Zum Tourismus - 05/2006

Aus Tansania Information
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Lage

2005 besuchten 600.000 Touristen die 14 Nationalparks Tansanias, was der Regierung 32,6mrd/ TSh einbrachte. Die Wilderei in den Parks ging zurück. Die Zahl der Elefanten stieg infolge dessen seit 1998 von 50.000 auf 100.000. Seit die Straße zum Ngorongoro-Krater geteert wurde, entstanden zwischen Makuyuni und Ngorongoro viele Hotels. Das führt zu Wasserknappheit, die letztendlich auch den Manyarasee belastet. (DN 22.3.06)

EAC-Kooperation geplant

Die drei Mitgliedsländer der East African Community (EAC) planen, bis Ende 06 ihren Tourismusbetrieb in Einklang zu bringen, für Besuche der Nationalparks gleiche Gebühren zu verlangen. In Uganda zahlen Ausländer 20 US$, Einwohner der EAC 10 US$, Einheimische 5/- USh; in Kenia verlangt man von Erwachsenen durchschnittlich 30 US$, von Kindern und Jugendlichen 10 US$. Werden die Preise angeglichen, würde Tansania gezwungen, die eben erst erhöhten Eintrittspreise zu senken. Die für den Tourismus zuständigen Gremien der drei Länder vereinbarten eine Reihe von Strategien, denn man will das Gebiet als einheitliches Touristenziel propagieren. In Zukunft wird es eine Tourismus-Messe unter einem gemeinsamen Dach geben, das Werbematerial will man gemeinsam herausgeben, logistische, finanzielle und betriebliche Kooperation entwickeln u. a. "Die Touristen können dann die ganze Region bereisen, ohne andernorts höhere Eintrittspreise fürchten zu müssen", lobte ein Unternehmer. Doch andere sind skeptisch. Tansania hat die meisten Nationalparks und könnte letztendlich der Verlierer sein. Manche klagten, die Fahrer aus Kenia dürften mit ihren Touristen ohne Behinderung nach Tansania fahren, während die Tansanier auf Hindernisse stießen, wenn sie das Gleiche in Kenia versuchten. (Arusha Times 18.2.06)

Touristik-Messe

Das Ministerium für Naturschätze und Tourismus wird ab 2006 alljährlich in Arusha die Karibu Travel and Tourism Fair organisieren. Es übernimmt eine Idee der Tanzania Association of Tour Operators (TATO), die seit 2000 solche Veranstaltungen leitete, anfangs Arusha Travel Market genannt. Die Veranstaltung wurde von Jahr zu Jahr beliebter. Das Ministerium will die Messe zu einer Dauereinrichtung machen und ihr eine breitere Basis geben. Man plant sogar, ein Gelände zu erwerben und feste Gebäude zu errichten. Die Messe soll drei Tage dauern, in der ers-ten Juni-Woche stattfinden, etwa 200 Aussteller anlocken, vor allem heimische Firmen, auch einige aus Großbritannien, Kenia, Uganda und Südafrika. Im vergangen Jahr zählte die TATO bei ihrer Messe 5.000 Besucher. (DN 22.2.06; Guardian 23.2.06)

Zu Eintrittspreisen

Obwohl der Eintrittspreis für einen Besuch des Serengeti- und des Kilimanjaro-Nationalparks Anfang 06 erhöht wurde <Vergl. Tans.-Inf. 11/05 S. 9> und wegen der Dürre nicht die faszinierende Wanderung der Gnus beobachtet werden konnte, stieg im Serengeti Nationalpark die Zahl der Besucher im Vergleich zum Vorjahr um 15 %. (DN 22.2.06; Guardian 25.2.06)

Auch die Behörde des Ngorongoro-Schutzgebietes (NCCA) hob die Preise an. Fahrzeuge, die Touristen in den Ngorongoro-Krater bringen, zahlen seit 1.1.06 viermal so viel wie früher, in Tansania gemeldete 5.000/- TSh bis 15.000/- TSh entsprechend ihrem Gewicht, solche aus dem Ausland 30 US$ bis 200 US$. "Wir wollen die Zahl der Fahrzeuge im Krater senken", sagte ein Mitarbeiter der NCCA. "Die Touristen sollten sich in Gruppen zusammentun", schlägt er vor. Man überlegt auch, die Besuche auf einen halben Tag zu begrenzen. Doch das erlaube die Infrastruktur noch nicht. (Arusha Times 14.1.06; Guardian 17.1.06)

Zu den Mitarbeitern der Tourismusbranche

In Sansibar sind von den in Hotels angestellten ausgebildeten Mitarbeitern fast alle Ausländer. Das führt zu Unzufriedenheit unter den arbeitslosen Jugendlichen, unter Eltern und Politikern. Präsident Kikwete sagte: "Es stört mich, dass Ausländer Posten haben, die Tansanier übernehmen könnten." Wiederholt baten die Verantwortungsträger die Hotelbesitzer, Sansibaris einzustellen. Doch fast alle antworteten, die meisten seien nicht ausgebildet. Die Reform der Touristik benötige eine langfristige Planung, sagte ein Fachmann, noch sei die Zahl der ausgebildeten Sansibaris sehr begrenzt. "Sie sind tüchtig, aber mit den Leuten aus Kenia oder Uganda können sie nicht konkurrieren. Auch Mangel an Selbstvertrauen, religiöse und kulturelle Überzeugungen verhinderten ihre Einstellung. Im Augenblick beherrschen Ausländer 80 % des Tourismusmarktes. (DN 25.2.06)

Zur Ausbildung von Mitarbeitern

Der Tourismus ist für Tansania-Festland und für Sansibar einer der wichtigsten Industriezweige. Fast 200.000 Menschen bietet er eine Arbeitsstelle. Es heißt, Tansanias internationale Wettbe-werbsfähigkeit werde vom niedrigen Niveau der Dienstleistung beeinträchtigt. Es ist klar, dass die im Tourismus tätigen Tansanier bessere Ausgebildung benötigen. Die EU bietet 3,6mrd/- TSh an für ein Ausbildungsprogramm, das in den kommenden drei Jahren durchgeführt werden soll. Tansania will einen Lehrplan entwickeln, der international anerkannt ist und den spezifischen Anforderungen des Landes gerecht wird. Man will das National College of Tourism unterstützten, damit es eine mobile Ausbildungseinrichtung schaffen und berufsbegleitende Ausbildung anbieten kann. Sie besteht aus Kurzkursen an verschiedenen Orten und soll von Angestellten der Tourismusbranche besucht werden. (DN 11.3.06; Guardian 15.3.06)

Die Ausbildung an der 1983 gegründeten Hotelfachschule dauert neun Monate. Seit 1992 geht die Zahl der weiblichen Studierenden zurück. Im Augenblick sind 104 junge Leute in Ausbildung, unter ihnen nur 37 Mädchen. (DN 25.2.06)

Die Hotelfachschule in Arusha (AHTI) wird dem Ministerium für Bodenschätze und Tourismus unterstellt. Die Regierung sei dabei, eine Ausbildungsstätte für Tourismus und Gastfreundschaft zu schaffen, Utalii College genannt, sagte die AHTI-Rektorin. Wird dieses Projekt verwirklicht, könne die AHTI als Fakultät dieses Utalii Colleges dienen. Die AHTI wurde 1993 von der Hanns-Seidel-Stiftung (HSF) gegründet. Bis 2003 waren HSF und Stadtrat von Arusha für die Schule zuständig, dann wurde sie ganz von der Stadt übernommen. Die AHTI ist Mitglied des Verbandes der Hotelfachschulen in Afrika südlich der Sahara. (Guardian 21.3.06)