Sansibar ‐ 09/2025

Menschen mit Behinderung

Der Zensus 2022 ergab1.889.773 Sansibaris davon 215,434 Personen mit Behinderung (11,4 %). Doch nur drei der 76 Sitzen im Abgeordnetenhaus werden von Behinderten eingenommen. Salma Saadat, die Vorsitzende der Zanzibar Association fo Women with Disabilities, fordert eine inklusivere Politik. Auch andere Minderheiten fühlen sich unterrepräsentiert. Auf der kommunalen Ebene gebe es Fortschritte, doch bei innerparteilichen Wahlen erhalte man keinen Zugang zu Führungspositionen. „Wir wollen Repräsentanten, die wir selbst gewählt haben und zur Verantwortung ziehen können“, sagt eine namentlich nicht genannte Anwältin mit Albinismus.

The Chanzo, 04.08.2025

Tourismus

Fatma Hilal Mohamed, eine Mitarbeiterin des sansibarischen Amts für Statistik, informierte, dass die Zahl der Touristen von 68.223 im Juli 2024 auf 98.370 im Juli 2025 und also um 44 % angestiegen sei. 64,4 % der Touristen kämen aus Europa, 14,4 % auf Afrika und 12,3 % aus Asien. Auf Italien entfallen 10,6 %, auf Frankreich 7,7, auf UK 6,3 % auf Deutschland 5,7 % und auf Polen 5,1 %. 90,8 % reisten über Flughäfen ein, 9,2 % über Seehäfen an. Im Durchschnitt blieben die Urlauber eine Woche.

Guardian, 09.08.2025

Sonderregelung

Der offizielle Wahlkampf findet auf Sansibar vom 28.8. bis 27.10. statt. Wie schon 2020 wird auf dem Archipel an zwei Tagen gewählt: am 28. und 29. Oktober. Eingeführt wurde das Verfahren, um Wahlbeauftragten, Sicherheits- und Wahlkommissionspersonal eine durch ihre Aufgaben unbeeinträchtigte Wahlteilnahme zu ermöglichen. Tatsächlich – so ist dem Bericht der Human Rights Watch zu entnehmen – fördert die Lösung Unregelmäßigkeiten, Gewalt und Wahlbetrug und bereits 2020 zu 14 Toten und 55 Verletzten geführt. Sansibarische und tansanische Regierungen haben bisher nicht für Aufklärung gesorgt. Sicherheitskräfte und untergeordnete Milizen seien bisher nicht zur Rechenschaft gezogen.

TheChanzo, 18.08.2025, www.hrw.org, 30.11.2021

Gegenüber einer außenpolitischen Abordnung des US-Kongresses machte der erste Vizepräsident Sansibars und ACT-Wazalendo-Präsidentschaftskandidat für Sansibar Othman Masoud Othman das Schweigen der Weltgemeinschaft verantwortlich für die Ermutigung der CCM und den Niedergang der Demokratie. Kritik äußerte er v.a. an dem 2-Tage-Wahlprozess in Sansibar. Für weniger als 1 Mio. Wähler benötige man keinen Extrawahltag.

TheChanzo, 26.08.2025