Zur Gefährdung durch Wild - 05/2007

Aus Tansania Information
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Elefanten

Im Karagwe-Distrikt (Kagera-Region) drangen etwa 200 Elefanten aus dem Burigiri-Wildreservat in Dörfer ein. Sie verwüsteten Felder, trampelten mindestens eine Frau zu Tode und taten sich gütlich an Bananenwein. Sie wurden von Mitarbeitern der für Naturschätze zuständigen Stelle zurückgetrieben. Die dortige Bevölkerung benötigt nun dringend Lebensmittelhilfe. Drei Jahre in Folge waren Elefanten in Dörfer des Distrikts eingedrungen. (DN 12.4.07)

Hyänen

Im Distrikt Singida-Land tötete eine Hyäne zwei Kinder einer Familie (3, 7). Sechs weitere Familienglieder mussten wegen Bisswunden im Krankenhaus behandelt werden. Die Hyäne fiel über die schlafenden Kinder her. Ihre Mutter versuchte, sie zu retten, wurde jedoch überwältigt, ebenso ein älterer Mann. Seinem Bruder gelang es, die Hyäne mit dem Speer zu töten. (Guardian 27.2.07)

Krokodile

In den Distrikten Nyamagana und Sengerema (Mwanza-Region) bedrohen Krokodile die Menschen, wenn sie am Strand des Viktoriasees arbeiten. Bis Ende Jan. wurden neun Menschen getötet. "Wir wissen nicht, wie viele Krokodile es im Augenblick am See gibt, aber sicher haben sie in den letzten Jahren zugenommen", sagte der Regional Commissioner. Der Minister für Naturschätze und Tourismus versicherte, man werde dafür sorgen, dass die Zahl der Krokodile begrenzt wird. (DN 28.1.07)

Von 1985 bis 2006 wurden 617 Menschen getötet, 569 verletzt, 120 Rinder, 186 Ziegen und Schafe gerissen. Um der Gefährdung von Menschen und Besitz zu verringern, genehmigte das Internationale Abkommen zum Handel mit bedrohten Arten (CITES) 2000 Tansania, 1.600 Krokodile zu töten. An Flüssen, natürlichen und Stauseen erlegten 20 Jäger die Tiere. Sie brachten dem Land Einnahmen von mehr als 160m/- TSh. (DN 13.2.07)

Die Regierung plant, in Gebieten, in denen Krokodile Menschenleben bedrohen, einzugreifen. Man habe Gegenden ausgemacht, die von diesen und anderen gefährlichen Tieren heimgesucht werden. Im Magu-Distrikt (Mwanza-Region) seien erst vier Personen Krokodilen zum Opfer gefallen, antwortete die Stellvertretende Ministerin für Naturschätze und Tourismus dem Abgeordneten von Magu. Wenn er andere Zahlen habe, dürfe er sie vorlegen. (DN 18.4.07)

Löwen

Zwei Löwen versetzten die Einwohner von sechs Dörfern des Mbinga-Distrikts (Ruvuma-Region) in Angst und Schrecken. In zwei Wochen töteten sie 19 Ziegen und vier Schweine. Die Eltern müssen ihre Kinder auf dem Schulweg begleiten. Dorfbewohner erschossen den Löwen, die Löwin wurde nicht getroffen. (Guardian 4.1.07)

Die Einwoher eines Dorfes im Mkuranga-Distrikt (Küsten-Region) baten die zuständige Stelle, einem Menschen-fresser-Löwen, der dort sein Unwesen trieb, eine Falle zu stellen. Er hatte ein Kind getötet. Zusammen mit Wildhütern versuchten die Einwohner, den Löwen zu jagen. Lebensmittelverkäufer beklagen ihr schlechtes Geschäft. Die Leute kehrten schon um 16 Uhr nach Hause zurück. (Guardian 24.1.07)

Im Tunduru-Distrikt (Ruvuma-Region) tötete ein Löwe einen Mann. Es heißt, jeden Tage risse er ein Rind oder eine Ziege. Das Wildlife Department schickte bewaffnete Mit-arbeiter, damit sie mit der Be-völkerung kooperierten. Zu ihrer großen Verwunderung war niemand dazu bereit. (Guardian 22.4.07)

Zahlung als Trost, nicht Entschädigung

Es gibt keine staatlichen Bestimmungen für die Zahlung einer Entschädigung, wenn ein Wildtier Schaden zufügt. Normalerweise erhält die Familie eines Opfers 50.000/- TSh. Aber das sei keine Entschädigung, sondern ein Trostgeld, sagte die Stellvertretende Ministerin für Naturschätze und Tourismus. Bei Angriffen durch Wildtiere in Schutzgebieten sei das Opfer manchmal selbst schuld. Laut Gesetz dürfen die Wildhüter alle gefährlichen Tiere töten, wenn sie Menschen bedrohen. Es genehmigt auch, ein gefährliches Tier zu erschlagen, wenn es für das eigene Leben oder den Besitz eine Gefahr darstellt. (Guardian 8.2.07)