Zur Beziehung zwischen Kirche und Staat - 07/2007

Aus Tansania Information
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Einladung des Vatikans

Seit 20 Jahren lädt der Vatikan alljährlich Führungspersönlichkeiten der Politik zur Jahres-Generalversammlung (AGM) ein, damit führende Leute unterschiedlicher Religionsgruppen miteinander diskutieren können. Zur AGM im Okt. 07 wurde Präsident Kikwete eingeladen, denn seine Regierungsführung er-mutige die Tansanier, trotz ihrer religiösen Überzeugungen in Einigkeit und Toleranz zu leben und einander zu respektieren. "Tansania und die Tansanier sind tolerant, was ihre Grundprinzipien in Bezug auf Religion angeht. Initiiert wurde diese Politik vom Vater der Nation, Julius Nyerere, und Sie, Herr Präsident, verwirklichen diese. Deshalb beschloss der Vatikan, Sie als unseren wichtigs-ten Gast einzuladen", sagte der Sonderbotschafter des Vatikans. Kikwete nahm die Einladung an. (Guardian 31.1.07)

Kikwetes Beziehung zur Kirche

Laut eines deutschen Zeitungsartikels hatte Brigh-ton Killewa, der ELCT-Generalsekretär, gesagt, Kikwete diskriminiere die Christen Tansanias. Eine tansanische Zeitung nahm Bezug auf diesen Artikel. Daraufhin suchte eine Delegation führender Leute der ELCT den Präsidenten auf, um zu diesem Zeitungsartikel Stellung zu nehmen. Kikwete sagte zu den ELCT-Verantwortungsträgern, es entspreche seinem Charakter nicht, Menschen aufgrund ihrer Religion auseinander zu dividieren. "Als ich davon hörte, regte es mich absolut nicht auf, denn das entspricht meinem Charakter nicht", betonte Kikwete. In seiner Umgebung gebe es ein Gemisch aus beiden Religionen, dem Islam und dem Christentum, "meine engsten Freude sind Christen, sogar meine Helfer sind Christen und Muslime, und wenn ich sie auswähle, achte ich nicht auf die Religion, sondern auf die Fähigkeiten", erklärte er. Killewa sagte, diese Unterstellung habe ihn sehr beunruhigt und betrübt. "Sie haben meinen Namen und meine Kirche beschmutzt." Bischof Thomas Laiser versicherte dem Präsidenten, die Beziehung zwischen der ELCT und der Regierung werde von einem eisernen Band zusammengehalten, sie könne nicht zerbrechen. (Nipashe 4.2.07)

Christen protestieren gegen Diskriminierung

Der Rat der Pfingstkirchen Tansanias (PCT) und der Christenrat Tansanias (CCT), zu dem Pfingstler, Lutheraner, Ang-likaner und andere gehören, schrieben in einem Brief an den Polizeikommandanten der Kigoma-Region, sie würden eine Demonstration organisieren, um gegen die Belästigung der Christen in dieser Region zu protestieren. Normalerweise verweigerten ih-nen einige führende Leute der Region das Recht auf öffentliche evangelistische Treffen und Vorträge, denn sie störten angeblich den Frieden. Muslimen hingegen würden ähnliche Veranstaltungen er-laubt. Man hoffe, die Polizei gewähre der Demonstration Schutz. Weiterhin fordere man die Freilassung eines christlichen Dozenten, der wegen religiöser Verleumdung angeklagt ist. (Msema Kweli 1.2.07)