.6.10; Citizen 16.6./14.7./8.12.10/ 2./3./24.1.11; East African 30.11.10)

Zur Abhängigkeit

Die in einem Bericht jüngst geäußerte Vermutung, in den kommenden Jahren werde die Unterstützung durch Geber reduziert, muss die Wirtschaftsplaner beunruhigen. Aber man kann das auch als He-rausforderung verstehen. Einer verheißungsvolleren und nachhaltigen Wirtschaft zuliebe sollte sie aufgegriffen werden. Zu viel Abhängigkeit von den Gebern war stets der Ruin für die Wirtschaft der Entwicklungsländer, weil Projekte ohne wenig Beachtung authentischer Prioritäten durchgeführt wurden. 38 % Unterstützung für den Haushalt, was Tansania im Augenblick erhält, ist sicher sehr hoch. Wir müssen auf mehr Selbständigkeit dringen. Nur dann kann Tansania zu einer robusten und nachhaltigen Wirtschaft kommen. (Citizen 25.10.10)

Wirtschaftswachstum

Es war höher als in den beiden letzten Jahren (2009: 6 %). 2010 betrug es durchschnittlich 6,8 % des Bruttosozialprodukts (BSP), im 1. Quartal 7 %, im 2. Quartal 7,1 %, Das ist dem beachtlichen Beitrag des Landwirtschaftssektors zu verdanken.

Der Direktor der Bank of Tanzania sagte, Tansania sei eines der Länder Afrikas, die den IWF und andere globale Finanzinstitute beeindruckten. (DN 10.11.10)

Export

(jeweils bis August): Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Export von Indus-trieprodukten um 30,5 %. Zum Teil ist das der globalen Erholung zu verdanken. Der Export von Gold stieg um 69,2 % auf 3.396,3 Mio. Der Wert der Industrieprodukte stieg von 504,3 Mio. US$ im Vorjahr auf 520 Mio. US$. 2007 waren es 254,9 Mio. US$, 2006 nur 187,8 Mio. US$.

Der Exportwert insgesamt stieg 2010 von 2.536,5 US$ im Vorjahr auf 3.396,3 US$. (Citizen 18.11.10)

Verschuldung

Der Direktor der Bank of Tanzania (BoT) äußerte, die Verschuldung Tansanias sei tragbar, die Regierung habe noch Raum für weitere Anleihen. Die Inlandsanleihen betrugen 08 1,6 % des BSP, 09 nur 1,2 %.

Die Schulden Tansanias insgesamt betrugen Ende September 2010 10.681 Mrd. US$, die Inlandsanleihen 2.277 Mrd. US$, die Auslandsschulden 8.404 Mrd. US$. (Citizen 8.12.10)

Armut

Laut Regierung leben in Tansania trotz Erfolgen noch 33 % der Bevölkerung in absoluter Armut. Der Reduzierung der Armut müsse große Aufmerksam zugewandt werden, vor allem in Bezug auf die sozialen Dienste, sagte Mkullo, Minister für Wirtschaft Finanzen und Planung. (Guardian 7.12.10)

Untersuchung der SADC

(Southern African Development Community): Tansanias Wirtschaftsleistung gehört zu den besten in Afrika südlich der Sahara, dank der Bemühungen um Stabilität während der letzten 20 Jahre. Gesunde makroökonomische Politik, marktorientierte Reformen und Schuldenerlass schafften ein förderliches Umfeld, sodass das Wirtschaftswachstum seit 2000 stetig zwischen 5 % und 7 % betrug.

Die Inflation blieb maßvoll.

Die Landwirtschaft spielt in der Wirtschaft eine wichtige Rolle; nahezu 80 % der Bevölkerung sind in ihr tätig. Unglücklicherweise macht die große Abhängigkeit von diesem Sektor die Wirtschaft verletzlich durch ungünstige Witterungsverhältnisse. Wegen der geringen industriellen Entwicklung sind die negativen Auswirkungen der Abhängigkeit vom Wetter besonders gravierend.

Wichtige Sektoren, die Wachstum verzeichneten, sind Bergbau, Bau, Fertigung und Tourismus. Aber die schwache Transportinfrastruktur ist ein gravierender Engpass.

Die Bedingungen der Wirtschaft bleiben für heimische und internationale Investoren unattraktiv. Reformen auf diesem Gebiet waren schwerfällig; in Bezug auf den privaten Sektor fehlte es an konsequenter Politik. Das schadete dem Investitionsklima.

Trotz hohen Wirtschaftswachstums ist die Armut in Tansania noch immer erschreckend. Robustes Wirtschaftswachstum führte nicht zu entsprechender Verbesserung der Lebensqualität und des soziales Wohls für Millionen von Tansaniern. Die Landwirtschaft, von der die Mehrheit der Armen abhängt, wuchs um lediglich etwa 4,5%. Wegen des hohen Bevölkerungswachstums im ländlichen Raum reicht das nicht, um den Armen über die Armutsgrenze zu helfen. (East African 27.12.10)